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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 2.1887

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Conze, Alexander: "Athena und Marsyas"
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https://doi.org/10.11588/diglit.36645#0205

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„ATHENA LIND MARSYAS."
Von Herrn J. C. Morgenthau in New-York erhalten wir die folgende
Mittheilung.
»Im <W/' 7/7V. 18/ß S. 169 beschrieb Lüders eine Vase als mit
einem auf die Myronische Gruppe des Marsyas und der Athena bezüglichen Bildchen
versehen; die Vase befand sich damals in athenischem Privatbesitz. Von Lüders
Beschreibung machte v. SybeL Gebrauch, dem Lüders noch ein Mal die Richtigkeit
seiner Beschreibung versichert hatte, und kurz bezog sich darauf E. Petersen";
v. Sybel erhielt bereits die Angabe, die Vase sei inzwischen nach Amerika gelangt
und einstweilen war sie verschollen. Bei einem Besuche des rUh.y^w/2
<?/ PL/f in New-York entdeckte ich daselbst eine Vase mit einem anscheinenden
Bildchen des Marsyas und der Athena und Herrn Land. phil. Bruno Sauer aus
Leipzig verdankte ich sodann den Nachweis der Identität beider Vasen. Ich erfuhr,
dafs das Exemplar in New-York mit einer kleinen Sammlung attischer Vasen im
Jahre 18/4 von Herrn Samuel G. Ward dem Museum geschenkt seiä Mit grofser
Bereitwilligkeit gestattete mir Herr Professor Hall eine Durchzeichnung des merk-
würdigsten Theiles des Vasenbildes zu nehmen.
Wenn ich die ganze Vase mit ihrer Malerei hier noch ein Mal be-
schreibe, so geschieht es um einige Ungenauigkeiten der früheren Beschreibung
zu berichtigen; namentlich mufs aber die Mittheilung jener meiner Durchzeich-
nung von Interesse sein wegen der vermeintlichen Beziehung auf die myronische
Gruppe.
Die Vase (o,ß/ m. hoch) ist nicht ein Kantharos, sondern eine Pelike, ähnlich
der Form Furtwängler Vcrz. der Berliner Vasens. Taf. IV, Fig. $2. Sie ist ohne
alle Ergänzungen; nur der Hals war abgebrochen, ist aber ohne fremde Zusätze
wieder zusammengestückt.
Das Bild, mit rothcn Figuren auf schwarzem Grunde, ist frei und schön
gezeichnet, etwa aus der ersten Hälfte des 4. Jahrh. v. Chr.
In der Mitte liegt auf einer Kline, nach links gelagert, der bärtige, bekränzte
Dionysos; sein Oberkörper ist nackt, sein Unterkörper von einem leichten Gewände
bedeckt; er lehnt auf zwei Kissen, von denen vorn der linke Arm lässig herabhängt.

1879. S. ig. * ' ^ Vok II, pl. XII, 6—11. Vergl. S. 396fr.
9 Archäol. Zeitung 1S80, S. 2g, Annn. i, d.
 
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