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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 8.1893

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Heft 1
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Kekulé von Stradonitz, Reinhard: Über einen angeblichen Ausspruch des Lysipp
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Rossbach, Otto: Vier pompejanische Wandbilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.38776#0061
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Rofsbach, Vier pompejanische Wandbilder. 31

stellt oiooq SoT sTvcti. Ein Lysipp konnte unmöglich die polykletischen Figuren als
ein unerreichbares Ideal bezeichnen und der Zusammenhang der plinianischen Stelle
lehrt auf das unzweideutigste, dafs es eben Lysipp ist, dem das höchste Lob erteilt
werden soll.
Auf die seit O. Jahn vielfach, zuletzt von Robert (Archäol. Märchen S. 28 ff.)
behandelte Frage, in wie weit sich die Nachrichten bei Plinius im 34. Buch in ihrem
Ursprünge auf bestimmt zu benennende einzelne Gewährsmänner zurückverfolgen
lassen, habe ich bei meinem mündlichen Vortrage nicht eingehen wollen und kann
auch jetzt nicht beiläufig darauf eingehen. Dafs ich mehr und zum Teil andere
Urteilsreihen annehme als O. Jahn und Robert, ergiebt sich bereits aus meinen vor-
stehenden Erörterungen.
Berlin. Reinhard Kekule.

VIER POMPEJANISCHE WANDBILDER
I. Zunächst ein neues Beispiel des Zusammenhanges von Gemälden mit den
ihnen schon durch die Benützung der verschieden gefärbten Steinlagen nahe stehen-
den Kameen1. Ein pompejanisches Wandbild soll nach Helbig (Wandgemälde Cam-
paniens Nr. 1052 Taf. XIII. Symbola in honorem Ritschelii S. 361 fg. Arch. Zeit. XXII
[1864] S. 188 fg.2 Polyphemos darstellen, wie er die ihn endlich erhörende und zu
ihm an’s Land kommende Galateia umarmt. An und für sich spricht nur wenig
gegen diese Deutung. Denn die kräftige, stark gebräunte Gestalt des in einer länd-
lichen Umgebung mit Aussicht nach dem Meere auf einen Felsblock gelehnten
Mannes, welcher ein bedeutend kleineres in der beliebten Rückenansicht dargestelltes
Mädchen umfafst und zärtlich an sich heranzieht, könnte wohl Polyphemos sein.
Allerdings fehlt sein wichtigstes Merkmal, das grofse Stirnauge, da das Gesicht un-
kenntlich geworden ist. Dafs wir trotzdem nicht den Kyklopen zu erkennen haben,
zeigt der Vergleich mit dem umstehend nach einem Gipsabdruck auf die Hälfte
verkleinert abgebildeten Onyxkameo des Neapler Nationalmuseums (Gerhard und
Panofka, Neapels antike Bildwerke S. 405 nr. XVII y)z. Die Gestalten sind völlig

') S. Aus der Anomia, archäologische Beiträge
C. Robert dargebracht S. 206 fg., vgl. S. 197.
Zu dem von K. O. Müller, Handbuch3 S. 249
erwähnten Beispiel ist die Gemme bei Bracci,
Memorie degli antichi incisori I tav. d’agg. XVIII 2
und die Abbildungen in den Denkm. d. Kunst I
Fig. 427 b c nachzutragen.

2) Die eingehende Behandlung der Sage von Poly-
phemos und Galateia durch G. R. Holland in
den Leipziger Studien VII (1884) S. 139 fg.
kommt hier nicht in Betracht, da der Verfasser
über die Bildwerke nur die Ansichten anderer
wiedergiebt.
3) Die Verfasser scheinen die Echtheit des Kameo
 
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