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Schräder, Die Anordnung- und Deutung des Pergamenischen Telephosfrieses.

eine Säulenweite von 1.62 m zu vergröfsern; vgl. vorher S. io6f.) für die Platten
36—40 (= 4 m), an welche sich mindestens noch eine Platte rechts anschlofs, nur
gerade ausreichend, nicht ausreichend aber für die folgenden Scenen, von welchen
eine, Telephos mit Orest auf dem Altar
im Hause Agamemnons, völlig sicher
steht (42. 43 = 1.71, links unvollständig).
Griff aber der Fries über H hinaus auf
die Aufsenseite der Wand und die Zungen-
mauer über, so ist die Anbringung von
34. 35 an der Wand G F, 36—40 an der
Wand G H unmöglich wegen der rück-
wärtigen Verklammerung der Platten 36.
38. 39, ebenso aber auch die Anbringung
von 34. 35 an der Wand I H, von 36—40
an der Wand I K wegen der rückwärtigen
Verklammerung der Platten 34. 35 (vgl.
vorher S. 26ff.). Die Ecke F bleibt also
allein übrig. Da nun die Wand F E nicht
ausreicht, die Platten 9 — 35 zu fassen,
mufs die von 8 und 9 gebildete Ecke bei
D oder bei B angesetzt werden. Die
Entscheidung läfst sich mit Sicherheit treffen und es ergiebt sich gleichzeitig ein
sicherer Beweis dafür, dafs der Fries über den Innenhof hinaus griff. Setzen wir
8. 9 an die Ecke D, so nehmen 5—8 (= 2.80 m) von der Wand C D (= 4 m) den
gröfsten Teil in Anspruch und lassen nicht genügenden Platz für die sicher voraus-
liegenden Scenen von Herakles’ Empfang bei Aleos (2), von Auges Liebesabenteuer
(3), von Telephos’ Aussetzung (4), welche, sämtlich unvollständig, allein schon 2.20 m
füllen. Der Fries mufs also über C hinaus gereicht haben. Die Platten 5—9 sind
aber bei D zu belassen, nicht etwa bei B anzusetzen; denn auch AB (= 8.50m)
bietet kaum genügenden Raum für 5—8 samt den vorher anzuordnenden Scenen,
zu denen auch das Orakel des Aleos (1) mit einiger Sicherheit gerechnet werden
darf; als entscheidend tritt hinzu ein technisches Merkmal, das der folgende Plan
dieser Ecke in gröfserem Mafsstabe, mit Andeutung der einzelnen Reliefplatten,
verdeutlichen soll. Die Platten 5 und 6 —- von 7 ist nur ein Bruchstück vorhanden —
zeigen keine Spur rückwärtiger Verklammerung, wodurch ihre Anordnung an der
beiderseits mit Relief geschmückten Wand CD möglich wird; die Platte 8 aber hat
auf ihrer Rückseite ein Klammerloch an ungewöhnlicher Stelle, nur 0.47 statt rund
1 m über der Sohle und sehr weit gegen die Eckkante geschoben. Die Zeichnung
(Abb. 18) lehrt, wie eine so angebrachte Klammer, vermöge der Verstärkung der
Zungenmauer sei es in die eine Eckplatte der Zungenmauer, sei es in deren Hinter-
mauerung, eingreifen konnte.
Damit ist die von uns, meist im Anschliffs an Robert, aufgestellte Platten-
 
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