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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 27.1912

DOI Artikel:
Frickenhaus, August: Der Schiffskarren des Dionysos in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44287#0072
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DER SCHIFFSKARREN DES DIONYSOS IN ATHEN1).
(Mit Beilage i.)
Als ich vor etwa acht Jahren bei Georg Loeschcke in Bonn eine Vorlesung über
griechische Bühnenaltertümer hörte, sprach er u. a. auch über den bekannten Bo-
logneser Schiffskarrenskyphos, dessen neue und vollständige Herausgabe nötig sei.
Diese legt der nachfolgende Aufsatz vor, zugleich mit einer Untersuchung über die
verwandten Monumente und die mit ihnen verknüpften Probleme. Möge die geringe
Gabe dem Meister der Vasenforschung zu seinem 60. Geburtstage eine kleine Freude
bereiten, nicht nur als Erfüllung eines von ihm ausgesprochenen Wunsches, sondern
auch als Beweis schuldiger Dankbarkeit.

I. DAS MATERIAL.
Um den dionysischen Schiffskarren richtig in den athenischen Festkalender
einordnen zu können, bedarf es einer neuen Untersuchung der Dokumente. Diese
werden.hauptsächlich gebildet durch drei jung-schwarzfigurige attische S k y p h o i ,
die nach der Güte ihrer Arbeit folgendermaßen anzuordnen sind:
I. Athen, Nationalmuseum; von der Akropolis. Vortrefflich abgebildet in
dem 2. Heft der »Antiken Vasen von der Akropolis zu Athen« Taf. 74 Nr. 1281 (da-
nach verkleinert auf Beilage Nr. I); dazu Text von B. Graef auf S. 143. Erhalten
ist die eine Hälfte des Skyphos, und zwar, wie sich später ergeben wird, die Rück-
seite. Die Anordnung des kleinen, nicht unmittelbar anpassenden Fragments mit
dem Schiffshinterteil2), sowie die Ergänzung der vorhandenen Lücken ergibt sich
aufs sicherste durch eine genaue und vollständige, aber im einzelnen schlechter
erhaltene und publizierte Replik:
II. London, British Museum B 79; aus Akrai in Sizilien. Eine im Tat-
sächlichen ziemlich befriedigende, aber stilistisch schematisierte Zeichnung beider
Seiten des Skyphos: Judica, Antichitä di Acre Taf. 25 und 20 3); danach Beilage

*) Über den wesentlichen Inhalt dieser Abhandlung
wurde bereits auf der 51. Philologen-Versamm-
lung in Posen 1911 vorgetragen (vgl. Arch. Anz.
1911, 481 und den in den Verhandlungen der
Versammlung S. 66 erschienenen kurzen Bericht);
ein dort verteiltes Vorlegeblatt (»Athenischer Kar-
neval«) enthielt die Abbildungen unserer Beilage
nach den von der Redaktion des Jahrbuchs
freundlichst zur Verfügung gestellten Klischees.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XXVII.

2) In unserer Abbildung ist die Scherbe links oben
ein klein wenig gedreht zu denken, so daß die
Verlängerung des rückwärtigen αφλαστον etwa
auf die rechte untere Ecke des netzweis schraf-
fierten »Segels« fällt.
3) Taf. 26, d. h. die Seite mit dem Karren, ist
wiederholt bei Panofka, Vasi diPremioTaf. 4b;
Inghirami, Vasi fittili I Taf. 33; Müller-Wieseler
III Taf. 48 Nr. 604; Baumeister, Denkmäler III
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