1899
JUGEND
Nr.6
Ich fühl'S an diesem grenzenlosen Drängen:
Ich kann mein Herz an Erdendinge hängen.
O, dn sollst seh'n, nicht mehr wie stumme Thicre,
Nicht Puppen werden mir die Andern sein. —
Zum Herzen reden soll mir All das Ihre,
Ich dränge mich in jede Lust und Pein.
Ich will die Treue lernen, die der Halt
Von allem Leben ist . . . Ich füg' mich so,
Das; Gut und Böse über mich Gewalt
Soll haben und mich machen wild und froh.
Dann werden sich die Schemen mir beleben!
Ich werde Menschen aus dem Wege finden,
Nicht länger stumm im Nehmen und im Geben,
Gebunden werden — ja! — und kräftig binden.
(Da er die ungerührte Miene des Todes wahriümmt,
mit steigender Angst)
Denn schau', glaub' mir, das war uichtso bisher:
Dn meinst, ich hätte doch geliebt, gehaßt . ..
Rein, nie Hab' ich den Kern davon ersaßt,
Es war ein Tausch von Schein und Worten leer!
Da schau: ich kann dir zeigen: Briefe, sieh',
(er reißt eine Lade auf und entnimmt ihr Pallete ge-
ordneter alter Briefe)
Mit Schwüren wohl und Liebcswort und
Klagen:
Meinst du, ich hätte je gespürt, was die,
Gespürt, was ich als Antwort schien zu sagen ?!
(Er wirft ihm die Pallete vor die Füße, daß die ein-
zelnen Briefe herausfliegen)
Da hast du dieses ganze Liebeslcben,
Daraus mir ich und ich nur widertönte,
Wie ich der Stimmung Auf- und Niederbeben
Mitlebend, jeden heil'gen Halt verhöhnte!
Da! da! und alles andere ist wie das:
Ohn' Sinn, ohn' Glück, ohn' Schmerz, ohn'
Lieb', ohn' Haß!
Der Tod: Tu Thor! Du schlimmer Thor, ich
will dich lehren,
Das Leben, eh' du's endest, dreimal ehren.
Dort stell dich hin und schweig und sieh hicher.
Und lern', daß alle andern diesen Schollen
Mit lieberfülltem Erdensinn entquollen,
Und nur du selber schcllenlaut und leer.
(Der Tod thut ein paar Geigenstriche, gleichsam rufend.
Er steht an der Schlafzimmcrthüre, im Vordergrund
rechts, Claudio an der Wand links, im Halbdunkel.
Ans der Thüre rechts tritt die Mutter. Sic ist nicht
sehr alt. Sie trägt ein langes, schwarzes Sammtklcid,
eine schwarze Sammthaube mit einer weißen Rüsche,
die das Gesicht umrahmt. In den feinen blassen Fingern
ein weißes Spitzcntaschentuch. Sie tritt leise aus der
Thür und geht lautlos im Zimmer umher.)
Die Mutter: Wie viele süße Schmerzen saug'
ich ein
Mit dieser Luft. Wie von Lavendelkrant
Ein seiner todter Athem weht die Hälfte
Bon meineni Erdendasein hier umher:
Ein Mutterleben, nun, ein Drittheil Schmerzen,
Eins Plage, Sorge eins. Was weiß ein Mann
Davon?
(An der Truhe)
Die Kante da noch immer scharf?
Da schlug er sich einmal die Schläse blutig.
Freilich er war auch klein und heftig, wild
Im Laufen, nicht zu halten. Da, das Fenster!
Da stand ich oft und horchte in die Nacht
Hinaus auf seinen Schritt mit solcher Gier,
Wenn mich die Angst im Bett nicht länger litt,
Wenn er nicht kam und schlug doch zwei,
und schlug
Dann drei und sing schon blaß zu dämmern an..
Wie oft... Doch hat er nie etwas gewußt...
Ich war ja auch bei Tag hübsch viel allein.
Die Hand, die gießt die Blumen, klopft den
Staub
Vom Kissen, reibt die Messingklinken blank.
