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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 26.1911

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Schröder, Bruno: Zu Mikons Gemälde der Marathonschlacht in der Stoa Poikile
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Pernice, Erich: Aurifex Brattiarius
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https://doi.org/10.11588/diglit.44286#0298
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288

E. Pernice, Aurifex Brattiarius.

geteilt habe. Furtwänglers ohne nähere Begründung vorgebrachten Zweifel an der
Mitarbeiterschaft des Panainos (Meisterwerke 65) sind sehr berechtigt. In der
Pausaniasstelle haben die Worte: xa't ’A9-^vtq5lv ev HoixiEq ganz das Aussehen eines
späteren erklärenden Zusatzes J. Die Worte des Plinius scheinen mir zu bedeuten,
daß auch Panainos eine Marathonschlacht gemalt habe, die sich von der be-
kannteren des Mikon unterschied, denn inzwischen hatte die Malkunst sich
so sehr entwickelt, daß er sogar Bildnisse anbringen konnte. Vielleicht sind also
die oben als Nachklänge des Mikonischen Bildes behandelten Werke, das Sarko-
phagrelief und der Goryt wegen ihrer jüngeren Stilisierung auf das Gemälde des
Panainos zurückzuführen, das in den Hauptmotiven und in der Richtung der
Komposition das ältere Werk nachahmte, in allen Einzelheiten aber, namentlich in
der freieren Gestaltung der Köpfe und Körperbewegungen, weit übertraf, ein beredtes
und anerkanntes Zeugnis für den schnellen Fortschritt der malerischen Kunst
in jener Zeit.
Berlin. Bruno Schröder.

AURIFEX BRATTIARIUS.
Das vielgenannte kleine Relief der Galleria delle statue im Vatikan (Abb. I nach
Amelung, Skulpt. d. vat. Mus. II444 Nr. 262 a Taf. 52) ist, so oft von ihm die Rede ge-
wesen ist, in einem Punkte immer falsch gedeutet worden. Die rechts von dem Amboß
aufgestapelte Pyramide bedarf noch immer der Erklärung. In seinem Artikel »Gold«
bei Pauly-Wissowa VII 1575 sagt H. Blümner »die neben ihm sichtbaren, regel-
mäßig geformten, übereinandergehäuften und nach oben an Größe abnehmenden
Gegenstände sind sicherlich nicht Goldbarren, sondern fertige Pakete geschlagenen
Blattgoldes« (ähnlich Technol. u. Terminol. IV, 313: »ich möchte eher darin Formen
zum Goldschlagen oder fertige Pakete geschlagenen Goldes sehen«). Amelung (a. a. 0.)
erkennt in den Haufen von fünf übereinandergetürmten Schichten »Massen noch
unverarbeiteten Goldes«, Saglio bei Daremberg-Saglio I 748, Goldbarren (lingots); Otto
Jahn endlich, der erste Fierausgeber der interessanten kleinen Darstellung (Ber. Sächs.
Ges. d. Wiss. 1861, 307 ff.), große Metallstücke — »vielleicht soll damit ausgedrückt
werden, wie es in der schon angeführten Inschrift heißt, multum ponderis auri
et argenti penes eum semper fuit, concupiit ex eo nihil unquam«.

x) Vgl. die Stelle der Vita des Sophokles Kap. V:
4>atJt ort xal zt&apav ävaXaßwv dv pidvip rcf 0a-
fx6pt6i dztildptaev, o9ev xalevT^ IloizlXir] cnoa perä
zt&apas aöröv ysypatpilai. Für eine solche Dar-
stellung war auf den historischen Wandmalereien
kein Platz. Daß es malerische Votive in der
Stoa gab (Wachsmuth, Stadt Athen II 522-

F. Hauser, Österr. Jahresh. VIII 1905, 36), deucht
mir wenig glaubhaft. Sollten nicht auch hier die
Worte zat dv flotzi'Ar] oroa späterer, durch
das yeypdcp&at hervorgerufener Zusatz sein und
aus einer Zeit stammen, als man mit dem Be-
griff der älteren Malerei ohne weiteres den der
Stoa Poikile verband ?
 
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