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Preußische Kunstsammlungen [Contr.]
Jahrbuch der Königlich-Preuszischen Kunstsammlungen — 1.1880

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Dohme, Robert: Filarete's Traktat von der Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.75035#0343

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VON R. DOHME. 23g

antiken Baukunst anknüpft, die er in Florenz kennen gelernt habe und seitdem nur
noch übe. — Der Hafenbau soll in Angriff genommen werden.
Vierzehntes Buch: Bei den Fundamentierungsarbeiten am Hafenbau wird ein
polierter quadrater Steinkasten gefunden mit griechischer, arabischer und ebräischer
Inschrift auf dem Deckel, welcher beim Oeffnen allerlei Schätze, äusser den kost-
barsten Geräthen, zwei goldene Portraitköpfe und ein prachtvolles Buch, enthält.
An der Stelle, wo der Fund gemacht, wird ein Denkmal errichtet; Beschreibung
desselben. Donatello, Desiderio und Cristofano Geremia da Cremona führen es aus.
Die Aufrichtung der schweren Steine leitet der Ingenieur Letistoria (Aristotile)
aus Bologna. Der Fürst lässt den Inhalt jenes Buches durch seinen „Poeta" ent-
ziffern: König Zogalia, der in der Vorzeit jene Gebiete beherrschte, hat darin die
eingehende Beschreibung einer Anzahl von ihm hier vorgenommener Bauten nieder-
gelegt. Die Hafenanlage soll möglichst nach den Beschreibungen des Buches ausge-
führt werden.
Fünfzehntes Buch: Zur Erkundung geeigneten Baumaterials macht Filarete eine
Reise in das Land, wobei er allerlei erlebt. Nach seiner Rückkehr liest der Dollmetscher
Iscochefran Notilento (Francesco Tolentino) in Gegenwart des Prinzen aus dem Buche
die Abschnitte über die dem Architekten nöthigen Kenntnisse vor. Indem sich Filarete
dann auf Weisung des berühmten Ingenieurs Letistoria Segnelobo (Aristotile Bolognese)
noch einmal aufmacht, um geeignete Baumstämme für den Transport der grossen
Steine aus den Brüchen nach dem Hafen aufzusuchen, kommt er zu einem im Walde
lebenden Jäger, bei dem er eine Rehbocks- und Wildschweinsjagd mitmacht. Später
gelangt er zu einer Einsiedelei, deren Kirchlein und Klausen beschrieben werden.
Im Weiterziehen übernachtet er in einer Besitzung, wo er in gastfreiester Weise
aufgenommen und mit einem Lieferanten bekannt wird, mit dem er die nöthigen
Contracte über Lieferung von Baumaterialien abschliesst. Rückkehr zum Hafen
und Wiederaufnahme der Vorlesungen aus dem Buche. Beschreibung eines Palastes
mit Gartenanlagen, wobei Filarete dem Prinzen und dem Dollmetscher die dunklen
Stellen erklärt.
Sechszehntes Buch· .Der Fürst und seine Gemahlin kommen nach Sforzinda
und berufen dorthin die am Hafen Versammelten. Filarete erhält von der Fürstin
den Auftrag zum Bau eines Eremitenklosters des heiligen Hieronymus in einem
Walde drei Miglien von der Stadt, dessen Kirche genau nach dem Plane des von
Filarete entworfenen Domes von Bergamo ausgeführt wird. Beschreibung dieses
Baues. Darauf besucht das fürstliche Paar die Hafenanlage, deren Gebäude nach
den Angaben des goldenen Buches ausgeführt werden sollen. Auf seine Nachfrage
nach Bezugsquellen für das nöthige Eisen erfährt Filarete, auf einem Gute des
Somato da Terie (Tomaso da Riete) sei neuerdings eine Eisenader entdeckt worden.
Tomaso ist gerade im Begriff, nach seinen Besitzungen aufzubrechen, er nimmt Filarete
und Aristotile gern mit, da er sie selbst für den Bau eines Castells gebrauchen will.
Reise über Avipa (Pavia) und Zacienpa (Piacenza) nach Terie. Beschreibung der
Hochöfen daselbst. Rückkehr nach Nomila (Milano). Die Bauten der Hafenstadt
werden weitergeführt. Nach ihrer Vollendung inspiciert sie der Fürst, der bei dieser
Gelegenheit erklärt, dass er nur noch in antiker Manier bauen werde. Darauf wird
eine Jagd veranstaltet, auf welcher sie bei Carindo Nachtquartier nehmen. Beschrei-
bung seiner Bewirthung und der Jagden.
Siebzehntes Buch: Auf Grund der Beschreibung des goldnen Buches schlägt Fila-
 
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