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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

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Fränkel, Max: Vase des Hischylos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0330

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MISCELLEN.

VASE DES HISCHYLOS.

(Tafel 12.)

Von den Gefäfsen des Hischylos (Klein, Vasen mit Meistersignaturen2 S. 97)
veröffentlichen wir auf Tafel 12 zum ersten Male eine Probe in dem Berliner Unter-
satz No. 2100, der sowol wegen der, wie Furtwängler sie zutreffend nennt, zierlichen
Zeichnung als auch wegen der bei einem Manne merkwürdigen haubenartigen Haar-
binde des Dargestellten bekannter zu werden verdient. Das Bild ist in ganzer, die
Form in halber Gröfse abgebildet; die verlorenen oder unterbrochenen Linien sind
in der Zeichnung hergestellt worden. Verletzt ist namentlich der linke Arm mit dem
durch seine Beugung entstandenen dreieckigen Stück zwischen Ober- und Unterarm,
doch ist der äufsere Armcontur sicher zu erkennen. An dem von dem Dargestellten
getragenen Napfe ist im rechten Contur ein Stückchen iiber den Fingern bis ein-
schliefslich des vorspringenden Randes ergänzt, aufserdem ein Stückchen vom
äufseren Contur des linken Beines oberhalb des Knies. Die schwarze Farbe der
Vase ist auch in der Zeichnung schwarz, das Rot durch Schraffirung angedeutet,
die eingeritzten Linien sind ausgespart.

Es kann kein Zweifel sein, dafs die Inschrift 'IJöyu[X]o; i-o(rj[ae.v lautete.
Seinen Namen hat der Maler, wie sonst stets, gewifs mit clem Asper geschrieben:
tliese Orthographie zeugt dafiir, dafs die attische Aussprache damals noch die Er-
innerung an den ehemaligen consonantischen (sigmatischen) Anlaut des Stammes
t<3)(- (s. G. Meyer, Griech. Grammatik S. 443) bewahrte; auch die Totenliste C. I. A.

I 534 schreibt Kicysxao^c X Das erste Omikron hat eine eigentümliche Form,
die aber einen Zweifel an seiner Deutung nicht rechtfertigen könnte. sTiot7][c£v ist
nach der Analogie der übrigen Inschriften des Meisters anzunehmen, da nach den
erhaltenen Buchstaben ein Bruch ist (anders Weil, Arch. Ztg. 1879 S. 183).

M. F.

v) Wenn unser Meister auf der Schale München trotzdem es vor einem anderen Consonanten

1160 seinen Namen 'laa^üXo? schreibt, so be- steht, weich gesprochen wurde.

weist der Einscliub des Vocals, dafs das Sigma,
 
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