Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 3.1898, Band 1 (Nr. 1-26)

DOI Heft:
Nr. 2 (8. Januar)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3337#0038

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
JUGEND

Nr. 2

rjtfer hebe Gott ging eines Tages mit dein heiligen Petrus spazieren
Vj und sprach unterwegs mit seinem goldenen Munde von Eva,
unserer Mutter und dem Vater Adam.

r, ^e’ n,e’t 00,1 ^cm ®r*er wo sie wandelten, schlugen

sich zwei Personen; ach! wie schallten die Schlägel Man mußte sehen,
wie sie sich gegenseitig schüttelten! Da sprach der liebe Gott von Mitleid
erfüllt für die beiden, die sich Böses zusügten, also:

" cr e'ne ’P uicht stark genug, der andere wird ihn tödtenl Lauf
tchnell, Petrus, trenne sie! Eile Dich, Petrus!"

er brave St. Petrus erreichte sie mit einem Sah . . . Bestürzt
sieh, er ein schönes Weib und Satanas, wie sie sich heftig gegen-
I eilig ins Gesicht schlagen.

^ ^as l!ei^en‘> Me kommt es, daß Ihr uneinig seid
Euch so heftig prügelt, da Ihr doch sonst so große Freunde?"
will denn der Alte? > was steckt er seine Nase? was
Spin* m an' es uns so gefällt?" erwiderte Satan. „Geh'

Di* * C9CS °bcr id? ^arbeite Dich mit meinen hörnern I . . . Gcht's
e woz ans Mach' schnell, daß Du sortkommst; das rathe ich Dir!"
i was sagte die Frau? Nun, die sprach sich ähnlich aus!
fei»«,6 V"S' m~Cm ^et §orn aufftieg, hielt sich nicht länger, und zog
,,,,, Deren aus der Scheide, der in der Sonne funkelte. Und

wütbend machen, preßt er die Zähne zusammen, so

den Kopf herunter. Dann läßt er sie in ihrem Blute
liegen und kehrt geradewegs zum lieben Gott zurück.
„Sie sind getrennt?"

„wie es sich geziemt, Herr!"

„Dil hast sie versöhnt?"

„wenigstens zürnen sie nicht mehr!"

„haben sie Dir etwas zu Leide gethan? was
hast Du an der Hand?"

„Lin bischen Blut!"

„Die Sache war also schwierig?"

„höre mich an, Herr! Die Sache war so schwierig,
der große Teufel war so unverschämt, und das Weib
reizte mich so sehr, sie schimpften so laut, daß ich Furcht
bekam, und. . . beiden den Kopf abgehauen habe!"

„Du hast ihnen den Aopf abgehauen? Das ist ja
entsetzlich! Du solltest sie zur Vernunft bringen und
hast Dich selbst Hinreißen lassen . . . Geh, lauf, Un-
glücklicher, mach' alles wieder gut! Ich glaube, Du
bist toll geworden?"

„was soll ich gut machen? Ls ist nichts zu machen;
was man auch versuchen wollte, hätte wenig Zweck und
darum habe ich sie starr und steif auf die Erde geworfen."

„Du willst also immer so unfolgsam bleiben? wer befiehlt hier.
Du oder ich? Du mußt das thun, was Gott bestehlt. Nicht so viel
Gründe, Petrus; Gehorsam verlange ich und weiter nichts!"

Petrus gehorchte also; cr heilte das Ucbel so gut er konnte; doch
er beging folgenden Jrrthum; er irrte sich — es ist unverzeihlich!
— in den Köpfen und setzte der Frau den Tcufelskoxf und dem Teufel
den Frauenkopf auf.

Und darum haben die Frauen seitdem einen so bösen Kopf.

Nach dem p)roven?nlischen des ). Roumanille von ID. Th.

wiitbend ist ov „m V.7 ow ©aqne äuiammtüi,

* auf fIe 3», lchlagt los und haut ihnen i» einem Nu

deAnDsumle

lorott schwarze, weisse u. farbige Henneberg-Seide o. rspfg. bi« rnk. 18.65p.TOet.—
in den mcbcrnflen Geweben, Farben und Deisi»?. Ail private Porte- »nd fteuersrei
in's Daus!

ttttfc

Ulk.

% M.

Seiöen-grocate —

1.35

18.65 xer Meter
ab meinen eigenen

Ball-Seide to. 75 Pfge.—18.65

Seiden-Grenadines „ Mk. 1.35—11.65

Seiden-Bengalines „ „ 1.95— 9.80

Seibett-Armüres, Monopols, Cristalllques, Moire antique, Duchesse,
Moscovite, Marcellines, gestreifte und karrierte Seide, seidene Stexp-

Leiden-Damaste v. Mk. 1.35—18.65
Seiden-Bastkleiderp.Sftobe,, 13.80—68.50
Leiden-Poulards bedruckt v. 95 Pfge.— 5.85

per Meter.

Princesse

mbriken

decken- uns Fahnenstoffe etc. etc. — Muster und Katalog umgehend. — Doppeln.'
Briefporto nach der Schweiz.

C. Heimeberff’sSeiden-Falirilten, Zii rieh dt. 4». lemeierasi).

Gedächtnis;.

Poehlmann’s Gedächtnisslehre heilt Zerstreutheit, schärft die Beachtungs-
und Auffassungsgabe und stärkt das natürliche Gedächtniss.

„Die Kölnische Volkszeitung“ schreibt in einem anderthalb Spalten langen Ar-
tikel in Nr. 862 vom 28. November 1897 unter anderm: „Das neue System der
Gedächtnislehre von Poehlmann ist eigentlich nichts anderes als eine Art Leitfaden
der Logik, aber gerade dies ist ein Vorzug gegenüber manchem anderen rein me-
chanischem System. Es lehrt nicht nur behalten, sondern auch selbständig denken ..
Ueber den Massenkurs in Stuttgart, schreibt der „Schwäbische Merkur“ vom 27. No-
vember 1897: „Der weisse Saal vermochte gestern kaum alle Besucher zu fassen,
welche den Vortrag Poehlmann über Gedächtnisslehre anhören wollten .... Seine
Methode ist vollständig neu, er hat seine Theorie in ein wissenschaftliches System
gebracht . . — Der gleiche Erfolg kann durch brieflichen Unterricht erzielt werden.

Prospekt mit zahlreichen Zeugnissen und Zeitungsrecensionen gratis und franko durch

L. Poehlmann, Finkenstrasse 2. München A 60.

A. Stanislas

Waldmärchen.

Reich illustriert von A. Weczerzick, mit
Goldschnitt Mk. 1.50. Berlin W. 57, Kirch-
bachstr. 3. R. Eckstein Nachf.

Einbanddecken u.
Sammelmappen

zur „JUGEND“

ä Semester Mk. 1.50

sind durch alle Buch- und Kunst-
handlungen zu beziehen.

G. HIRTH’S Verlag -

München & Leipzig.

n
Register
Julius Diez: Zeichnungen zum Text "Das Weib und der Teufel"
Joseph Roumanille: Das Weib und der Teufel
 
Annotationen