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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 8.1893

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Heft 3
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Winter, Franz: Archaische Reiterbilder von der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.38776#0166
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156 Winter, Archaische Reiterbilder von der Akropolis.

weist die beiden Stücke in eine frühere Zeit, als sie nach den Buchstabenformen
der Inschrift, die mit denen der Antenorinschrift sehr genau übereinstimmen und
etwas altertümlicher sind als die Buchstaben der Inschrift des Pisistratidenaltars, für
die zugehörige Statue vorauszusetzen ist. Dagegen werden wir durch sie grade
in dieselbe Zeit geführt, die wir aus den stilistischen Vergleichungen für den sog.
Perserreiter ermittelt haben. Es bleibt daher, um dessen Zugehörigkeit zu der
Basis zu bezweifeln, nur die wenig wahrscheinliche Annahme, dafs noch ein zweites
gleich grofses und zu derselben Zeit entstandenes Reiterdenkmal vorhanden gewesen
wäre, von dem sich in dem Bauschutte der Burg nichts mehr erhalten hätte26.
Die Inschrift an der Vorderfläche der Basis giebt uns den Namen des
Weihenden und ■—: so dürfen wir in diesem Falle hinzufügen — des Dargestellten.
Es ist nach Löllings Lesung Diokleides, der Sohn des Diokles. Die ersten vier
Buchstaben des Namens sind nicht erhalten, man könnte den Rest auch zu Prokleides
ergänzen und in diesem den Genossen des Hipparch wiederfinden, dessen Namen
mit der ersten Aufstellung der Hermen in Athen verknüpft ist. Aber die ganz er-
haltene Form des Patronymikons macht es rätlicher, bei Löllings Vorschlag zu
bleiben. Jedenfalls ist es ein Athener, der der Göttin dieses glänzende Denkmal
gestiftet hat.
Franz Winter.

26) Dafs die Basis nicht von demselben Marmor
ist, wie die Plintke und die Figur, macht na-

türlich nichts aus. Der Kalbträger z. B. steht
bekanntlich auf einer Basis von Kalkstein.
 
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