1897
JUGEND
Nr. 45
In diesem Augenblick klopfte cs, und als Oskar
die Thür aufrisz, trat ihm ein Dienstmann in den
Weg: „Für Herrn Dorn."
Oskar stutzte. „Das bin ich. Was — was
haben Sie?"
Der Dicnstmann übergab ihm einen Brief
und entfernte sich.
„Die Handschrift meiner Frau!" Mit zittern-
der Hast riß er das Couvert auf und las. Seine
anfangs gequälten Züge wurden immer heiterer.
Dann brach er in ein langes, schallendes Gelächter
aus. Zuletzt, mühsam nach Luft schnappend,
reichte er Theodor den Brief: „Da lies!"
Theodor las die folgenden, in unverkennbarer
Erregung hingeworfenen Zeilen:
„Schreib es Deiner neuen empörenden Rück-
sichtslosigkeit zu, daß ich endlich zum Aeußersten
mich gedrängt sehe. Werthner ist hier: er hat
mich in Deiner Abwesenheit öfters besucht, und
ich hatte dadurch Gelegenheit, den ganzen Abstand
zwischen Dir und ihm erst recht zu ermessen. Aber
wenn ich auch bei diesem Vergleich meinen da-
maligen Mißgriff doppelt schmerzlich bedauern
mußte, so widerstand ich doch seinen lcideuschast-
lichcn Betheucrnngen und seinem verlockenden
Anerbieten. Er beruhigte sich nicht dabei: bis
heute Abend wollte er aus eine Antwort warten.
Ich war entschlossen, ihm diese Antivort nicht zu
geben und den Treuschwnr, den ich Dir in un-
begreiflicher Verblendung abgelegt, trotz Allem
aufrecht zu erhalten. Dü selbst hast diese» Ent-
schluß zu Nichte gemacht. Obwohl Du seit lange
iveißt, bis zu welchem Grade Deine Unpünktlich-
keit mich enervirt, und obwohl ich heute Dein
förmliches Versprechen besaß, bist Du jetzt — eine
geschlagene Viertelstunde nach der festgesetzten Zeit
— noch nicht zu Hause! Auf einen solchen Mann
habe auch ich keine Rücksicht mehr zu nehmen.
Wenn dieser Brief Dich erreicht, hat Werthner
meine Antwort bereits mündlich empfangen. Ver-
suche nicht, uns znrückzuhalten. Du würdest auch
hier zu spät kommen. Wir reisen mit dem Abend-
zug."
„Nun," rief Oskar, als Theodor das Papier
zusammenfaltetc, „>vas sagst Du denn zu diesem
kolossalen Zufall?"
„Zu welchem?"
„Daß meine Uhr stehen geblieben ist! Ein
mikroskopisches Stäubchen in ihrem Räderwerk
hat für alle Betheiligten den Schaden reparirt,
den meine engen Stiefel angerichtct hatten."
Blutarmutii
Bleichsucht
Dr. med. Kommers Kaematogon
Litteratnr mit hunderten von ärztlichen Gutachten gratis und franko.
Herr Geh. Sanitätsrath Dr. med. Klein in Berlin schreibt: „Die mir gesandten Proben Dr. Hommel’s
Haematogen sind mit dem erwünschten Erfolge angewendet worden und zwar bei einem Mädchen von
21 Jahren, das seit vorigem Winter an allgemeiner zunehmender Schwäche, Verdauungs-
störungen, grosser Blässe, überhaupt den Erscheinungen der Leukämie, auch
beständigem Hüsteln, mit Abmagerung gelitten hat. Nach Verbrauch von 4 Flaschen, die ohne die,
geringsten unangenehmen Nebenerscheinungen konsumiert wurden, hat sich der Zustand der Patientin auf’s
Erfreulichste gebessert, und kann ich sagen, dass dieselbe als ganz wieder hergestellt zu bezeichnen ist.
Ich habe mich von der Trefflichkeit des Mittels zu meiner grossen Freude auf's
Ernsteste überzeugt und werde selbstverständlich in geeigneten Fällen wieder zu diesem erprobten
Mittel greifen“.
