Inseraten-Annahme
durch alle Annoncen-Expeditionen
sowie durch
G. Hirth’s Verlag in München
und Leipzig.
JUGEND
1897
Nr. 31
Insertions-Gebühren
für die
4 gespult. Nonpareillezeile oder
deren Raum Jb I.—.
Die „JUGEND“ erscheint allwöchentlich einmal. Bestellungen werden , von allen Buch- und Kunsthandlungen, sowie von allen Postämtern
und Zeitungs-Expeditionen entgegengenommen.
Preis des Quartals (13 Nummern) Mk. 3.— (bei direkter Zusendung unter Kreuzband Mk. 4-5°)> der einzelnen Nummer 30 Pf.
Selbstkosten
In einem Berliner Beleidigungsprozess hat ein der Bestechlichkeit be-
schuldigter Musikkritiker erklärt, die 50 Mark, die er von einem Recensirten
angenommen, seien nur für Selbstkosten, wie Droschken, Billets, Abendessen
ausser dem Hause u. s. w. gewesen: Ein Geschäft habe er dabei gar nicht
gemacht. Bedenkt man, mit welchen enormen Betriebskosten solch’ ein viel-
geplagter Mann arbeitet, so kann man ihm nur Recht geben. Wir wollen zu seiner
Entschuldigung in Folgendem die Selbstkostenaufstellung des Musikrecensenten
Lapperl im Wortlaut mittheilen, weiche Jener dem Componisten Hühnlein für
Besprechung der symphonischen Tondichtung „Hexensabbath“ aufstellte:
Einbandzeichnung zu „The Chap-Book“
Chicago 189$ Will. H. Bradlcy.
Entschädigung für die Absage an meine
Skatgesellschaft, wo ich ipindcstens
5 M am Concert- Abend gewonnen
Eine neue Hose, die zum Concert
besuch unbedingt nöthig war
4 Billets für mich, meinen Onkel
meine Tante und meine Cousine Id:
(ich kann doch nicht alle,in in’s Con
ccrt gehen).
4 Concertprogrammc.
Garderobe.
Entschädigung für ein paar entzwei
applaudirte Handschuhe (2 knöpfig
für mich).
do. do. 8 knöpfige für meine Tante
2 Cognacs für mich, um in Stimmun
zu kommen.. .
3 Krügel Pilsner für meinen Onkel
Eis für meine Tante.
Eine Rose für Ida.
Auf das Concert entfallende Quote de
Kosten meiner musikalischen Aus
bildung (5 Jahre Conservatorium)
Abendessen ausser dem Hause für vie
Personen .
Wein hiezu.
Nachtdroschke für 3 Personen
Eintrittskarte in das „Orpheum“, we
ches ich, von der dithyrambische
Stimmung der Tondichtung hinge
rissen, besuchte ....
JC
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1 4
1 2
6 5
3
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2 Dutzend Austern . . . . . .
1 Flasche Pommery.
Co'nfect für Coralie.
Droschke (Nachttaxe).
Sonstige, durch die Stimmung derTon-
dichtung hervorgerufene Ausgaben .
Droschke (Morgentaxe) .....
1 Gramm Antipyrin.
1 Flasche Sodawasser.
Papier.
Tinte..
Löschblatt..
Abnutzung an meinem Federhalter
Ein neuer Schreibtisch.
Entschädigung für meine unbegreif-
licherweise im Orpheum oder später
verschwundene Taschenuhr . . .
Briefmarke ..
Entwerthungsquote an meinen Schreib-
ärmeln durch einen Tintenklex . .
Streichhölzer.. .
Katerfrühstück bei „Dressei“ . . .
JC
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40
32
Herrn Hühnlein zu umgehender Be-
reinigung mit dem Bemerken, dass ich mir
jedes etwaige Douceur ausser den auf Heller
und Pfennig ausgerechneten Selbstkosten
energisch verbitten würde.
Lapperl,
Unbestechlicher Kritiker.
’ Naturheilaiisialt
(Schloss Lössnitz) Dresden-Radobeul. 2 Anstaltsärzte.
Günstige Kurerfolge bei fastallen Krankheiten. Prosp. frei.
Natnrh.eilkn.nde.
Bestes Krankenbuch z. Selbstbehnndl, mehrf. preisgekrönt. 375000 Expl.
schon veik. 2000 Seit., 550Abbild. Geb.lO^d.Bilz’Verlag, Leipzig, u.a.Buchh,
Tausende Kranke verdanken dem Buche ihre völlige Wiedergenesung.
Deutsches Theater, jHiinchen
* Schwanthaler-passags. ---
Sehenswürdigkeit I. Ranges. Grossartige i(estäurationslokalitäten.
Billig!
Pension Champ-fleuri
Gut!
in Uli» II (400 Meter über Montreux, Genfersee)
Haltestelle Territet. Drahtseilbahn in 9 Minuten nach Glion. Schönster Punkt
der Westschweiz. Herrliches Alpen- und Seepanorama. Stille. Gute Luft. Wald-
promenaden. Post. Bader. Pension m. Z. v. 6 fr. = Mk. 4.80 an. Schöne Lage.
U. Pfister, Eigenthümer.
Innsbruck
„Hotel Kaiserhof“
— ■ Sehr massige Preise. > —
Gg. RIEGER, Besitzer.
