Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]: Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale (NF. 3.1905)

Altäre von Beneficiariern aus Unterthörl (Kärnten)
Von Wilhelm Kubitschek

Das Museum in Villach erhielt im Sommer d. J.
zwei römische Inschriftsteine, auf die der Obmann
des Musealvereines, Herr k. k. Finanzoberinspektor
Karl Rotky, mich aufmerksam zu machen die
Güte hatte. Ihm verdanke ich auch die Photo-

graphie, nach der Fig. 285 angefertigt worden ist.

formen überaus rohe Zeichnung richtig ver-
stehe; was links dargestellt ist, vermag ich
nicht zu erraten. Die Rückseite des Altars ist
ganz rauh gelassen; die obere Fläche ist gleich-
falls, mit Ausnahme des geglätteten Randes, rauh
geblieben.


Es ist ein Altar aus Gummerner Marmor; die
Abmessungen sind 0'88 X 0’44 X 0-27 m, das obere
Inschriftfeld 0'40 X 0’36 m. Seine Inschrift lautet:
I(pvi) o{ptimö) wi^aximo)
P(ublius) Ael(ius) Vert-
uns b{eue)f(iciarius') co(n}s(ularis')
pro se et su-
is v(ptum) s^olvit') leibens') l(aetus) m(erito')
Victorino
et Severo co(w)[s(ulibus)] = 200 n. Chr.
Die Felder der Seitenflächen tragen in um-
rahmten Nischen Reliefs; auf der rechten Seite
scheint ein geflügelter Blitz dargestellt zu sein,
sofern ich die im Vergleich zu den Schrift-
jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission III x, 1905

Von der zweiten Ara ist nur die obere Hälfte
gerettet; gleichfalls Gummerner Marmor, noch
0’46 m hoch, etwa 0’42 m breit, 22*5 m tief; das In-
schriftfeld ist, soweit es erhalten ist, 0'22 m hoch,
0-33 wi breit. Nach meiner Skizze ist die Fig. 286
hergestellt worden:


Fig. 286 Römischer Altar vom Hoischhügel, yi0 n. Gr.

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