Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode (22.1802)

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!. Suhls Handel.

Ansehnliches, und steigt noch mit jedem Tage, um so viel
mehr, da die Gewehrs Lieser Stadt an Güte, Arbeit nd
Vollkommenheit mit jeden andern Gewehr-Fabriken
wetteifern. So dunkel auch hier der erste Anfang di 'es
so a?oß<m Nahrungszweiaes ist, so scheint es doch gewiß
zu sein, daß die Gewehr-Fabrikatur schon vor der Mitte
des 16. Jahrhunderts in dieser Stadt im Gange gewesen
sein muß, da Fürst Ernst George zu Henneberg im
Jahr i;6z den Schlössern, Sporern, Windenmachern
und Düchsenschmiden in seinem Lande auf ihr Ansuchen
die erste Innung gab, weil sie auswärtig für unzünftig
gehalten wurden.
Feuergewehr-Fabrikatur bezieht sich auf Erfindung
des Schießpulvers, die man sonst auf das Jahr izzo
und rz8i bestimmte. Wenn aber jetzt für gewiß ange-
nommen wird, daß es schon im 12. und iz. Jahrhun-
derte zum Sprengen in den Harz-Bergwerken und bei
Belagerungen gebraucht, und daß es im iz. und 14.
Jahrhunderte zu grobem und kleinem Schußgewehr, doch
nicht allgemein, angewendet wurde; so scheint die Be-
hauptung Glauben zu gewinnen und wohl historisch ge,
wiß zu sein, daß die vom Kaiser Karl V. in Teutschland
gebrauchten Krieger die ersten gewesen, welche allgemein
mit Musketen versehen waren, das heißt, mit Flinten,
deren Ladung mit Lunten oder Luntenschlössern angezün-
det wurde, und dadurch dis fabrikmäßige Verfertigung
des Feuergewehrs in Temschland verursachte, mithin
solche auch in Suhl nicht früher als um das Jahr
zu vermuthen ist. Aus Wendels Beschreibung, die
er von dem ausgebreiteten Handel der Gewetzr-Fabrikaru-
ren Suhls im 1600. Jahrs macht, erhellet, daß der
Wohlstand von Suhl damals schon groß sein mußte, da
diese Stadt fast die einzige war, die Schießgewehre ver-
breitete, und erst nach dem zojährigen Kriege mehrere
Ge-