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l. Von den Sächsischen
er den Untergang der Spinnerei voraussahe. Es war
daher ganz natürlich, daß es dem Spinner bald an
Wolle fehlen mußte, und nach öfters bestätigten Erfah-
rungen, daß bei der Fortsetzung dieses Erwerbzweiges,
durch den er bisher einen Theil seiner Familie erhalten
hatte, nur Verlust für ihn entstehen konnte, gab er den-
selben nach sehr vernünftigen Grundsätzen gänzlich auf.
Hieraus, und nicht durch die Woll- und Garnaus-
fuhr, entstand nun der jetzt so fühlbare Mangel an Garn,
weil es an Spinnern fehlte, und die Begleiterin dessel-
ben war eine immer wachsende Preiserhöhung. Die
Zeug-Mannfakturisten waren genöthigt, da sie beim
Wollhändler nicht mehr damit versorgt werden konnten,
ihr V edürfniß fürs ganze Zahr auf ein M a l
im Winter zu kaufen. Dazu aber waren weit größere
Fonds nöthig, als sie besaßen, auch bei der bisherigen
Betreibung ihrer Manufaktur gebraucht hatten. Und
diese Fonds mußten um so nachdrücklicher vermehrt wer,
den, wenn sich ihr Gewerbe ausbreitete, weil die bisheri-
ge Bequemlichkeit des Kredits beim Wollhändler wegfiel.
Mehr aber noch wurde dieses Uebcl dadurch vergrößert,
daß endlich die Garnspinnerei in Kursachscn ganz ver-
fiel, hingegen im Altcnburgischen und Reußischen sich
wegim freier Garnausfuhr immer mehr ausbildete, und
noch bis jetzt erhalten hat. Die letztern stiebten sich mit
dem Anfänge des Verfalls der Garnspinnerei zum Mei-
ster vom Garnhandel zu machen, und es ist ihnen nun
auch so gut gelungen, daß dieKursachsischen Zcug-Manu-
fakturistcn gezwungen sind, ihre aus Kursächsi-
scher Wolle gesponnenen Garne zu jedem
Preise und auf jede Bedingung von den
Altenburgern zu kaufen.
Es entstand aus dieser veränderten Lage ferner der
drückende Umstand, daß diejenigen, welchen es an hin-
tan gli-
l. Von den Sächsischen
er den Untergang der Spinnerei voraussahe. Es war
daher ganz natürlich, daß es dem Spinner bald an
Wolle fehlen mußte, und nach öfters bestätigten Erfah-
rungen, daß bei der Fortsetzung dieses Erwerbzweiges,
durch den er bisher einen Theil seiner Familie erhalten
hatte, nur Verlust für ihn entstehen konnte, gab er den-
selben nach sehr vernünftigen Grundsätzen gänzlich auf.
Hieraus, und nicht durch die Woll- und Garnaus-
fuhr, entstand nun der jetzt so fühlbare Mangel an Garn,
weil es an Spinnern fehlte, und die Begleiterin dessel-
ben war eine immer wachsende Preiserhöhung. Die
Zeug-Mannfakturisten waren genöthigt, da sie beim
Wollhändler nicht mehr damit versorgt werden konnten,
ihr V edürfniß fürs ganze Zahr auf ein M a l
im Winter zu kaufen. Dazu aber waren weit größere
Fonds nöthig, als sie besaßen, auch bei der bisherigen
Betreibung ihrer Manufaktur gebraucht hatten. Und
diese Fonds mußten um so nachdrücklicher vermehrt wer,
den, wenn sich ihr Gewerbe ausbreitete, weil die bisheri-
ge Bequemlichkeit des Kredits beim Wollhändler wegfiel.
Mehr aber noch wurde dieses Uebcl dadurch vergrößert,
daß endlich die Garnspinnerei in Kursachscn ganz ver-
fiel, hingegen im Altcnburgischen und Reußischen sich
wegim freier Garnausfuhr immer mehr ausbildete, und
noch bis jetzt erhalten hat. Die letztern stiebten sich mit
dem Anfänge des Verfalls der Garnspinnerei zum Mei-
ster vom Garnhandel zu machen, und es ist ihnen nun
auch so gut gelungen, daß dieKursachsischen Zcug-Manu-
fakturistcn gezwungen sind, ihre aus Kursächsi-
scher Wolle gesponnenen Garne zu jedem
Preise und auf jede Bedingung von den
Altenburgern zu kaufen.
Es entstand aus dieser veränderten Lage ferner der
drückende Umstand, daß diejenigen, welchen es an hin-
tan gli-