Herr Geheimrat Prof. Dr. med. Victor Meyer in Heidelberg: „Ihr Haomatogen hat in
meiner Familie bei Bleichsucht sehr gut gewirkt.“
ist 7n,0 konzentrirtes, gereinigtes Ilaemoglobin (D. R.-Pat. No. 81399t). Haemo-
globin ist die natürliche, organische Eisen-Manganverbindung der Nahrungsmittel.
Geschmackszusätze: Glyc. puriss. 20,0. Vin. malac. 10,0. Preis per Flusche (250 gr)
Mk. 3—. In Oesterreich-Ungarn H. 2 — ö. W. Depots in den Apotheken.
Nicolay & Co.,
Hanau a/M.
* *. * » » * .* ♦ .* .t •* * * * » * * •* *
Heilanstalt für
Hautkrankheiten
Sorgf. spezialärztl. Behandl. Beste
Verpfleg. Schöner Aufenth. (Park-
Grundst.) AuBführl. Prospecte fr.
Leipzig-Lindenau, Dr. med. Ihle.
Die in Nummer 42 auf Seite 714
abgebildete
Bcecklin-Medaille
wurde im Aufträge des Herausgebers
der „Jugend“ geprägt und zwar nach
dem Modelle, welches der Münchner
Bildhauer Hugo Kaufmann, in eigens
von Boecklin gewährten Sitzungen,
diesen Sommer in Florenz geschaffen
hat. — Die Medaille kostet 20 Mk.
und ist sowohl direkt vom Verlag der
Jugend“ -wie durch alle Buch- und
Kunsthandlungen des In- und Aus-
landes zu beziehen.
München
6. Ijirth’s Kunstverlag.
Rfleinepabrikate
sM Kant als tut n. billij!
Reinont-Nickel, 32ftiinb.
GmigvonM.b.— RcmoiU.-
Silbci, gestern»., Goldr,
i>. M. 10 —, Wecket, Ank.,
I. Duell., leuchtend, von
M.r.70.Rcgulcttciitr.Ruß-
knstenv.M.7.L0mi. Pteitz-
bnch mit 500t>Lbbi(b.grotie
und franco. Nichtveissendes
wird umgctanscht oder
der Betrug znruckbezghll
Eng. Karecker,
Taschonulu-enfabrik und Versand-
Geschäft
Lindau I. Bodensee No. 332.
Zwei Jahre Garantie. 0
Gratis u. franco
versendet E. Müller Nr. 027 Klingenthal i/S.
die Broschüre „Meine m. Obstsäfte“, die
jed. Kranke u. jed. Gesunde lesen sollte.
Akt
modellstudien für Künstler
Probesendung 2 Mark.
VerlagMhaus Gotha.
1
Der Kenner
raucht C alifornia - Cigaretten,
\
Cigaretten Lafi
mi
DRESDEN
zur Illustration von Notentiteln
wird ein erster
* £ei<Sner *
im figürlichen Fache gesucht.
Derselbe muss hervorragend befähigt
sein, namentlich im Entwerfen gra-
ziöser, ansprechender Vignetten, schö-
ner Köpfe, Einzelfiguren und deren
Ausführung auf Kornpapier mit litho-
graphischer Kreide. Nur solche, die
darin geübt, wollen sich melden und
Probearbeiten einsenden. — Bei
entsprechender Leistung dauernde
Stellung.
Notenstecherei und lithographische
Anstalt von C. G. Röder, Leipzig.
Weibliche und männliche
Aktstudien
nach dem Leben
Lnnd8cliafts8tudien,Tierstudien tc. Grösst«
Koll. der Welt. Brillante Probecollection
lOOMignonsund3Cabinots Mk.5.— Katalog
gegen 10 Pf. Marke.
Kunstverlag „Monacliia“
München II (Postfach).
Preise rricsOriginal^ PUknt -Cc^urrenz d* Küns^tall grimme«Hempal /Ut.Qes UipziS-
769
JUGEND
Nr. 45
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