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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

DOI Artikel:
Puchstein, Otto: Zum betenden Knaben
DOI Artikel:
Conze, Alexander: Zum betenden Knaben: Berichtigung
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https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0239

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Conze, Zum betenden Knaben.

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berichten, beirren liefs. Und endlich hat R. Schneider nach irgend einem Verzeich-
nifs der Kunstschätze Eugens in den diesbezüglichen Archiven Wiens vergebens
recherchirt und C. Promis giitigst festgestellt, dafs sich auch in Turin unter den Pa-
pieren der Erbin Eugens, der Princessin Anna Victoria von Savoyen-Carignan, nichts
findet was auf den Adoranten Bezug hätte.

Nach alledem kann ich mich nicht des Verdachtes erwehren, dafs Böttiger,
als Vorsteher der Dresdener Antikensammlungen mit der Geschichte der »Vesta-
linnen« vertraut, andererseits Oesterreich’s und Visconti’s Angaben kennend, den
Betenden Knaben mit den Herculanerinnen vermengt und sich tiber den Inhalt seiner
einstmaligen Unterredung mit Neumann gänzlich getäuscht hat.

Was endlich Visconti betrifft, so mufs er gleichfalls allein für seine Be-
hauptung eines Fundes in Herculaneum verantwortlich bleiben: er hat denselben
allem Anscheine nach, bevor er durch Levezow Oesterreich’s theils richtige theils
falsche Traditionen kennen lernte, aus dem Erhaltungszustande der Bronze er-
schlossen. Auch heute noch wird bisweilen dieser Grund allen Ernstes fiir jenen
Fundort geltend gemacht. O. Puchstein.

ZUM BETENDEN KNABEN.

Beri chtigung.

Oben auf S. 8 habe ich als den ersten, der den modernen Ursprung beider
Arme der Berliner Bronze mit Bestimmtheit ausgesprochen hat, Furtwängler ge-
nannt. Dies ist aber unrichtig; die Priorität gebührt vielmehr Valentinelli, der
sich in der S. 6 Anm. 12 angeführten Abhandlung (S. 9 des Sonclerdrucks) auf Grund
einer eingehenden Prüfung des Originals zu dieser Ansicht bekannt hat. Da die
Arbeit Valentinelli’s nicht tiberall zugänglich sein wird, möchte ich darauf hinweisen,
dafs Schlie in Bullettino d. Inst. 1868 S. 173 ff. einen Auszug daraus gegeben hat.

Bei dieser Gelegenheit werde auch zu Seite 11 nachgetragen, dafs in der
Mnemosyne 1878 S. 424fr. von J. J. Cornelissen eine haltlose Erklärung der Berliner
Statue als Ballspieler aufgestellt ist. Conze.
 
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