Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften (1.1829)

Des Obrist von Petri Project, die Urbarmachung
des Warthebruchs betreffend.

(Einleitung von dem Herrn Ober-Landes-Ban-Director Eyteluiein.)

Die Urbarmachung des Warthebruchs von oberhalb Landsberg bis Cü-
strin, also vom Einflufs der Netze in die Warth e bis zum Einflufs der
Warthe in die Oder, auf eine Länge von mehr als 7 preußische Mei-
len, ist für jeden Wasserbaumeister eine sehr lehrreiche Schule, weil
sich hier am deutlichsten einsehen läfst, wie durch Hülfe der Hydro-
technik solche Gegenden urbar gemacht werden können, welche ohne
dieselbe nur für wilde Thiere zugänglich sind. Hier ist nicht die Ab-
sicht eine vollständige Uebersicht dieser im Jahr 1767 angefangenen Ar-
beiten mitzutheilen, da man bereits über die Ausführung der Urbarma-
chungsarbeiten unter der Leitung des Geheimen Finanzraths von Bren-
kenhof, die vom Kammerdirector Stubenrauch herausgegebene
Schrift: „Nachricht von der Verwallung und Urbarmachung der War-
thebrücher, Berlin 1787." besitzt, und dasjenige, was seit dieser Zeit zur
Verbesserung des Warthebruchs geschehen ist, einer besondern Abhand-
lung vorbehalten bleiben mufs. Allein es ist für den Hydrotekten sehr
wichtig, die "Vorschläge genau kennen zu lernen, welche vor der Aus-
führung der Arbeiten zur Urbarmachung dieses wilden Bruchs entwor-
fen waren, um solche mit der nach unsichern Grundsätzen erfolgten von
Brenkenhoffschen Ausführung zu vergleichen. Die Vorschläge zu einer
zweckmäfsigen Urbarmachung des Warthebruchs, welche der durch seine
Ausführung der Eindeichung und Urbarmachung des Mittel- und Nieder-
Oderbruchs hinlänglich bekannte Obrist von Petri zuerst entworfen
hatte, sollen hier mitgetheilt werden. Sie gründen sich darauf, dafs das
Bruch zwischen Landsberg und Cüstrin grö'fstentheils auf beiden Sei-

Creüe's Jonrnal d, Bauktmsr. I. Ed. 1. Hft. ' [ 1 J