XII
AMTLICHE BERICHTE
Von Herrn Professor Bastian trafen wieder
einige Sendungen von ethnologischen Gegen-
ständen aus dem indischen Archipel ein.
Nordische Alterthümer.
i) Vierteljahr April bis Juni 1879.
Durch directe Ankäufe wurden nur ein-
zelne wenige Gegenstände erworben. Dennoch
war der Zuwachs ein nicht unbeträchtlicher
durch die erst jetzt erfolgte Uebernahme der
früher bereits gekauften Sammlungen des
Herrn Superintendenten Kirchner zu Walchow
bei Fehrbellin, Hofrath Esselen zu Hamm in
Westfalen und Major z. D. Kasiski zu Neu-
stettin in Pommern.
Nach Ländern und Provinzen geordnet
stellt sich der Zuwachs folgendermaassen dar:
I. Deutschland.
Rheinlande:
2 Bronzenadeln, in der Gegend von St. Goar
gefunden.
Westfalen:
Die Sammlung des Herrn Hofrath Esselen
ist hier zu erwähnen.
Mecklenburg:
Ein Bronzeschwert, Bronzering und eine
Bronzenadel aus der Gegend von Malchin
durch gütige Vermittelung des Herrn Ritter-
gutsbesitzers Neste auf Gieskow bei Cammin
in Pommern.
Pommern und Rügen:
Einige Bronzen und Steinhämmer von
Rügen und aus der Gegend von Demmin
durch Vermittelung der Herrn Ritterguts-
besitzers Neste auf Gieskow.
Der grösste Theil der Kasiski'schen Samm-
lung ist hierher gehörig.
Brandenburg:
2 Mühlsteine von besonderer Form, gefun-
den bei Kemnitz in der Nähe von Werder.
Die Sammlung des Herrn Superintendenten
Kirchner in Walchow enthält grösstentheils
Alterthümer aus verschiedenen Theilen der
Marli Brandenburg.
Provinz Sachsen:
Ein schwarzes auf der Scheibe gedrehtes
Thongefäss aus der Gegend von Eisleben von
eigenthümlicher Verzierungsweise (aus dem
2. oder 3. Jahrhundert nach Chr.). Eine
grössere Zahl von Thongefässen aus der Alt-
mark, aus der vom Professor Danneil nach-
gelassenen Sammlung stammend und von
Herrn Superintendenten Kirchner in Walchow
erworben, gelangte mit der Sammlung des-
selben in die Abtheilung.
Schlesien:
Einige Thongefässe aus altgermanischer
Zeit bei Neida in der Nähe von Hoyerswerda
und Klein-Ausker, Kreis Wohlau, gefunden.
Posen:
Eine kleine Sammlung von Thongefässen
und Bronzen, Eisen- und Steingeräthen aus
der Gegend von Wierzin, Fraustadt, Bomst,
Pleschen, Schroda, Obornile und Samter;
2 goldene Doppelspiralen bei Brzezie, Kreis
Pleschen, gefunden.
Preussen:
Ein kleiner Theil der Kasiski'schen Samm-
lung stammt aus Westpreussen.
II. Ungarn.
Einige kleinere Bronzen älterer Zeit und
2 silberne Fibeln der Merovinger Zeit.
III. Frankreich.
Im Austausch mit dem Museum zu Niort
Gipsabformungen von einem Steinhammer,
einem Steinbeil und einem trepanierten Schädel
aus vorhistorischer Zeit.
2) Vierteljahr Juli bis September 1879.
Die Bereicherungen während dieses Quar-
tals waren nur wenig umfangreich, sie be-
standen grösstentheils aus Geschenken, von
denen manche jedoch nicht ohne Interesse
waren. Es erfolgte Zuwachs aus
Brandenburg:
Ein Fund aus der Nähe von Criwitz bei
Frankfurt a. O. aus Thongefässen und Eisen-
geräthen bestehend, aus dem 2. bis 4. Jahr-
hundert unserer Zeitrechnung.
Sachsen:
Einige Thongefässe mit Schädeln und
Skelettresten bei Voigtstedt gefunden und
wahrscheinlich der gleichen Zeit wie die
früher dort gefundenen Gegenstände angehörig
(Geschenk der Magdeburg-Halberstädter Eisen-
bahn-Gesellschaft); 2 Thongefässe aus der Ge-
gend von Cönnern, wahrscheinlich ebenfalls
gleichaltrig mit den Voigtstedter Funden (2. bis
3. Jahrhund, nach Chr.); 200 Exemplare von
Bronzeäxten aus dem Funde von Bennewitz,
woselbst im Ganzen 297 Exemplare in einer
Urne verpackt gefunden wurden.
Schlesien:
Ein Fund von Eisen- und Thongeräthen
von Glogau, 2. bis 4. Jahrh. nach Chr. (Ge-
schenk der Königlichen Eisenbahn-Commis-
AMTLICHE BERICHTE
Von Herrn Professor Bastian trafen wieder
einige Sendungen von ethnologischen Gegen-
ständen aus dem indischen Archipel ein.
