Nr. 52
JUGEND
1898
Max Feldbauer.
verschnappt
— Nehmen Sie's nich un-
giedig, was sin Sie egent-
tich fer rne Landsmännin,
mein Freileinchen?
— Ich din aus dem Fürsten-
thum Reich!
— DurmerlitzchenI Gewiß
ättere Linie?
Zu schwer
veiteles: Also Du hast Dich verlobt, wo-
her stammt denn Deine Braut?
Ieiteles: Aus Italisch,
v.: AusKalisch??! wie kann'n Mensch
sich'ne Braut holen ausUalisch?! Da gibt's
doch keine anständige Familie.
3.: Waas? Ich will der nennen wenig-
stens ä Dutzend anständige Familien I
v.: Nenn mir ä Dutzend.
I.: Na, da ist also doch — da ist also erst
ä Mal der — na wie haißt er: der —
v.: Ich will Dir was sagen: nenn nur
eine anständige FamilieI
I.: Ain e? Nu, das is doch ä Kleinigkeit,
da is also doch der — der — hm. Muß es
denn grade in Kalisch sein??!! R. R
3m Vorhof des Tempels
Theater-Agent: ksier Hab' ich ein Stück
von einem neuen Autor, das ich Ihnen em-
psehlen mochte.
Theater-Direktor: NöS, danke! wir
find auf Jahre hinaus versehen, wir haben
unsere festen Lieferanten.
Theater-Agent: Aber vielleicht versuchen
Sie's 'mal der Abwechslung wegen; dies hier
ist 'n ganz neues Muster —
Theater-Direktor: Nöö, danke! Unsere
jetzigen Muster sind nun 'mal eingesührt beim
Publikum, und dies müßten wir doch erst
einführen.
Theater-Agent: Aber ich versichere Sie:
dies hier ist etwas ganz Eigenartiges und
Gediegenes —
Theater-Direktor: Dann erst recht
nichtl wir werden uns doch nicht selbst
Konkurrenz machen! Pepi.
Neues von Serenissimus
Serenissimus trifft bei einer Soiree den
alten General von Feldbach, der sich selten am
Hofe sehen läßt. Huldvoll ihm die Hand reich-
end, fragt Serenissimus: „Aeh, wie geht es
immer, mein lieber Brückmann?" (Serenissinrus
ist hie und da etwas zerstreut und hat so von
Feldbach mit einem andern General verwechselt.)
„Danke, Durchlaucht, gut; übrigens verzeihen,
Durchlaucht, mein Name ist Feldbach." — „Aeh,
pardon, nun wie geht cs daun Ihnen, mein
lieber Feldbach?" •«
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JUGEND
1898
Max Feldbauer.
verschnappt
— Nehmen Sie's nich un-
giedig, was sin Sie egent-
tich fer rne Landsmännin,
mein Freileinchen?
— Ich din aus dem Fürsten-
thum Reich!
— DurmerlitzchenI Gewiß
ättere Linie?
Zu schwer
veiteles: Also Du hast Dich verlobt, wo-
her stammt denn Deine Braut?
Ieiteles: Aus Italisch,
v.: AusKalisch??! wie kann'n Mensch
sich'ne Braut holen ausUalisch?! Da gibt's
doch keine anständige Familie.
3.: Waas? Ich will der nennen wenig-
stens ä Dutzend anständige Familien I
v.: Nenn mir ä Dutzend.
I.: Na, da ist also doch — da ist also erst
ä Mal der — na wie haißt er: der —
v.: Ich will Dir was sagen: nenn nur
eine anständige FamilieI
I.: Ain e? Nu, das is doch ä Kleinigkeit,
da is also doch der — der — hm. Muß es
denn grade in Kalisch sein??!! R. R
3m Vorhof des Tempels
Theater-Agent: ksier Hab' ich ein Stück
von einem neuen Autor, das ich Ihnen em-
psehlen mochte.
Theater-Direktor: NöS, danke! wir
find auf Jahre hinaus versehen, wir haben
unsere festen Lieferanten.
Theater-Agent: Aber vielleicht versuchen
Sie's 'mal der Abwechslung wegen; dies hier
ist 'n ganz neues Muster —
Theater-Direktor: Nöö, danke! Unsere
jetzigen Muster sind nun 'mal eingesührt beim
Publikum, und dies müßten wir doch erst
einführen.
Theater-Agent: Aber ich versichere Sie:
dies hier ist etwas ganz Eigenartiges und
Gediegenes —
Theater-Direktor: Dann erst recht
nichtl wir werden uns doch nicht selbst
Konkurrenz machen! Pepi.
Neues von Serenissimus
Serenissimus trifft bei einer Soiree den
alten General von Feldbach, der sich selten am
Hofe sehen läßt. Huldvoll ihm die Hand reich-
end, fragt Serenissimus: „Aeh, wie geht es
immer, mein lieber Brückmann?" (Serenissinrus
ist hie und da etwas zerstreut und hat so von
Feldbach mit einem andern General verwechselt.)
„Danke, Durchlaucht, gut; übrigens verzeihen,
Durchlaucht, mein Name ist Feldbach." — „Aeh,
pardon, nun wie geht cs daun Ihnen, mein
lieber Feldbach?" •«
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