So läuft der Tag: allein der Kopf hat nichts
Zu thun: da geht im Kreis ein dumpfes Rad
Mit Ahnungen und traumbeklommenein
Geheimnißvollem Schmerzgefühle, das
Wohl mit der Mutterschaft umfaßlichem
Geheimem Heiligthuin zusammenhängt
Und allem tiefsten Weben dieser Welt
Verwandt ist. Aber mir ist nicht gegönnt,
Der süß beklemmend, schmerzlich nährenden.
Der Lust vergang'nen Lebens mehr zu athnien.
Ich muß ja gehen, gehen. . .
(Sie geht durch die Mtttelthüre ab)
Claudio: Mutter!
Der Tod: Schweig!
Du bringst sie nicht zurück.
Claudio: Ah! Mutter, komm!
Laß mich dir einmal.mit den Lippen hier,
Den zuckenden, die immer schmalgepreßt
Hochmüthig schwiegen, laß mich doch vor dir
So aus den KnieeN . .. Ruf sie! Halt sie fest!
Sie wollte nicht! Hast du denn nicht gesehn?!
Was zwingst du sie. Entsetzlicher, zu gehn?
Der Tod: Laß mir, was mein. Dein war es.
Claudio: . Ah! und nie
Gefühlt! Dürr, alles dürr! Wann Hab' ich je
Gespürt, daß alle Wurzeln meines. Seins
Nach ihr sich zuckend drängten, ihre Näh'
Wie einer Gottheit Nähe wundervoll
Durchschauern niich und quellend füllen soll
Mit Menschensehnsucht, Menschcnlust und
-Weh'?!
(Der Tod, um seine Klagen unbekümmert, spielt die
Melodie eines alten Volksliedes. Langsam ttitt ein junges
Mädchen ein; sie ttägt ein einfaches großgeblnmtes Kleid,
Krenzbundschuhe. um den Hals ein Stückchen Schleier,
(bloßer Kopf.)
Das junge Mädchen: Es war doch schön...
Denkst du nie mehr daran?
Freilich, du hast mir weh gethau, so weh ...
Allein was hört denn nicht in Schmerzen auf?
Ich Hab' so wenig frohe Tag' gcseh'n,
lind die, die waren sclstm als wie ein Traum!
Die Blumen vor dem Fenster, meine Blumen,
Das kleine, wacklige Spinelt, der Schrank,
In den ich deine Briefe legte und
Was drt mir etwa schenktest.. . alles das
— Lach' mich nicht aus — das wurde alles schön
Und redete mit wachen, lieben Lippen!
Wenn nach dein schwülen Abend Regen kam
Und wir am Fenster standen. . ah der Dust
Der nassen Bäume!... Alles das ist hin,
Gestorben, >vas daran lebendig war!
Und liegt in nns'rer Liebe kleinein Grab.
Allein es war so schön, und du bist schuld,
Daß es so schön war. Und daß du mich dann
Fortwarfest, achtlos grausam, wie ein Kind,
Des Spielens müd', die Blumen fallen läßt,...
Mein Gott, ich hatte nichts, dich festzubinden,
(kleine Pause)
Wie dann dein Brief, der letzte, schlimme, kam,
Da wollt' ich sterben. Nicht um dick zu quälen,
Sag' ich dir das. Ich wollte einen Brief
Zum Abschied an dich schreiben, ohne Klag',
Nicht heftig, ohne wilde Traurigkeit;
Nur so, daß du nach meiner Lieb' und mir
Noch einmal solltest Heimweh haben und
Ein tvenig weinen, weil's dazu zu spät.
Ich Hab dir nicht geschrieben. Nein. Wozu?
Was weiß denn ich, wieviel von deinem Herzen
In all dein war, ivas meinen armen Sinn
Mit Glanz und Fieber so erfüllte, daß
Ich >vie im Traum am lichten Tage ging.
Aus Untreu' macht kein guter Wille Treu'
Und Thränen machen kein Erstvrb'nes wach.
