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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Heydemann, Heinrich: Seilenos vor Midas
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Wernicke, Konrad: Der Triton von Tanagra
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0126

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H4

Wernicke, Der Triton von Tanagra.

<%?//' Aj/. 1844 Tav. A ß; vgl. Braun Ruin. u. Mus. Roms S. 828, $$): auf
reichgeschnitztem Thron sitzt Midas mit Eselohren und Scepter; vor ihm steht ein
Mann, mit phrygischer Mütze und Hakenstock, der sprechend die Rechte erhebt
und dem Könige wol die Gefangennahme und die bevorstehende Vorführung des
Seilenos anmeldet.
Weitere Darstellungen der Sage vom »Seilenos vor Midas« sind vorläufig
nicht bekannt.
Halle, Januar 188/. H. Heydemann.

DER TRITON VON TANAGRA.
Durch Paul Wolters' Auseinandersetzung (Arch. Ztg. XEIII 188$ S. 263 ff.)
ist erwiesen, dafs der Triton, welchen Pausanias zusammen mit einer Dionysosstatue
des Kalamis als in Tanagra befindlich erwähnt, kein statuarisches Werk war, sondern
zur Gattung jener [Euu-aia gehörte, die in der schaulustigen und marktschreierischen
Kaiserzeit so beliebt waren; ich brauche nur an den von Joppe nach Rom gebrachten
Walfisch des Jonas zu erinnern '. Auf diesen bei Pausanias des breiteren besproche-
nen Triton, dessen auch von Aelian und Athenaios gedacht wird, haben nun zuerst
Imhoof-Blumer (Numismat. Ztschr. IX 18// S. 32) und ihm folgend E. Curtius
(Arch. Ztg. XLI S. 2ßß) und Wolters drei unter den Antoninen geschlagene Münzen
der Tanagräer bezogen, welche eine Dionysosstatue unter einem von Atlanten ge-
tragenen Baldachin, im unteren Kreisabschnitt aber den Triton zeigen. Wir haben
nun hier folgenden Sachverhalt: Pausanias erwmhnt im Dionysostempel von Tanagra
zweierlei als merkwürdig; erstens eine Dionysosstatue des Kalamis, die er durch
den bestimmten Artikel (io ayVaa) als das Cultbild des Tempels zu bezeichnen
scheint; zweitens einen Triton ohne Kopf, über dessen Standort er keine nähere
Angabe macht, und der keine Statue sondern eine Mumie war Die Münzen zeigen
eine Dionysosstatue als Tempelbild und einen Triton. Was liegt näher, als in der
Pausaniasstelle und auf den Münzen die gleichen Gegenstände zu sehen? Dennoch
erheben sich Schwierigkeiten. Zunächst reicht der Umstand, dafs Pausanias in der
bei ihm so häufigen Form der rhetorischen Steigerung Dionysos und Triton zu-
sammen nennt, nicht im Entferntesten zur Bekräftigung der wunderlichen, meines
Wissens auf Münzen unerhörten, Verbindung von Statue und Rarität aus. Vor
 
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