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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

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Engelmann, Richard: Harpyie
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Malʹmberg, Vladimir Konstantinovič: Über zwei Figuren aus dem Weihgeschenke des Attalos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0228

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212

Malmberg, Attalisches Weihgeschenk.

Auf der Schulter unserer Vase ist ein nach r. laufender Jüngling dargestellt,
der einen grofsen Vogel mit der L. beim Halse gefafst hat, während er in der R.
einen kurzen Stock schwingt.

R. Engelmann.

ÜBER ZWEI FIGUREN AUS DEM WEIHGESCHENKE
DES ATTALOS.

Zwei Figuren des attalischen Weihgeschenkes, der todte Jiingling in Venedig
{.Monumenti IX Tav. 20, 3) und der sterbende Krieger in Neapel [Tav. 20,4), zeichnen
sich clurch die Eigenthümlichkeit ihrer Verwundung aus: beide erscheinen nämlich
von einem mächtigen Lanzenstofse durchbohrt.

Bei der zweiten Figur scheint die Art der Verwundung kaum erörtert worden
zu sein; bei der ersten sprechen Brunn1 und Overbeck2 von einer Durchbohrung,
Dütschke3 scheint anderer Ansicht; sehr bestimmt widersprechen Friederichs-Woltersk
Es wird daher nicht iiberflüssig sein, die Griinde für unsere Meinung darzulegen.

Bei dem jugendlichen Gallier befinden sich im Bauche dicht an den Rippen
in gleicher Höhe vom Gürtel zwei tiefe runde Löcher, die sich genau gegeniiberliegen;
an zwei Stellen derselben zeigt sich je ein Einschnitt so, dafs der eine die Verlän-
gerung des anderen bildet. Diese Einschnitte — sie laufen vertical, wenn man sich

J) Ann. d. I. 1870 p. 302.

2) Plastik3 II S. 208.

3) Antike Bildwerke in Oberitalien V S. 77: »Unter
der r. Brust eine tiefe runde Wunde, eine eben-
solche an der 1., aus welcher auf die Basis Blut
herausströnrt.«

4) Friederichs - Wolters Gipsabgiisse ant. Bildw.
S. 519: »Der Jüngling ist durch drei Wunden

gefallen, eine Schnittwunde und zwei Schufs-
wunden, die von einer Schleuderkugel, oder da
man diese Waffe hier schwerlich wird voraus-
setzen können, von Pfeilschüssen herzurühren
scheinen, denn man sieht nicht ein, wie
Schwert oder Lanze solche Wunden ver-
ursacht liaben könnten«.
 
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