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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 3.1898, Band 2 (Nr. 27-52)

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Nr. 37 (10. September 1898)
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Nr. 37

JUGEND

1898

Mriiskmg

Rudolf Falb soll sich entschlossen haben,
seine Wetterpröphezeinngen vorsichtshalber künf-
tig nach rückwärts statt nach vorwärts zu
richten. — Für den verflossenen August pro-
phezeit er: „Schönes Wetter, stellenweise große
Hitze!" — Er hat den Nagel auf den Kopf
getroffen.

Oer Aufschwung des Bicycle-Rennsportes ist schon darum auf’s Wärmste zu begrüssen, weil
durch ihn das Interesse für die elende Thierquälerej der Pferderennen eingeschränkt wird.

Grossartig waren die jüngst in Paris abgehaltenen 72 Stundenrennen. Von den 38 Theil-
nehmern wurden drei während oder nach dem Rennen blödsinnig. — 35 waren es schon vorher.

Das Einzige, was die Spanier auf den
Philippinen noch zu essen haben, ist die Suppe,
ivelche ihnen die Mönche dort einbrockten.

abc

Als die Zriedensbertha von der
Zriedensbotschaft des Zaren erfuhr, sank
sie ohnmächtig hin mit dem Ausrufe:
Das ist unlauterer Wettbewerb!

Lin Pessimist ries: Das istder Krieg!

Lugen Richter klagte: Was thu'
ich aber ohne Militarismus?

Mr. Lhauvin: Was Hilst uns nun
unser schönes Zriedensbündniß mit Ruß-
land?

Lin Spanier: Warum denn nicht
schon vor ein paar Monaten !

Bruder Jonathan: Gott sei Dank,
daß das nicht früher passirt ist!

John Bull: Wenn sich die Leute aber
gutwillig nichts nehmen lassen?

Li-Hung-Tsang: Hoffentlich gilt die
Sache auch für Asien.

Der Montenegriner: Dann wäre
mir Bargeld auch lieber gewesen, als die
30,000 Gewehre!

Papa Liebknecht: wird's was, so
„war das schon lange unsere Idee", wird's
nichts, so kriegen wir neues Material
zum Schimpfen!

Lin Mißtrauischer: Lbsrebsz Iss
ksmmss!

König Georgius: Aber die Kriegs-
schulden auch gleich mit abschaffen!

Der Generalissimus der serbi-
scheu Armee: Da werd' ich mir wieder
mal ein Milliönchen für Kulturausgaben

Zukunftsbild von Ischl

mir, ich würde in 20 Zähren eine Billa
zusammengespart haben. — Richt einmal
einen Hausschlüssel!

Lin Ehrlicher: Run wird wieder
hübsch was zusammengeheuchelt werden.

Lin Ladett: So — jetzt kann ich
Piccolo werden!

Lin groß er Arzt üb er den Sternen:
Abwarten und Thee trinken. — Kalt
Wasser kann auch nicht schaden!

KI-KI-KI.

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Unverßiirgtes

Wie uns aus zuverlässiger Quelle mitge-
theilt wird, arbeitet ein berühmter nordischer
Dramen-Dicht er zur Zeit an einem Stück,
in dem kein Pastor vorkommt.

Die französische Regierung hat einen Preis
von 10.000 Frauken ausgesetzt, für den, der
.ich noch in der Drepfus-Esterhazy-Pic-
gnärt-Leblois-Zola-P elli eux-Sch eurer
Kestuer-Böülancy-Affaire — anskennt!


Lin Backfisch: Um Gottes Willen!
Wo nimmt man dann die Lieutenants her?

Rudolf Zalb: Der 24. August: ein
kritischer Tag erster Grünung!

Reuß ältere Linie: Aber erst will
ich noch fürchterliche Abrechnung halten!

3o muss es werden!

Lin Richtraucher: Mit den Erspar-
nissen wird es aber den abgerüsteten
Staaten geh'n, wie mir: als ich mit dem
Richtrauchen anfing, prophezeite man

Herausgeber: Dr. GEORG HIRTH; verantwortlicher Redakteur: F. von OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratenteil: G. EICHMANN; sämmtlich in München.

Druck von KNORR & HIRTH, Ges. m. beschr. Haftung in München.

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