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Das Epitheton der Wanne ist ^^^og1) welches
nicht, wie Buchholz'2) will, sich auf das Holz, woraus
nach ihm die Wannen gefertigt sind,3) bezieht, sondern auf
die geglättete und ornamentierte Terracotta, wie sie in
Tiryns und Kreta gefunden wurde.4)
Das Salben des Körpers mit Oel geschah ebenfalls
in diesem Zimmer und wahrscheinlich stehen hiermit in
Verbindung die beiden in der Wand des tirynthischen
Badezimmers gefundenen Cylinder, die wohl Oelkrüge auf-
genommen haben. Der Vollständigkeit halber bemerke ich
übrigens, dass es neben diesen Wannenbädern noch Fuss-
bäder gab, die man auch ausserhalb des Badezimmers
nehmen konnte. Das bekannteste Beispiel ist ja das des
Odysseus nach seiner Rückkehr in Ithaka. Hier wäscht
Eurykleia im Megaron die Füsse des Fremden und dies
wäre sogar in der Mitte des Gemaches geschehen, wenn
nicht Odysseus vom Herde weggerückt wäre, um sein
Mal den Blicken der Alten zu entziehen5).
XXXVII. SQat.
Was die Thüren betrifft, so haben uns Tiryns und
Mykenae sehr interessante Aufschlüsse geliefert.
Bei Homer heissen die Teile der Thür: die untere
') Od. IV 48 ^ @'d6c^iv3ov§ ßävt^ Iföcrag lovaauio.
2) Buchholz, Hom. Realien, II 2 p. 167.
3) Holz wurde bei Griechen und Römern zur Anfertigung
von grossen Behältern nur ganz vereinzelt benutzt.
4) Guhl und Koner, Leben der Griechen und Römer, 1872
p. 178 vermutet, dass die dad^tv^oi aus poliertem Stein verfertigt
waren. Stein wird eher für die Badeschalen anzunehmen sein,
wie man sie sich durch Darstellungen auf Vasen vergegenwärtigen
kann, z. B. Tischbein, Vases Hamilton I 58, II 58. — Dubois
Maisonneuve, Introduction ä l'etude des vases antiques Pl. LIV.
In der neuen Aufl. 1893 fehlt dieser Passus (Engelmann).
5) Od. XIX 386.
Das Epitheton der Wanne ist ^^^og1) welches
nicht, wie Buchholz'2) will, sich auf das Holz, woraus
nach ihm die Wannen gefertigt sind,3) bezieht, sondern auf
die geglättete und ornamentierte Terracotta, wie sie in
Tiryns und Kreta gefunden wurde.4)
Das Salben des Körpers mit Oel geschah ebenfalls
in diesem Zimmer und wahrscheinlich stehen hiermit in
Verbindung die beiden in der Wand des tirynthischen
Badezimmers gefundenen Cylinder, die wohl Oelkrüge auf-
genommen haben. Der Vollständigkeit halber bemerke ich
übrigens, dass es neben diesen Wannenbädern noch Fuss-
bäder gab, die man auch ausserhalb des Badezimmers
nehmen konnte. Das bekannteste Beispiel ist ja das des
Odysseus nach seiner Rückkehr in Ithaka. Hier wäscht
Eurykleia im Megaron die Füsse des Fremden und dies
wäre sogar in der Mitte des Gemaches geschehen, wenn
nicht Odysseus vom Herde weggerückt wäre, um sein
Mal den Blicken der Alten zu entziehen5).
XXXVII. SQat.
Was die Thüren betrifft, so haben uns Tiryns und
Mykenae sehr interessante Aufschlüsse geliefert.
Bei Homer heissen die Teile der Thür: die untere
') Od. IV 48 ^ @'d6c^iv3ov§ ßävt^ Iföcrag lovaauio.
2) Buchholz, Hom. Realien, II 2 p. 167.
3) Holz wurde bei Griechen und Römern zur Anfertigung
von grossen Behältern nur ganz vereinzelt benutzt.
4) Guhl und Koner, Leben der Griechen und Römer, 1872
p. 178 vermutet, dass die dad^tv^oi aus poliertem Stein verfertigt
waren. Stein wird eher für die Badeschalen anzunehmen sein,
wie man sie sich durch Darstellungen auf Vasen vergegenwärtigen
kann, z. B. Tischbein, Vases Hamilton I 58, II 58. — Dubois
Maisonneuve, Introduction ä l'etude des vases antiques Pl. LIV.
In der neuen Aufl. 1893 fehlt dieser Passus (Engelmann).
5) Od. XIX 386.