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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

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Wolters, Paul: Mitteilungen aus dem British Museum, [2]
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Studniczka, Franz: Zum Hydragiebel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0101

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Studniczka, Hydragiebel.

kämpfe früh aufgegriffen. Ein interessantes Beispiel ist die im Bulletin de corre-
spondance hejlenique IX Taf. u S. 485 veröffentlichte Terrakottagruppe aus Myrina:
ein Kriegselefant, der einen Gallier niedergeworfen hat. Angeregt ist dieses Werk
offenbar durch die Galaterkämpfe der Diadochen, und wird denselben wol auch
zeitlich nicht fern stehen. Von einem Vorbild der grofsen Kunst kann es natiirlich
nicht abhängen; eher könnte man zu dieser Annahme für die zweite im Bulletin
S. 490 abgebildete Figur geneigt sein.

Paul Wolters.

ZUM HYDRAGIEBEL.

In den beiden Besprechungen des hochaltertümlichen Giebelreliefs \ welches
Herakles im Kampfe mit der Hydra darstellt, scheint mir ein wichtiger Punkt nicht
richtig beurteilt, ich meine sein Verhältnifs zu dem bekannten Vasenbilde, welches
im Wesentlichen die gleiche Composition zeigt2.

Purgold3 hält den Giebel fiir eine selbständig für diesen tektonischen Zweck
erfundene Composition, das Vasenbild aber für eine mittelbar oder unmitteibar
davon abhängige Weiterbildung, vermehrt um die an unpassender Stelle einge-
schobene Athena. Mir scheint das Gegenteil unzweifelhaft: das Gefäfs wiederholt
getreu den alten Typus, welchen der Meister cles Giebels zu seinen Zwecken modi-
ficierte und kürzte. In allem Wesentlichen übereinstimmend und abweichend von
den korinthischen Vasen, auf denen Iolaos, der Sage gemäfs, tätig mithilft4, war
der Vorgang am linken Ende des untersten Streifens auf der Kypseloslade dar-
gestellt5, welche doch ohne Zweifel vor unserem Giebel entstand: Herakles be-
kämpfte im Beisein Athenas die Hyclra und — was Purgold zu iibersehen scheint
— Iolaos hielt mit dem abgekehrten Gespann daneben, was den bekannten Irrtum
der alten Erklärer veranlafste, den Wagen noch zu den anstofsenden Leichenspielen
des Pelias zu ziehen. In der oxsuVj, an welcher Herakles ohne Beischrift kenntlich

’) ’Ecprjp.. dcpy. 1884 T. 7, Mitth. d. arch. Inst. Athen
1885 zu S. 237.

-) Gerhard, Auserl. Vasenb. II T. 95—96; ’Ecpyjp..

a. a. O.

3) ’EcoTjp.. 1885 S. 236 h

4) Monum. dell’ Inst. III T. 46, 2 aus Aigina;
Archäol. Zeitg. 1859 T. 125 (Monum. a. a. O. 5)
Napf aus Argos. Die Hauptgruppe wiederholt
im Wesentlichen die spätschwarzfigurige attische

5) Pausan.

Amphora in Berlin, Furtwängler Nr. 1854, Mon.
a. a. O. 1. — Der Typus des Napfes aus Argos
dürfte mit Purgold S. 235 auch für den amykläi-
schen Thron vorauszusetzen sein, worauf auch
die beiden Denkmälern gemeinsame Verbindung
dieses mit dem Kerberosabenteuer hinweist. Die
Ktirze der nach Pausanias’ ausdrücklicher Angabe
summarischenBeschreibung 3, 18,3 gestattet nicht,
auf gleiche Ktirze der Darstellung zu schliefsen.

15, 17, 11.

Jahrbuch des archäologischen Instituts I.

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