Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 26.1912

DOI Artikel:
Krüss, Paul: Neue Universalbogenlampe
DOI Artikel:
Rosenberg, Karl: Ueber die paradoxe Parallaxe bei Anaglyphen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45028#0091

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ueber die paradoxe Parallaxe bei Anaglyphen.

79

das Okular aufgesetzten neigbaren, auf der Oberfläche ver-
silberten Spiegel auf einen Schirm geworfen. Bei schwachen
und mittleren Vergrößerungen erhält man Lichtbilder von
vorzüglicher Wirkung.
In Fig. 7 ist die Projektion von Diapositiven dargestellt.
Zu diesem Zweck wird die Blende mit der Kondensorlinse
aus der seitlichen Führung herausgezogen und nun die
Lampe hinter einem mit größerem Kondensor, Bilderhalter
und Projektionsobjektiv ausgerüsteten Vorsatz aufgestellt.
Am Schluß sei noch bemerkt, daß die Universalbogen-
lampe im Physikalischen Staatslaboratorium in Hamburg
sorgfältig und eingehend geprüft ist und sich dort dauernd,
fast täglich, im Gebrauch befindet. Die Fabrikation der ge-
setzlich geschützten Lampe hat die Firma A. Krüß in
Hamburg übernommen.

Ueber die paradoxe Parallaxe bei Rnaglyphen.
Von Dr. Karl Rosenberg, k. k. Landesschulinspektor
in Graz.
Mit dem Namen „Anaglyphen“ bezeichnet man bekannt-
lich eine eigentümliche Art von Stereoskopbildern, deren
Erfindung auf die deutschen Physiker Dove und Roll-
mann (1853) zurückgeht. Ihr Prinzip ist ein sehr einfaches.
Die beiden stereoskopischen Teilbilder werden in kom-
plementären Farben (z. B. Rot und Grün) übereinander
gedruckt (bei Papierbildern) oder als Diapositive aufeinander-
gelegt. Betrachtet man das so erhaltene rot-grüne Doppel-
bild durch eine „stereoskopische Brille“, die aus einem Stück
Pappe mit zwei Schauöffnungen besteht, von denen die eine
mit rotem, die andere mit grünem Glase überdeckt ist, so
sieht man ein körperlich erscheinendes Bild von schwarzer
Farbe mit mindestens ziemlich rein weißen Lichtern. Es
verschwindet nämlich für jedes Auge das mit dem be-
treffenden Brillenglase gleichfarbig ausgeführte Teilbild,
während das verschiedenfarbig ausgeführte Teilbild
schwarz erscheint. So ist es — ähnlich wie im Stereo-
skop — möglich, jedem Auge nur das dafür bestimmte
Teilbild zuzuführen, während diesem Auge das zweite Teil-
bild unsichtbar bleibt. Da die Lichter des einen Teilbildes
rot, diejenigen des' anderen Teilbildes grün erscheinen,
resultieren durch Verschmelzung dieser komplementären
 
Annotationen