Man stirbt auch nicht daran. Viel später erst,
Nach langem, öden Elend dürft' ich mich
Hinlegen, um zu sterben. Und ich bat,
In deiner Todesstund bei dir zu sein.
Nicht grauenvoll, um dich zu quälen nicht,
Nur, wie iveun einer einen Becher Wein
Austrinkt und flüchtig ihn der Dust gemahnt
An irgendwo vcrgeß'ne, leise Lust.
(Sic geht ab; Claudio birgt sein Gesicht in den Händen.)
(Unmittelbar nach ihrem Abgehcn ttitt ein Mann ein.
Er hat beiläufig Clandio's Alter. Er trägt einen un-
ordentlichen bestaubten Rciseanzug. In seiner linken
Brust steckt mit hcrausragendem Holzgriff ein Messer.
Er bleibt in der Mitte der Bühne, Claudio zugcwendct,
stehen.)
Der Mann: Lebst du noch immer, Ewig-
spielcnder?
Liest immer noch Horaz und freuest dich
Am spöttisch-klugen, nie bewegten Sinn?
Mit feinen Worten bist du mir genaht,
Scheinbar gepackt von was auch mich bewegte...
Ich Hab' dich, sagtest du, gemahnt au Dinge,
Die heimlich in dir schliefen, ivie der Wind
Der Nacht von fernem Ziel zuloeilen redet....
O ja, ein feines Saitenspiel im Wind
Warst du, und der verliebte Wind dafür
Stets eines andern ausgenützter Athem,
Der meine oder sonst. Wir waren ja
Sehr lange Frcnnde. Freunde? Heißt: gemein
War zwischen uns Gespräch bei Tag und Nacht,
Verkehr mit gleichen Menschen, Tändelei
Mit einer gleichen Frau. Gemein: sowie
Gemeinsam zwischen Herr und Sklave ist
Haus, Sünste, Hund, und Mittagstisch und
_ . Peitsche:
Dem ist das Haus zur Lust, ein Kerker dem;
Den trägt die Sänfte, jenem drückt die Schulter
Ihr Schnitzwerk wund; der läßt den Hund
im Garten
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Ich fühl'S an diesem grenzenlosen Drängen:
Ich kann mein Herz an Erdendinge hängen.
O, dn sollst seh'n, nicht mehr wie stumme Thicre,
Nicht Puppen werden mir die Andern sein. —
Zum Herzen reden soll mir All das Ihre,
Ich dränge mich in jede Lust und Pein.
Ich will die Treue lernen, die der Halt
Von allem Leben ist . . . Ich füg' mich so,
Das; Gut und Böse über mich Gewalt
Soll haben und mich machen wild und froh.
Dann werden sich die Schemen mir beleben!
Ich werde Menschen aus dem Wege finden,
Nicht länger stumm im Nehmen und im Geben,
Gebunden werden — ja! — und kräftig binden.
(Da er die ungerührte Miene des Todes wahriümmt,
mit steigender Angst)
Denn schau', glaub' mir, das war uichtso bisher:
Dn meinst, ich hätte doch geliebt, gehaßt . ..
Rein, nie Hab' ich den Kern davon ersaßt,
Es war ein Tausch von Schein und Worten leer!
Da schau: ich kann dir zeigen: Briefe, sieh',
(er reißt eine Lade auf und entnimmt ihr Pallete ge-
ordneter alter Briefe)
Mit Schwüren wohl und Liebcswort und
Klagen:
Meinst du, ich hätte je gespürt, was die,
Gespürt, was ich als Antwort schien zu sagen ?!
(Er wirft ihm die Pallete vor die Füße, daß die ein-
zelnen Briefe herausfliegen)
Da hast du dieses ganze Liebeslcben,
Daraus mir ich und ich nur widertönte,
Wie ich der Stimmung Auf- und Niederbeben
Mitlebend, jeden heil'gen Halt verhöhnte!
Da! da! und alles andere ist wie das:
Ohn' Sinn, ohn' Glück, ohn' Schmerz, ohn'
Lieb', ohn' Haß!
Der Tod: Tu Thor! Du schlimmer Thor, ich
will dich lehren,
Das Leben, eh' du's endest, dreimal ehren.
