1896
Und ob!‘ sagt Paulus. ,Nach Knob-
lauch.1
He, meine Lieben, der Schmuei wai
e'a ehrlicher Jud, das werdet Ihr sagen
müssen. Ich sehe da ein paar Gesichter,
sich _verziehn. Na ja, er hat mal den
:r jenen über’s Ohr gehauen, aber ich
™e'ne, so im Grossen und Ganzen. Nur
"at er immer Knoblauch gegessen. Und
Slfzt er im Himmel unter einem sil-
rnen Baum, wo lauter goldene Sterne
an hangen, wie im Herbst beim Schul-
*en die Aepfel, jedoch — er holt sich
Knoblauch vor. Denkt Euch, im christ-
ka'holischen Himmel!
. >Nanu‘, sagt Paulus, ,ich werde doch
nicht einen Israeliten ’reingelassen haben,
'er in den christkatholischen Himmel.
per soll in seinen Himmel gehen, ist
,atz genug drüben! Wart mal: gestern
cnd kam ja ein ganzer Trupp, da kann
? Ende — — o weh, o weh
Und fort lief er, dass sein Bäuchlein
und dass Paulus kaum folgen konnte.
less sich sogleich die neuen Seelen kom-
®u und richtig: war auch unser Schmuei
t|abei! s
egen
Wied,
"’as
Ja‘, sagte Petrus und kratzte sich ver-
den Kopf, ,der muss schleunigst
er 'raus, ehe die heilige Dreieinigkeit
Get rnerkt- Geh, Paulus, thu’ mir den
tal'en, setz’ ihn vor die Thür/
hir’.
Und
zu Schmuei gewandt: ,Nimm’
>nstä
Sonst
nicht übel, Schmuei, Du bist ein
andiger Kerl, aber Ordnung muss sein
gingen die Streitigkeiten da heroben
1,cht aus!'
.. ^Un hielt sich jedoch Paulus nicht
anger.
p >Was fällt Dir denn eigentlich ein,
,etrus — he? Du hast den Mann ein-
aasen, D u musst ihn auch 'rauswerfen.
enkst wohl, ich werd’ mich an ihm ver-
seifen !<
,Und ich etwa?1 fuhr Petrus mit blitz-
enden Augen auf. ,Ich bin ebenso gut
wie Du ein Apostel, verstehst Du mich?
Ich fass’ den Schmuei nicht an !‘
,Na‘, sagte Paulus besänftigend, ,nur
keine Aufregung. Dann müssen ihn halt
die Seelen an die Luft befördern, mit denen
er sich eingeschmuggelt hat/
War das kein guter Rath? Aber hört
nur: die von Lenabrück, Grossdorf, Raden,
Weilerslust, das sind auch die Richtigen!
dünken sich wunder was, und als Petrus
nun zu ihnen sagt: ,Na Kinder, wie ist
das?' da fangen diese Grossmäuler an auf
Euch, auf die wackeren Siebenschlosser
zu schimpfen, dass man’s in einem Gottes-
hause nicht gut wiederholen kann, und
meinen: ,Die schlechten Kerle geh’n Sonn-
tags nich mal in die Kirche und dafür
sollen wir aus Lenabrück, Grossdorf, Ra-
den, Weilerslust noch ihren Schmuei ’raus-
werfen? Nein, lieber Petrus, dafür sind
wir doch zu gut, im Himmel die Haus-
knechte zu machen. Lass’ doch die hier
im Himmel lebenden Siebenschlosser kom-
men, die können das ja besorgen!“
He, was sagt Ihr nun? So muss man
Euch wackere Leute beschimpfen lassen!
Aber was will man machen? Dass Ihr
nicht in die Kirche geht, das ist schon
richtig!
O weh, o weh, meine Lieben — ist das
nicht schrecklich? Unser Herr Schulze
IN
Und ob!‘ sagt Paulus. ,Nach Knob-
lauch.1
He, meine Lieben, der Schmuei wai
e'a ehrlicher Jud, das werdet Ihr sagen
müssen. Ich sehe da ein paar Gesichter,
sich _verziehn. Na ja, er hat mal den
:r jenen über’s Ohr gehauen, aber ich
™e'ne, so im Grossen und Ganzen. Nur
"at er immer Knoblauch gegessen. Und
Slfzt er im Himmel unter einem sil-
rnen Baum, wo lauter goldene Sterne
an hangen, wie im Herbst beim Schul-
*en die Aepfel, jedoch — er holt sich
Knoblauch vor. Denkt Euch, im christ-
ka'holischen Himmel!
. >Nanu‘, sagt Paulus, ,ich werde doch
nicht einen Israeliten ’reingelassen haben,
'er in den christkatholischen Himmel.
per soll in seinen Himmel gehen, ist
,atz genug drüben! Wart mal: gestern
cnd kam ja ein ganzer Trupp, da kann
? Ende — — o weh, o weh
Und fort lief er, dass sein Bäuchlein
und dass Paulus kaum folgen konnte.
less sich sogleich die neuen Seelen kom-
®u und richtig: war auch unser Schmuei
t|abei! s
egen
Wied,
"’as
Ja‘, sagte Petrus und kratzte sich ver-
den Kopf, ,der muss schleunigst
er 'raus, ehe die heilige Dreieinigkeit
Get rnerkt- Geh, Paulus, thu’ mir den
tal'en, setz’ ihn vor die Thür/
hir’.
Und
zu Schmuei gewandt: ,Nimm’
>nstä
Sonst
nicht übel, Schmuei, Du bist ein
andiger Kerl, aber Ordnung muss sein
gingen die Streitigkeiten da heroben
1,cht aus!'
.. ^Un hielt sich jedoch Paulus nicht
anger.
p >Was fällt Dir denn eigentlich ein,
,etrus — he? Du hast den Mann ein-
aasen, D u musst ihn auch 'rauswerfen.
enkst wohl, ich werd’ mich an ihm ver-
seifen !<
,Und ich etwa?1 fuhr Petrus mit blitz-
enden Augen auf. ,Ich bin ebenso gut
wie Du ein Apostel, verstehst Du mich?
Ich fass’ den Schmuei nicht an !‘
,Na‘, sagte Paulus besänftigend, ,nur
keine Aufregung. Dann müssen ihn halt
die Seelen an die Luft befördern, mit denen
er sich eingeschmuggelt hat/
War das kein guter Rath? Aber hört
nur: die von Lenabrück, Grossdorf, Raden,
Weilerslust, das sind auch die Richtigen!
dünken sich wunder was, und als Petrus
nun zu ihnen sagt: ,Na Kinder, wie ist
das?' da fangen diese Grossmäuler an auf
Euch, auf die wackeren Siebenschlosser
zu schimpfen, dass man’s in einem Gottes-
hause nicht gut wiederholen kann, und
meinen: ,Die schlechten Kerle geh’n Sonn-
tags nich mal in die Kirche und dafür
sollen wir aus Lenabrück, Grossdorf, Ra-
den, Weilerslust noch ihren Schmuei ’raus-
werfen? Nein, lieber Petrus, dafür sind
wir doch zu gut, im Himmel die Haus-
knechte zu machen. Lass’ doch die hier
im Himmel lebenden Siebenschlosser kom-
men, die können das ja besorgen!“
He, was sagt Ihr nun? So muss man
Euch wackere Leute beschimpfen lassen!
Aber was will man machen? Dass Ihr
nicht in die Kirche geht, das ist schon
richtig!
O weh, o weh, meine Lieben — ist das
nicht schrecklich? Unser Herr Schulze
IN