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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 29.1850

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Heft 4
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Gullann, Friedrich: Beschreibung der Bergung des Wracks vom Linienschiffe Christian VIII: (Ausgeführt 1849 von Herrn Gullann, Wasserbau-Inspector zu Hamburg)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25228#0291

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283

12.
Beschreibung der Bergung des YVracks vom
Linienschiffe Christian VIH.

(Ausgeführt 1849 von Herrn Wasserbau-lnspector zu Hamburg.)

Einleitung.

A.m 5ten April 1849 flog bekanntlich bei jEcRern/brt/e das Linien-
schiff UÜZ, nach einem Gefechte, welches mit kurzer Unterbrechung
den ganzen Tag gewährt hatte, gegen Abend in die Luft. Der nahe lie-
gende Strand der südlichen jE7c%e?*H/br^<?r Bucht wurde mit einer unzähligen
Menge von Trümmern bedeckt. Bei der Verwirrung, die nach einem solchen
Ereignifs herrschte, war es nicht möglich, sogleich die nöthigen Sicherheits-
maafsregeln zur Bewachung des Strandes zu trelfen, und so konnte es nicht
aushleiben, ßafs in den ersten Tagen eine Menge werthvoller Gegenstände
weggeschleppt und auf die Seite geschafft wurden. Erst nachdem eine Com-
mission zur Bergung des Wracks ernannt und in Function getreten war, wurde
das Wrack und der nahe liegende Strand mit Wachen umstellt und die Ber-
gung der verschiedenen Gegenstände zuverlässigen Leuten anvertraut.
Der Hafen war damals fast ganz ohne Schiffe. Aul'ser
einer Brigg, die wegen ihrer Gröfse zur Bergung nicht geeignet war, fanden
sich nur einige kleine Ostsee-Jachten, von 12 bis 16 Lasten Tragfähigkeit,
welche mit Nutzen zur Bergung der über dem Wasser heßndlichen Theile des
Wracks gebraucht werden konnten. Die beiden Eigner derselben, und
JHmWcAspM waren gewandte und erfahrene Schiffer, welche keine Mühe
scheuten und im Laufe des Aprils und Mais eine Menge der verschiedensten,
theils über, theils unter dem Wasser heßndlichen Dinge ans Land und in
Sicherheit brachten.
Bei stillem, ruhigem Wetter war es möglich, selbst Gegenstände in
grofser Tiefe unter dem Wasser deutlich zu erkennen, und so gelang es,
nicht allein Anker, Ketten etc., sondern auch 26 Kanonen von verschiedenem
Caliber, eiserne Wasserbehälter und Dergleichen mehr, aufzußschen und zu
bergen. Gegen Ende des Mais waren diese Arbeiten so rasch vorgeschritten,
CreUe's Journat f. d. Baukunst Bd. 39. Heft 4. ( 38 j
 
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