1896
JUGEND '
Nr. 52
Umschlag-Vignette der Kunst^eitschrift „The Artist“ (London).
Humor des
Die gehorsame Tochter
Papa (zu seiner im Theater neben
ihm sitzenden Tochter, einem Backfisch):
»Warum klatschest Du nicht, Minchen?
Der Akt war doch sehr schön."
Minchen: „Ach, Papa — Mama
hat mir erst gestern das Klatschen streng
Verboten." (New-Yorker Puck.)
Viel verlangt
Professor (in seiner Vorlesung über
die .Architektur des Mittelalters'): „Meine
Herren, die Vorzüge der Architektur unse-
rer Vorfahren vor der unseren sind ganz
eklatant, besonders was die Dauerhaftig-
keit und Solidität anbetrifft. Oder kann
mir vielleicht Einer von Ihnen ein moder-
nes Bauwerk nennen, welches ebenso vor-
züglich dem Zahn der Zeit getrotzt hat,
wie z. B. unsere ehrwürdigen mittelalter-
lichen Kathedralen?" (»-cd Tit-Bits.)
Auslandes
C. zu H. bei einer Begegnung aus
den Boulevards: Schlechte Zetten gegen-
wärtig, ich habe die L-christstellerei emst
weilen ausgesteckt. —
— Und was treibst Du statt dessen? —
— Ich bin Geschäftsmann geworden. —
— Welche Branche? —
— Mvbelhändler. —
— Und schon Geschäfte gemacht? —
— Und ob! Sämmtliches Moviliar mei-
ner Wohnung habe ich schon verkauft. —
— Was braucht „the new woman“?
— Gehirn, aber sie weiss es nicht. —
(Modern Society.)
„Nicht jedes Mädchen hält so rein"
Pollh: „Hast Du in der See geba-
det, als Du neulich in Brighton warst?"
Jennie: „Nein, es war schon Je-
mand drin." (Ladies Review.)
Preis-Ausschreiben der Firma
Etzold & Popitz m Leipzig
für Entwürfe von Schreibtisch-, Kamin- und Konsoluhren, Wand- und Standuhren
und Regulatoren, dem Bedürfniss des bürgerlichen Wohnhauses entsprechend in ein-
fachen geschmackvollen Formen.
Besonderes Gewicht wird darauf gelegt, in Form und Material mit dessen Verbindungen Neues
und Ansprechendes zu schaffen, das zur Grossfabrikation geeignet ist; die Entwürfe müssen so genau
gezeichnet, nöthigenfalls kolorirt sein, dass danach Werkzeichnungen zu machen sind und die Natur der zu
verwendenden Stoffe deutlich erkannt wird.
Für die diesen Bedingungen entsprechenden besten Entwürfe werden von der Firma Etzold L Popitz
folgende Preise ausgeschrieben:
Erster Preis .... 500 Mark
Zweiter Preis . . . 300 „
Zwei dritte Preise ä . 200 „
Zwei vierte Preise ä . 100 „
Die preisgekrönten Entwürfe gehen mit allen Rechten in den
Besitz der Firma Stzold & Popitz über; der Ankauf anderer
nicht prämiirter Zeichnungen bleibt Vorbehalten.
Das Preisgericht besteht aus den Herren: Otto Eckmann, München; Director Dr. R. Graul, Leipzig;
Director Dr. Peter ffessen, Berlin; Max Klinger, Leipzig; Emil Schulz, Leipzig; Karl Seffner, Leipzig;
David Popitz, Leipzig.
Die Entwürfe sind mit einem Motto versehen bis zum 8. Januar 1897 an das Kunstgewerbe-
Museum zu Leipzig zu senden und die genaue Adresse des Bewerbers in verschlossenem, mit gleichem
Motto versehenen Couvert beizufügen.
Alle Sendungen haben die Aufschrift: „Zur Preisbewerbung Etzold & Popitz“ zu tragen.
Sämmtliche Entwürfe werden vom 10. bis 18. Januar im Leipziger Kunstgewerbe-Museum öffentlich
ausgestellt. Die Preisertheilung erfolgt während der Ausstellung und wird veröffentlicht.
Die Rücksendung der nicht prämiirten Entwürfe erfolgt nach Schluss der Ausstellung.
Münchner illustr. Wochenschrift für Kunst und Leben
Herausgeber: GEORG HIRTH Redakteur: FRITZ FRHR. v. OSTINI
I.Bd. (No. 1-26), II.Bd. (No.27-52)in eleg.OriginaleinbandäM.8.50
VM- Besonders zu Fest- und Gelegenheitsgeschenken empfohlen! -ML
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JUGEND '
Nr. 52
Umschlag-Vignette der Kunst^eitschrift „The Artist“ (London).