Dort stell dich hin und schweig und sieh hicher.
Und lern', daß alle andern diesen Schollen
Mit lieberfülltem Erdensinn entquollen,
Und nur du selber schcllenlaut und leer.
(Der Tod thut ein paar Geigenstriche, gleichsam rufend.
Er steht an der Schlafzimmcrthüre, im Vordergrund
rechts, Claudio an der Wand links, im Halbdunkel.
Ans der Thüre rechts tritt die Mutter. Sic ist nicht
sehr alt. Sie trägt ein langes, schwarzes Sammtklcid,
eine schwarze Sammthaube mit einer weißen Rüsche,
die das Gesicht umrahmt. In den feinen blassen Fingern
ein weißes Spitzcntaschentuch. Sie tritt leise aus der
Thür und geht lautlos im Zimmer umher.)
Die Mutter: Wie viele süße Schmerzen saug'
ich ein
Mit dieser Luft. Wie von Lavendelkrant
Ein seiner todter Athem weht die Hälfte
Bon meineni Erdendasein hier umher:
Ein Mutterleben, nun, ein Drittheil Schmerzen,
Eins Plage, Sorge eins. Was weiß ein Mann
Davon?
(An der Truhe)
Die Kante da noch immer scharf?
Da schlug er sich einmal die Schläse blutig.
Freilich er war auch klein und heftig, wild
Im Laufen, nicht zu halten. Da, das Fenster!
Da stand ich oft und horchte in die Nacht
Hinaus auf seinen Schritt mit solcher Gier,
Wenn mich die Angst im Bett nicht länger litt,
Wenn er nicht kam und schlug doch zwei,
und schlug
Dann drei und sing schon blaß zu dämmern an..
Wie oft... Doch hat er nie etwas gewußt...
Ich war ja auch bei Tag hübsch viel allein.
Die Hand, die gießt die Blumen, klopft den
Staub
Vom Kissen, reibt die Messingklinken blank.
So läuft der Tag: allein der Kopf hat nichts
Zu thun: da geht im Kreis ein dumpfes Rad
Mit Ahnungen und traumbeklommenein
Geheimnißvollem Schmerzgefühle, das
Wohl mit der Mutterschaft umfaßlichem
Geheimem Heiligthuin zusammenhängt
Und allem tiefsten Weben dieser Welt
Verwandt ist. Aber mir ist nicht gegönnt,
Der süß beklemmend, schmerzlich nährenden.
Der Lust vergang'nen Lebens mehr zu athnien.
Ich muß ja gehen, gehen. . .
(Sie geht durch die Mtttelthüre ab)
Claudio: Mutter!
Der Tod: Schweig!
Du bringst sie nicht zurück.
Claudio: Ah! Mutter, komm!
Laß mich dir einmal.mit den Lippen hier,
Den zuckenden, die immer schmalgepreßt
Hochmüthig schwiegen, laß mich doch vor dir
So aus den KnieeN . .. Ruf sie! Halt sie fest!
Sie wollte nicht! Hast du denn nicht gesehn?!
Was zwingst du sie. Entsetzlicher, zu gehn?
Der Tod: Laß mir, was mein. Dein war es.
Claudio: . Ah! und nie
Gefühlt! Dürr, alles dürr! Wann Hab' ich je
Gespürt, daß alle Wurzeln meines. Seins
Nach ihr sich zuckend drängten, ihre Näh'
Wie einer Gottheit Nähe wundervoll
Durchschauern niich und quellend füllen soll
Mit Menschensehnsucht, Menschcnlust und
-Weh'?!
(Der Tod, um seine Klagen unbekümmert, spielt die
Melodie eines alten Volksliedes. Langsam ttitt ein junges
Mädchen ein; sie ttägt ein einfaches großgeblnmtes Kleid,
Krenzbundschuhe. um den Hals ein Stückchen Schleier,
(bloßer Kopf.)
Das junge Mädchen: Es war doch schön...
Denkst du nie mehr daran?
