Nr. 30
JUGEND
1897
l^aum bleicht der letzte Stern der /lacht,
So zieht faruq auch schon zur Jagd
/u/ stolzem perber-pappen.
€s trabt auf seinem €selein
per Sklave Jussuf hinterdrein,
per pfiffigste der Knappen.
P>e "Wüste lechzt. €s staubt der Sand,
Versengend glüht der Sonnenbrand,
Gnd nirgends eine Quelle 1
poch unermüdlich durch das feld
Verfolgt der strenge Herr der Veit
pie /tüchtige Gazelle.
Von purst und Hunger schlimm bedroht,
Vergisst der Sklave das Verbot
G d greift in seine Tasche,
prei pattein steckte er sich ein,
/luq, denkt er, wird es 2eit wohl sein,
pass ich die erste nasche 1
Per Herrscher, der ja /»es sicht,
Vas in der weilen Veit geschieht,
Klopp seines Trosses Mähne,
Gnd spricht zu Jussuf: „Sag’ mein Sohn,
Hat denn pein muntrer £sel schon
Pie volle /Zahl der /Zähne?“
Schnell spuckt der pursch die Pattet aus,
Penn, sähe ihn der Hurst beim Schmaus,
So wäre er verloren.
Pann setzt er sich geschwind zurecht,
Gebeugten Haupts, als treuer Knecht,
Gnd gibt dem Thier die Sporen.
Gnd an der Seite seines Herrn
Spricht er mit pemuth: „Hellster Stern,
€s segne pich der Himmel!
Pein Sklave liegt vor pir im Staub,
Gnd alle /Zähne, mit Verlaub,
Hat dieser graue Schimmel!“
Gnd weiter gc]|t's durch perg und Thal,
Gnd heisser brennt der Sonne Strahl,
freund Jussuf will verschmachten,
pehutsam hält er sich zurück,
/Zwei palteln hat er noch zum Glück,
Pie sind nicht zu verachten I
€r sucht auf seiner Tasche Grund
Gnd hebt die Hand vergnügt zum /dund,
Sein Groll ist längst verflogen!
Pa hält der fürst den pappen an
Gnd ru/t: „/licht wahr, aus Teheran
Hast pu das Thier bezogen?“
Gnd wieder /liegt die Patte! /ort.
„Ja, Herr der Veit, es kam von dort,
Pass es pich nicht verdriesse I
Ver aber hätte je geglaubt,
pass sich auf dieses graue Haupt
So reiche Huld ergiesse?“
Gnd weiter geht s dem Vilde nach,
Per Sklave fühlt sich matt und schwach,
Kaum hält er sich >m Sattel.
Vohl ist er auf den Herrn erbost,
Jndess, ihm blieb als letzter Trost
ja noch die dritte patteil
/tun schnell, eh der Kbalif es sieht,
£h' der jdinute Gunst entjlieht,
pie süsse frucht zum /dundel
Qmsonst! per Herrscher wendet sich!
Ö fürstengunst, wie fürchterlich
pist pu zu solcher Stunde!
Gnd lächelnd fragt des Ostens Stern:
„Sag' an, mein Sohn, ich wüsste gern
pen preis von peinem Thiere.“
pie letzte patte! liegt im Sand,
Gnd Jener spricht: „parauf verwandt
Hab' ich der prachmen viere!“
Geplagt von Hunger, Purst und /Zorn,
Pepackt mit pogen, Speer und Horn,
folgt Jussuf dem Khali/en.
So kommen endlich sie nach Haus,
Vo sie nach gutem Mittagschmaus
pes Morgens Qual verschliefen.
Grquickt durch Sorbet, pad und past,
€rgeht der fürst sich im palast,
pes Xandes Vohl im Sinne,
pa kommt so ganz von ungefähr
pie schöne fatime daher,
■Gin Mädchen/ werth der Minne.
504
JUGEND
1897
l^aum bleicht der letzte Stern der /lacht,
So zieht faruq auch schon zur Jagd
/u/ stolzem perber-pappen.
€s trabt auf seinem €selein
per Sklave Jussuf hinterdrein,
per pfiffigste der Knappen.
P>e "Wüste lechzt. €s staubt der Sand,
Versengend glüht der Sonnenbrand,
Gnd nirgends eine Quelle 1
poch unermüdlich durch das feld
Verfolgt der strenge Herr der Veit
pie /tüchtige Gazelle.
Von purst und Hunger schlimm bedroht,
Vergisst der Sklave das Verbot
G d greift in seine Tasche,
prei pattein steckte er sich ein,
/luq, denkt er, wird es 2eit wohl sein,
pass ich die erste nasche 1
Per Herrscher, der ja /»es sicht,
Vas in der weilen Veit geschieht,
Klopp seines Trosses Mähne,
Gnd spricht zu Jussuf: „Sag’ mein Sohn,
Hat denn pein muntrer £sel schon
Pie volle /Zahl der /Zähne?“
Schnell spuckt der pursch die Pattet aus,
Penn, sähe ihn der Hurst beim Schmaus,
So wäre er verloren.
Pann setzt er sich geschwind zurecht,
Gebeugten Haupts, als treuer Knecht,
Gnd gibt dem Thier die Sporen.
Gnd an der Seite seines Herrn
Spricht er mit pemuth: „Hellster Stern,
€s segne pich der Himmel!
Pein Sklave liegt vor pir im Staub,
Gnd alle /Zähne, mit Verlaub,
Hat dieser graue Schimmel!“
Gnd weiter gc]|t's durch perg und Thal,
Gnd heisser brennt der Sonne Strahl,
freund Jussuf will verschmachten,
pehutsam hält er sich zurück,
/Zwei palteln hat er noch zum Glück,
Pie sind nicht zu verachten I
€r sucht auf seiner Tasche Grund
Gnd hebt die Hand vergnügt zum /dund,
Sein Groll ist längst verflogen!
Pa hält der fürst den pappen an
Gnd ru/t: „/licht wahr, aus Teheran
Hast pu das Thier bezogen?“
Gnd wieder /liegt die Patte! /ort.
„Ja, Herr der Veit, es kam von dort,
Pass es pich nicht verdriesse I
Ver aber hätte je geglaubt,
pass sich auf dieses graue Haupt
So reiche Huld ergiesse?“
Gnd weiter geht s dem Vilde nach,
Per Sklave fühlt sich matt und schwach,
Kaum hält er sich >m Sattel.
Vohl ist er auf den Herrn erbost,
Jndess, ihm blieb als letzter Trost
ja noch die dritte patteil
/tun schnell, eh der Kbalif es sieht,
£h' der jdinute Gunst entjlieht,
pie süsse frucht zum /dundel
Qmsonst! per Herrscher wendet sich!
Ö fürstengunst, wie fürchterlich
pist pu zu solcher Stunde!
Gnd lächelnd fragt des Ostens Stern:
„Sag' an, mein Sohn, ich wüsste gern
pen preis von peinem Thiere.“
pie letzte patte! liegt im Sand,
Gnd Jener spricht: „parauf verwandt
Hab' ich der prachmen viere!“
Geplagt von Hunger, Purst und /Zorn,
Pepackt mit pogen, Speer und Horn,
folgt Jussuf dem Khali/en.
So kommen endlich sie nach Haus,
Vo sie nach gutem Mittagschmaus
pes Morgens Qual verschliefen.
Grquickt durch Sorbet, pad und past,
€rgeht der fürst sich im palast,
pes Xandes Vohl im Sinne,
pa kommt so ganz von ungefähr
pie schöne fatime daher,
■Gin Mädchen/ werth der Minne.
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