Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode — 23.1802

DOI issue:
Juli
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44763#0008
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
2

!. Von den Sächsischen
niedrigen, beinahe an die übrigen Thierklassen angren,
zenden Stufe der Kultur betrachten, so finden wir an
demselben nur dis beiden Haupttriebe, nämlich:
den Trieb seinen Hunger zu stillen und den
Trieb zum Müßiggan g e. Daher hat der Mensch,
so lange er in diesem Zustande bleibt, auch bloß zwei
dringende Bed ü rsni sse: das Bestreben für Nah,
rungsmittel und die Sorge sich gegen die Wir,
k-uugen rauher Witterungzu schützen. Hier,
aus entstehen bei der ganzen Menschheit zwei allge,
meine Ursachen alles Arbeitens, erstlich: ur,
sprüngliches unausbleibliches Bedürfniß
der N ah r u n g und Kleidung, und zweitens: bei
w e i t e rm F o r t sch r e i t e n der bürgerlichen G e,
sellschaft die Begierde nach dem Genusse aller
der Freuden und Gemächlichkeiten, welche mit
der stnfenweisen Ausbildung der Menschen entstehen.
Allein Erzeugung und Veredlung roher
Natur-Produkte zu diesem Endzwecke, als
die ersten und wesentlichsten Beschäftigun-
gen der Menschen, waren, wie leicht zu erachten ist,
anfangs äußerst einfach, und konnten nur nach und
nach sich vervollkommnen und vervielfältigen, je nachdem
die Menschen mehr oder weniger Gelegenheit hatten, ein,
ander nachzua h m e n. Da nun der Mensch von Na,
tur ein zum Nachahmen geneigtes Wesen ist, so wird er
auch durchgehends nur in solchen Verhältnissen zur grö-
ßer» Vollkommenheit im Erzeugen und Veredeln gelan-
gen können, in welchen ihn Beispiele größerer Kultur-
Vollkommenheiten und die damit unzertrennlichen man-
cherlei Vergnügungen und Gemächlichkeiten dazu reitzen.
Es ist daher leicht einzusehen, daß, je vielfältiger die
Bedürfnisse eines Volkes find, desto mannichfaltiger die
Erzeugung und Veredlung sein werden, weil jeder den
ringe-
 
Annotationen