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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 12.1897

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Körte, Gustav: Ein Wandgemälde von Vulci als Document zur römischen Königsgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.39821#0070
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Körte, Ein Wandgemälde von Vulci als Document zur römischen Königsgeschichte.

sonderen Tafel Copien der Inschriften nach Durchzeichnungen veröffentlicht. Diese
Publication: tavole fotografiche delle pitture vulcenti staccate da un ipogeo etrusco presso
Ponte della Badia. Roma 1866, bietet die einzig zuverlässige Wiedergabe, wäh-
rend die oft wiederholten Abbildungen des Werkes von Noel desVergers: Vlitrurie
et les litrusques vol. III (Atlas) pl. XXI—XXX — Mon. d. Inst. VI, 31. 32 nicht nur
stilistisch unzulänglich sind, sondern auch eine Reihe von sachlichen Unrichtigkeiten
enthalten.
I.
Plan des Grabes und Vertheilung der Wandgemälde. Ueber die
Ausgrabung liegt ein Bericht des Entdeckers Alessandro Frangois (dessen »socio
capitalista« Noel des Vergers war, s. Bull. d. Inst. 1857 p. 21) vor, welcher uns freilich
über eine Reihe von wichtigen Umständen im Dunkeln läfst: Bull. d. Inst. 1857 p. 99ff.
Am Anfang der den Zugang bildenden »strada« fand man einen auf zwei Seiten mit
Inschrift versehenen Cippus2 aus Nenfro; jenseits desselben war die strada durch
eine starke Packung aus Nenfro- und Tufblöcken gesperrt. Beim Weiterarbeiten
stiefs man zunächst auf eine oberhalb des eigentlichen Grabes in das gewachsene
vulkanische Gestein getriebene leere Kammer nebst Vorraum, welche nach Frangois
den Zweck hatte, die darunter gelegene Grabanlage selbst gegen Einsturz und
Feuchtigkeit zu sichern. Kurz vor dem Zugang zum Grabe selbst fand man zur
Rechten der strada zwei Grabgemächer und
ein Kindergrab (grottino), zur Finken ein Ge-
mach und drei Kindergräber (grottini), sämmt-
lich verschlossen und mit unberührtem Inhalt
(Gebeinen und Beigaben). Ueber drei tiefe
Stufen gelangte man dann zu dem Vorraum
des Grabes selbst (A), in dessen Mitte, der
Eingangsthür gerade gegenüber, ein an drei
Seiten sculpirter und mit Inschriften versehener
Cippus aus Nenfro, leider in ganz zerstörtem
Zustande, gefunden wurde. Die Thür des
Grabes war durch eine doppelte Platte von
Nenfro verschlossen. Figur 1 giebt den von
Pietro Rosa gezeichneten Plan3 nach Noel
des Vergers pl. XXX (= Martha Vart etrusque
p. 188 Fig. 147) wieder (mit Weglassung des
unteren Stückes). Aus dem Vorraum (A) tritt man in einen mittleren Raum (B), an
den sich hinten eine alkovenartige Erweiterung (BJ anschliefst. Von dieser gelangt
man in die vornehmste Grabkammer (C). Sechs andere Grabkammern (D, — DJ öffnen


Fig. 1.

2) Bei Fabretti C. i. i. a. 2169 ist die Inschrift nach
der offenbar mangelhaften Abschrift von Frangois
wiederholt, welche auf der einen Seite den weib-
lichen Vornamen RavnDu erkennen läfst.

!) Der Ann. d. I?ist. 1859 tav. M. veröffentlichte ist
offenbar nur eine Skizze, welche vor Allem die
Vertheilung der Gemälde anschaulich machen
soll.
 
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