Antiquitäten
kauft stets zu angemess. Preisen u. erb.
Offerte Siegfried Itäiiiinle,
Antiquitäten- u. Kunsthandlung
München, Barerstrasse 8.
jdTent:Bureau
GKoArl lynchen
G.DedreUX Brmtnstr.8„9
L. iAusführl.Prospectegratis.
w
i f
Die „JU6€p“ auf der Reise
Da unsere Geyner keine Gelegenheit unbenutzt lassen, der „JUGEND“ Eins zu versetzen und sie aus der
Oeffcntlichkeit zu verbannen suchen, richten wir an unsere Freunde die ergebene Bitte, auf ihren sommerlichen
Fahrten in Hotels, Restaurants, Cafes, Pensionen, an Bahnhöfen, auf Dampfern, in Bädern, Kurorten, Sommerfrischen etc.,
immer wieder nachdrücklichst die Münchner „JUGEND“ verlangen, oder event. wohhvollend empfehlen zu wollen.
Für gefällige Nachricht und Angabe von Orten, in welchen die „JUGEND“ etwa nicht vorhanden oder erhältlich
ist, sind wir zu besonderem Danke verpflichtet.
JYIiinchen, pärbergrabeq 24 Verlag her „JU6€jVD“.
Herausgeber: Dr. GEORG IilRTHj verantwortlicher Redakteur: F. von OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratenthcil; G. EICHMANN; sämmtlich in München.
Druck von KNORR & HIRTH, Ges. m. b es ehr. Haftung in München.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
durch alle Annoncen-Expeditionen
sowie durch
G. Hirth’s Verlag in München
und Leipzig.
JUGEND
1897
Nr. 31
Insertions-Gebühren
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4 gespult. Nonpareillezeile oder
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Die „JUGEND“ erscheint allwöchentlich einmal. Bestellungen werden , von allen Buch- und Kunsthandlungen, sowie von allen Postämtern
und Zeitungs-Expeditionen entgegengenommen.
Preis des Quartals (13 Nummern) Mk. 3.— (bei direkter Zusendung unter Kreuzband Mk. 4-5°)> der einzelnen Nummer 30 Pf.
Selbstkosten
In einem Berliner Beleidigungsprozess hat ein der Bestechlichkeit be-
schuldigter Musikkritiker erklärt, die 50 Mark, die er von einem Recensirten
angenommen, seien nur für Selbstkosten, wie Droschken, Billets, Abendessen
ausser dem Hause u. s. w. gewesen: Ein Geschäft habe er dabei gar nicht
gemacht. Bedenkt man, mit welchen enormen Betriebskosten solch’ ein viel-
geplagter Mann arbeitet, so kann man ihm nur Recht geben. Wir wollen zu seiner
Entschuldigung in Folgendem die Selbstkostenaufstellung des Musikrecensenten
Lapperl im Wortlaut mittheilen, weiche Jener dem Componisten Hühnlein für
Besprechung der symphonischen Tondichtung „Hexensabbath“ aufstellte:
Einbandzeichnung zu „The Chap-Book“
Chicago 189$ Will. H. Bradlcy.
Entschädigung für die Absage an meine
Skatgesellschaft, wo ich ipindcstens
5 M am Concert- Abend gewonnen
Eine neue Hose, die zum Concert
besuch unbedingt nöthig war
4 Billets für mich, meinen Onkel
meine Tante und meine Cousine Id:
(ich kann doch nicht alle,in in’s Con
ccrt gehen).
4 Concertprogrammc.
Garderobe.
Entschädigung für ein paar entzwei
applaudirte Handschuhe (2 knöpfig
für mich).
do. do. 8 knöpfige für meine Tante
2 Cognacs für mich, um in Stimmun
zu kommen.. .
3 Krügel Pilsner für meinen Onkel
Eis für meine Tante.
Eine Rose für Ida.
Auf das Concert entfallende Quote de
Kosten meiner musikalischen Aus
bildung (5 Jahre Conservatorium)
Abendessen ausser dem Hause für vie
Personen .
Wein hiezu.
Nachtdroschke für 3 Personen
Eintrittskarte in das „Orpheum“, we
ches ich, von der dithyrambische
Stimmung der Tondichtung hinge
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2 Dutzend Austern . . . . . .
1 Flasche Pommery.
Co'nfect für Coralie.
Droschke (Nachttaxe).
Sonstige, durch die Stimmung derTon-
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Entschädigung für meine unbegreif-
licherweise im Orpheum oder später
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Entwerthungsquote an meinen Schreib-
ärmeln durch einen Tintenklex . .
Streichhölzer.. .
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Herrn Hühnlein zu umgehender Be-
reinigung mit dem Bemerken, dass ich mir
jedes etwaige Douceur ausser den auf Heller
und Pfennig ausgerechneten Selbstkosten
energisch verbitten würde.
Lapperl,
Unbestechlicher Kritiker.
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Günstige Kurerfolge bei fastallen Krankheiten. Prosp. frei.
Natnrh.eilkn.nde.
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Tausende Kranke verdanken dem Buche ihre völlige Wiedergenesung.
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Sehenswürdigkeit I. Ranges. Grossartige i(estäurationslokalitäten.
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Oeffcntlichkeit zu verbannen suchen, richten wir an unsere Freunde die ergebene Bitte, auf ihren sommerlichen
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