Humor des
Die gehorsame Tochter
Papa (zu seiner im Theater neben
ihm sitzenden Tochter, einem Backfisch):
»Warum klatschest Du nicht, Minchen?
Der Akt war doch sehr schön."
Minchen: „Ach, Papa — Mama
hat mir erst gestern das Klatschen streng
Verboten." (New-Yorker Puck.)
Viel verlangt
Professor (in seiner Vorlesung über
die .Architektur des Mittelalters'): „Meine
Herren, die Vorzüge der Architektur unse-
rer Vorfahren vor der unseren sind ganz
eklatant, besonders was die Dauerhaftig-
keit und Solidität anbetrifft. Oder kann
mir vielleicht Einer von Ihnen ein moder-
nes Bauwerk nennen, welches ebenso vor-
züglich dem Zahn der Zeit getrotzt hat,
wie z. B. unsere ehrwürdigen mittelalter-
lichen Kathedralen?" (»-cd Tit-Bits.)
Auslandes
C. zu H. bei einer Begegnung aus
den Boulevards: Schlechte Zetten gegen-
wärtig, ich habe die L-christstellerei emst
weilen ausgesteckt. —
— Und was treibst Du statt dessen? —
— Ich bin Geschäftsmann geworden. —
— Welche Branche? —
— Mvbelhändler. —
— Und schon Geschäfte gemacht? —
— Und ob! Sämmtliches Moviliar mei-
ner Wohnung habe ich schon verkauft. —
— Was braucht „the new woman“?
— Gehirn, aber sie weiss es nicht. —
(Modern Society.)
„Nicht jedes Mädchen hält so rein"
Pollh: „Hast Du in der See geba-
det, als Du neulich in Brighton warst?"
Jennie: „Nein, es war schon Je-
mand drin." (Ladies Review.)
Preis-Ausschreiben der Firma
Etzold & Popitz m Leipzig
für Entwürfe von Schreibtisch-, Kamin- und Konsoluhren, Wand- und Standuhren
und Regulatoren, dem Bedürfniss des bürgerlichen Wohnhauses entsprechend in ein-
fachen geschmackvollen Formen.
Besonderes Gewicht wird darauf gelegt, in Form und Material mit dessen Verbindungen Neues
und Ansprechendes zu schaffen, das zur Grossfabrikation geeignet ist; die Entwürfe müssen so genau
gezeichnet, nöthigenfalls kolorirt sein, dass danach Werkzeichnungen zu machen sind und die Natur der zu
verwendenden Stoffe deutlich erkannt wird.
Für die diesen Bedingungen entsprechenden besten Entwürfe werden von der Firma Etzold L Popitz
folgende Preise ausgeschrieben:
Erster Preis .... 500 Mark
Zweiter Preis . . . 300 „
Zwei dritte Preise ä . 200 „
Zwei vierte Preise ä . 100 „
Die preisgekrönten Entwürfe gehen mit allen Rechten in den
Besitz der Firma Stzold & Popitz über; der Ankauf anderer
nicht prämiirter Zeichnungen bleibt Vorbehalten.
Das Preisgericht besteht aus den Herren: Otto Eckmann, München; Director Dr. R. Graul, Leipzig;
Director Dr. Peter ffessen, Berlin; Max Klinger, Leipzig; Emil Schulz, Leipzig; Karl Seffner, Leipzig;
David Popitz, Leipzig.
Die Entwürfe sind mit einem Motto versehen bis zum 8. Januar 1897 an das Kunstgewerbe-
Museum zu Leipzig zu senden und die genaue Adresse des Bewerbers in verschlossenem, mit gleichem
Motto versehenen Couvert beizufügen.
Alle Sendungen haben die Aufschrift: „Zur Preisbewerbung Etzold & Popitz“ zu tragen.
Sämmtliche Entwürfe werden vom 10. bis 18. Januar im Leipziger Kunstgewerbe-Museum öffentlich
ausgestellt. Die Preisertheilung erfolgt während der Ausstellung und wird veröffentlicht.
Die Rücksendung der nicht prämiirten Entwürfe erfolgt nach Schluss der Ausstellung.
Münchner illustr. Wochenschrift für Kunst und Leben
Herausgeber: GEORG HIRTH Redakteur: FRITZ FRHR. v. OSTINI
I.Bd. (No. 1-26), II.Bd. (No.27-52)in eleg.OriginaleinbandäM.8.50
VM- Besonders zu Fest- und Gelegenheitsgeschenken empfohlen! -ML
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