Nordische Alterthümer.
i) Vierteljahr April bis Juni 1879.
Durch directe Ankäufe wurden nur ein-
zelne wenige Gegenstände erworben. Dennoch
war der Zuwachs ein nicht unbeträchtlicher
durch die erst jetzt erfolgte Uebernahme der
früher bereits gekauften Sammlungen des
Herrn Superintendenten Kirchner zu Walchow
bei Fehrbellin, Hofrath Esselen zu Hamm in
Westfalen und Major z. D. Kasiski zu Neu-
stettin in Pommern.
Nach Ländern und Provinzen geordnet
stellt sich der Zuwachs folgendermaassen dar:
I. Deutschland.
Rheinlande:
2 Bronzenadeln, in der Gegend von St. Goar
gefunden.
Westfalen:
Die Sammlung des Herrn Hofrath Esselen
ist hier zu erwähnen.
Mecklenburg:
Ein Bronzeschwert, Bronzering und eine
Bronzenadel aus der Gegend von Malchin
durch gütige Vermittelung des Herrn Ritter-
gutsbesitzers Neste auf Gieskow bei Cammin
in Pommern.
Pommern und Rügen:
Einige Bronzen und Steinhämmer von
Rügen und aus der Gegend von Demmin
durch Vermittelung der Herrn Ritterguts-
besitzers Neste auf Gieskow.
Der grösste Theil der Kasiski'schen Samm-
lung ist hierher gehörig.
Brandenburg:
2 Mühlsteine von besonderer Form, gefun-
den bei Kemnitz in der Nähe von Werder.
Die Sammlung des Herrn Superintendenten
Kirchner in Walchow enthält grösstentheils
Alterthümer aus verschiedenen Theilen der
Marli Brandenburg.
Provinz Sachsen:
Ein schwarzes auf der Scheibe gedrehtes
Thongefäss aus der Gegend von Eisleben von
eigenthümlicher Verzierungsweise (aus dem
2. oder 3. Jahrhundert nach Chr.). Eine
grössere Zahl von Thongefässen aus der Alt-
mark, aus der vom Professor Danneil nach-
gelassenen Sammlung stammend und von
Herrn Superintendenten Kirchner in Walchow
erworben, gelangte mit der Sammlung des-
selben in die Abtheilung.
Schlesien:
Einige Thongefässe aus altgermanischer
Zeit bei Neida in der Nähe von Hoyerswerda
und Klein-Ausker, Kreis Wohlau, gefunden.
Posen:
Eine kleine Sammlung von Thongefässen
und Bronzen, Eisen- und Steingeräthen aus
der Gegend von Wierzin, Fraustadt, Bomst,
Pleschen, Schroda, Obornile und Samter;
2 goldene Doppelspiralen bei Brzezie, Kreis
Pleschen, gefunden.
Preussen:
Ein kleiner Theil der Kasiski'schen Samm-
lung stammt aus Westpreussen.
II. Ungarn.
Einige kleinere Bronzen älterer Zeit und
2 silberne Fibeln der Merovinger Zeit.
III. Frankreich.
Im Austausch mit dem Museum zu Niort
Gipsabformungen von einem Steinhammer,
einem Steinbeil und einem trepanierten Schädel
aus vorhistorischer Zeit.
2) Vierteljahr Juli bis September 1879.
Die Bereicherungen während dieses Quar-
tals waren nur wenig umfangreich, sie be-
standen grösstentheils aus Geschenken, von
denen manche jedoch nicht ohne Interesse
waren. Es erfolgte Zuwachs aus
Brandenburg:
Ein Fund aus der Nähe von Criwitz bei
Frankfurt a. O. aus Thongefässen und Eisen-
geräthen bestehend, aus dem 2. bis 4. Jahr-
hundert unserer Zeitrechnung.
Sachsen:
Einige Thongefässe mit Schädeln und
Skelettresten bei Voigtstedt gefunden und
wahrscheinlich der gleichen Zeit wie die
früher dort gefundenen Gegenstände angehörig
(Geschenk der Magdeburg-Halberstädter Eisen-
bahn-Gesellschaft); 2 Thongefässe aus der Ge-
gend von Cönnern, wahrscheinlich ebenfalls
gleichaltrig mit den Voigtstedter Funden (2. bis
3. Jahrhund, nach Chr.); 200 Exemplare von
Bronzeäxten aus dem Funde von Bennewitz,
woselbst im Ganzen 297 Exemplare in einer
Urne verpackt gefunden wurden.
Schlesien:
Ein Fund von Eisen- und Thongeräthen
von Glogau, 2. bis 4. Jahrh. nach Chr. (Ge-
schenk der Königlichen Eisenbahn-Commis-