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Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung, Kunst und Mode — 27.1804

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https://doi.org/10.11588/diglit.44767#0480
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442 I. Ueberblick der ersten Europäisch. Mächte,
liche Politik der übrigen Staaten weniger durch allge-
meine Geschäfte, als durch Reichthum und Handlung
gebunden war. Deutschlands Unglück, jenes der Fran-
zosen in der Wuth bürgerlicher Kriege, die Schwäche
der Hanseestadte, Italiens Schlummer, besonders aber
Antwerpens Sturz, der durch einen Zusammenfluß von
Umstanden der einzige Mittelpunkt des Tausches der
ganzen Welt war — dieß waren die Hebel, welche Hol-
land zu seinem Glücke aufhoben.
Die Portugiesen hatten die neue Welt entdeckt,
aber die Holländer wurden ihre Faktors; die ersten hat-
ten die Ehre der Eroberung und der Stiftung, die
Uebrigen aber den Nutzen. Philipp II. hatte sich
Portugals bemächtiget, und da er die Uebercinstim-
mung, welche zwischen diesem Staat und diesen Repu-
blikanern, die er nicht anders als rebellische Untertha-
nen betrachten konnte, zerstört hatte, wurde ihnen diese
Trennung Vortheilhaft: sie schwangen sich mit eigenen
Flügeln und öffneten sich einen Weg nach beiden In-
dien und Afrika, wo sie reiche Niederlassungen gründe-
ten. Amsterdammer Wechsler verbreiteten zu Batavia
eine fürstliche Pracht um sich her, und gegen das Ende
des siebzehnten Jahrhunderts sähe man dieses Volk,
ohne Ackerbau, ohne Land, und ganz auf dem Meer,
allein mehr Schiffe besitzen, in ausgebrciteter Hand-
lungsverbindung stehen, und mit größerem Reichthum
als sämmtliche Europäische verbundene Mächte besaßen,
beglückt.
Diese handelnde'Nation, welche, wenn wir unS
so ausdrücken können, ihren Ruhm und ihre Politik
arithmetischen Ausrechnungen unterordnete, war einen
Augenblick Englands Herr, und gab redenden Beweis,
was man sich von dem. Kunstfleiß, der. Geduld und
Aus-
 
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