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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 1.1896, Band 2 (Nr. 27-52)

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Nr. 33 (15. August 1896)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3224#0114
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1896

JUGEND

Nr. 33

Bestand 1700. Bad-Heilanstalt Neuelngerlchtet 1890.

nni Oberbayem

11 111 Bahnlinie

'AAAA München-Salzburg

Besteingeriehtete Heilanstalt für Kaltwasser-Heilverfahren, vorzugs-
weise nach Kneipp. Alle Arten Bäder. Aerztliche Leitung Dr. med.
Friedrich Bernhuber. Näheres die Prospecte (gratis und trancoj.

Die Badeverwaltung.

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neuerbaute Oberlichträume.

Gedächtnis.

Die „Düna Zeitung“ in Riga in No. 118 vom 29. Mai (10. Juni)
1896 schreibt:

„Das Werk von Chr. Lud. Poehlmann: „Gedächtnislehre, ihre
Regeln und deren Anwendung aufs praktische Leben,“ (München 1896)
ist uns von dem Autor zur Beurteilung zugeschickt und hat mit der
Gedächtniskunst (Mnemotechnik) nichts zu thun. Poehlmanns „Ge-
dächtnislehre“ ist vielmehr eine Willenskonzentration der Gedanken
auf einen Gegenstand. Er will uns gewissermassen das Wunder der
Schachgenies klar machen, welche die ganze Welt um sich vergessen
können, von dem einzigen Gedanken beseelt, die Mitspieler schachmatt
zu setzen. Vergessen d. h. verscheuchen das, was uns ewig zerstreut
— die Phantasie, welche sich immer beschäftigt mit Dingen, welche
seitwärts von dem Gegenstände liegen, mit dem wir uns zu beschäft-
igen haben. Diese Phantasie ist die leidige Erzeugerin unserer Zer-
streutheit, die unsere Aufmerksamkeit von unserer Aufgabe ablenkt
und durch diese Nicht-Konzentration der Gedanken unser Urteil in
die Irre führt. Ausser dieser Hauptsache: Der Willenskonzentration
der Gedanken hängt das Gedächtnis nach Poehlmann von drei Dingen
ab: Einem tiefen Eindruck, der Zähigkeit der Behaltungsfähigkeit und
der Leichtigkeit der Wiedererzeugung. Mit Hilfe dieser Methode lernt
man nun seine Gedanken konzentriren und wird von der Gedächtnis-
schwäche, d. h. der Zerstreutheit, welche genau genommen, nur Un-
aufmerksamkeit ist, mehr oder weniger geheilt. Mit einem V/oit man
lernt seine Phantasie beherrschen. Für alle diejenigen Menschen,
welche im Gedächtnis viel und schnell behalten müssen, wie Schau-
spieler, Virtuosen, Redner, Studenten u. s. w., ist somit diese durchaus
logische Schulung des Gedächtnisses auf das Wärmste zu empfehlen.
Es ist eine Art Anschauungsunterricht in der Lehre des Denkens,
welchen Unterricht Jedermann zur Schärfung mit Nutzen anwenden
kann. Doch wie man das Turnen nicht durch die Theorie erlernt,
sondern durch die Praxis, durch ernste Uebungen erst den Vorteil
spürt, wenn man seine Muskeln stärken will, so lernt man auch hier
bei Poehlmann nicht durch die Theorie, sondern durch die Praxis,
durch die ernste Uebung, seine Gedanken (Phantasie) beherrschen,
wenn man sein Gedächtnis schärfen will. Indessen, wie bei den
meisten Dingen, hängt auch hier vieles von der geistigen Beanlagung
ab, die sich niemand selbst geben kann. Allein Poehlmann rechnet
mit „Durchschnittsmenschen“, bei denen das „Repetitio rnater studiorum
est“ eine grosse Rolle spielt. Weil man es mit dieser neuen Methode
weiter bringt, als mit der alten, so ist ^Poehlmann s „Gedächtnislehre“
Allen auf das Wärmste zu empfehlen.'

Prospect mit Zeugnissen nebst zahlreichen Zeitungsrecensionen
gratis und franco durch L. Pöhlmann,

Finkenstrasse 2, München A 60.

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Eugen v. Baumgarten: Karikaturzeichnung
 
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