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Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode — 23.1802

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Oktober
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https://doi.org/10.11588/diglit.44763#0346
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Z22

III. Recension»
sondern es ist auch in dieser Gegend der Kurlands die
lange, den Sächsischen Manufakturen so nöthige Kämm-
wolle 1801 in Menge ausgesührt morden. Viele Weber
in den Kursächsischen Grenzorten holen jetzt ihr nöthiges
Garn größten Theils im Altenburgischen; und die Ma,
nufakturisten, Manufakten , und Garnhändlcr hangen
in allen drei Ländern so innig zusammen, daß eine
Trennung vielleicht die ganze Fabrikation zu Grunde
richten dürfte. Der Vf. hofft aber bald eine vortheilhafte
Veränderung mittelst der Errichtung großer Cchafwoll-
Spinnmühlen durch den Engländer Whitefield, den
der Kurfürst in Dienste genommen hat, und noch mehr
von dem Vorhaben dieses geschickten Mechanikus, kleine
Handmaschinen zu verfertigen, wodurch die Garne un,
fehlbar wohlfeiler werden müssen. Aber dir Garnaus-
fuhr zu verbieten, erklärt der Vf. gegen Sörgeln für
unpolitisch (mir würden es sogar für ungerecht halten ),
und Büsch hatte wohl sehr Recht, da er sagte: die
Nachfrage nach einem halb vollendeten Material der In,
duftrie macht, daß dessen immer ein hinlänglicher Vor,
rath auch für die einheimische Manufaktur da ist. Die
Woilausfuhr im Jahr i8c>i betraf größten Theils nur
die feinen und mittelfeinen^Sorten, nicht die sogenannte
Land - oder Kammwolle, welche hauptsächlich in den
Sächsischen Manufakturen verarbeitet wird. Also wäre
ein Wollausfttyrverboc ohne Nutzen für die Sächsischen
Manufakturen. Die Engländer kauften 1801 in einem
Falle, der vielleicht nie wieder zusammentreffen wird,
die beste Wolle nicht bloß in Ober- sondern auch in Nie,
dcrsachsen und am Rhein auf. In Sachsen hatten sich
die Flanell-Fries- und Futterwaaren-Manufakturen zwar
zur Schurzeit mir einigen Vorräthen versehen: andre
aber hatten dieses unterlassen, weil sie sich der Kriegs-
unruhen wegen keinen vorchcilhasten Absatz ihrer Waa,
ren
 
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