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28. Emm ich , iiber Befestigung unsicherer Abhänge,
28.
Einige Bemerkungen über die Befestigung von Nässe
durchzogener und zu Erdstürzen geneigter Abhänge.
(Vom Herrn Emmich, Premier-Lieutenant und Bau - Conducteur bei der Köuigl.
Ober-Bau-Deputation zu Berlin.)
r Verfasser dieses Aufsatzes theilt nach Beobachtungen und Erfah-
rungen, welche er in seinen früheren Dienstverhältnissen bei den bedeu-
tenden und schwierigen fortificatorischen Erdbauten zu Thorn zu machen
Gelegenheit halte, über den in der Überschrift benannten Gegenstand fol-
gende Bemerkungen mit.
1.
Wenn unsichere Abhänge trocken sind, so geschieht die Befesti-
gung derselben, mit Rücksicht auf die individuelle Verschiedenheit der
LocalVerhältnisse, durch Gegenschüttung, Bepflanzung , Terrassirung,
Flechtwerke und Bekleidung mit Rasen oder Futtermauern.
Die Sicherung eines von Feuchtigkeit durchzogenen ge-
fährlichen Abhanges kann durch Entwässerung oder durch Befestigung,
durch Abbohren, durch Sickerwerke, bedeckte Abzugscanäle, Abflachung,
Anschüttung und Bepflanzung, durch Futtermauern, oder Stein- und Pfahl-
werke geschehen.
Von diesen beiden Fällen wird hier nur der letzte, aber schwie-
rigste in Betracht kommen.
2.
Von Feuchtigkeit durchzogene und zum Abrutschen geneigte Abhänge
bestehen meistens
1) entweder aus abwechselnden Thon - und Sandlagen und Steingeschie-
ben, und e6 rieseln zwischen denselben Quellen, unterirdisch, in be-
stimmten Richtungen und selbstgebahnten Rinnen fort, bis sie an
tiefern Puncten der Gegend zu Tage kommen, oder unter der Erde
in benachtbarte Gewässer abfliefsen; oder sie bestehen
2) aus vermengten Lehm- und Schluff-Lagen, und das ganze Erdreich
28. Emm ich , iiber Befestigung unsicherer Abhänge,
28.
Einige Bemerkungen über die Befestigung von Nässe
durchzogener und zu Erdstürzen geneigter Abhänge.
(Vom Herrn Emmich, Premier-Lieutenant und Bau - Conducteur bei der Köuigl.
Ober-Bau-Deputation zu Berlin.)
r Verfasser dieses Aufsatzes theilt nach Beobachtungen und Erfah-
rungen, welche er in seinen früheren Dienstverhältnissen bei den bedeu-
tenden und schwierigen fortificatorischen Erdbauten zu Thorn zu machen
Gelegenheit halte, über den in der Überschrift benannten Gegenstand fol-
gende Bemerkungen mit.
1.
Wenn unsichere Abhänge trocken sind, so geschieht die Befesti-
gung derselben, mit Rücksicht auf die individuelle Verschiedenheit der
LocalVerhältnisse, durch Gegenschüttung, Bepflanzung , Terrassirung,
Flechtwerke und Bekleidung mit Rasen oder Futtermauern.
Die Sicherung eines von Feuchtigkeit durchzogenen ge-
fährlichen Abhanges kann durch Entwässerung oder durch Befestigung,
durch Abbohren, durch Sickerwerke, bedeckte Abzugscanäle, Abflachung,
Anschüttung und Bepflanzung, durch Futtermauern, oder Stein- und Pfahl-
werke geschehen.
Von diesen beiden Fällen wird hier nur der letzte, aber schwie-
rigste in Betracht kommen.
2.
Von Feuchtigkeit durchzogene und zum Abrutschen geneigte Abhänge
bestehen meistens
1) entweder aus abwechselnden Thon - und Sandlagen und Steingeschie-
ben, und e6 rieseln zwischen denselben Quellen, unterirdisch, in be-
stimmten Richtungen und selbstgebahnten Rinnen fort, bis sie an
tiefern Puncten der Gegend zu Tage kommen, oder unter der Erde
in benachtbarte Gewässer abfliefsen; oder sie bestehen
2) aus vermengten Lehm- und Schluff-Lagen, und das ganze Erdreich