Freilich, du hast mir weh gethau, so weh ...
Allein was hört denn nicht in Schmerzen auf?
Ich Hab' so wenig frohe Tag' gcseh'n,
lind die, die waren sclstm als wie ein Traum!
Die Blumen vor dem Fenster, meine Blumen,
Das kleine, wacklige Spinelt, der Schrank,
In den ich deine Briefe legte und
Was drt mir etwa schenktest.. . alles das
— Lach' mich nicht aus — das wurde alles schön
Und redete mit wachen, lieben Lippen!
Wenn nach dein schwülen Abend Regen kam
Und wir am Fenster standen. . ah der Dust
Der nassen Bäume!... Alles das ist hin,
Gestorben, >vas daran lebendig war!
Und liegt in nns'rer Liebe kleinein Grab.
Allein es war so schön, und du bist schuld,
Daß es so schön war. Und daß du mich dann
Fortwarfest, achtlos grausam, wie ein Kind,
Des Spielens müd', die Blumen fallen läßt,...
Mein Gott, ich hatte nichts, dich festzubinden,
(kleine Pause)
Wie dann dein Brief, der letzte, schlimme, kam,
Da wollt' ich sterben. Nicht um dick zu quälen,
Sag' ich dir das. Ich wollte einen Brief
Zum Abschied an dich schreiben, ohne Klag',
Nicht heftig, ohne wilde Traurigkeit;
Nur so, daß du nach meiner Lieb' und mir
Noch einmal solltest Heimweh haben und
Ein tvenig weinen, weil's dazu zu spät.
Ich Hab dir nicht geschrieben. Nein. Wozu?
Was weiß denn ich, wieviel von deinem Herzen
In all dein war, ivas meinen armen Sinn
Mit Glanz und Fieber so erfüllte, daß
Ich >vie im Traum am lichten Tage ging.
Aus Untreu' macht kein guter Wille Treu'
Und Thränen machen kein Erstvrb'nes wach.
Man stirbt auch nicht daran. Viel später erst,
Nach langem, öden Elend dürft' ich mich
Hinlegen, um zu sterben. Und ich bat,
In deiner Todesstund bei dir zu sein.
Nicht grauenvoll, um dich zu quälen nicht,
Nur, wie iveun einer einen Becher Wein
Austrinkt und flüchtig ihn der Dust gemahnt
An irgendwo vcrgeß'ne, leise Lust.
(Sic geht ab; Claudio birgt sein Gesicht in den Händen.)
(Unmittelbar nach ihrem Abgehcn ttitt ein Mann ein.
Er hat beiläufig Clandio's Alter. Er trägt einen un-
ordentlichen bestaubten Rciseanzug. In seiner linken
Brust steckt mit hcrausragendem Holzgriff ein Messer.
Er bleibt in der Mitte der Bühne, Claudio zugcwendct,
stehen.)
Der Mann: Lebst du noch immer, Ewig-
spielcnder?
Liest immer noch Horaz und freuest dich
Am spöttisch-klugen, nie bewegten Sinn?
Mit feinen Worten bist du mir genaht,
Scheinbar gepackt von was auch mich bewegte...
Ich Hab' dich, sagtest du, gemahnt au Dinge,
Die heimlich in dir schliefen, ivie der Wind
Der Nacht von fernem Ziel zuloeilen redet....
O ja, ein feines Saitenspiel im Wind
Warst du, und der verliebte Wind dafür
Stets eines andern ausgenützter Athem,
Der meine oder sonst. Wir waren ja
Sehr lange Frcnnde. Freunde? Heißt: gemein
War zwischen uns Gespräch bei Tag und Nacht,
Verkehr mit gleichen Menschen, Tändelei
Mit einer gleichen Frau. Gemein: sowie
Gemeinsam zwischen Herr und Sklave ist
Haus, Sünste, Hund, und Mittagstisch und
_ . Peitsche:
Dem ist das Haus zur Lust, ein Kerker dem;
Den trägt die Sänfte, jenem drückt die Schulter
Ihr Schnitzwerk wund; der läßt den Hund
im Garten
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