Nr. 7
JUGEND
1899
Ich bin der Aasperl — cs kennt mich schon
Ein Jeder von Rindcsbein,
Und nicht um ein G'schloß, um keine Million
MLcht' ich wer anderer sein.
Und wär' ich dahinten in der Türkei
Osmanische Majestät,
Da wüßt' ich vor lauter Vielweiberei
Schon selber nicht, was ich thät.
Doch war' ich zum Beispiel, ich scy'
den Fall,
was der Raster von Oesterreich ist,
Den tschcchisch-slavonischen Schweinestall
Den hält' ich bald ausgemist't.
Und sollt' ich einmal, nur zum plaistr,
I>n schönen Italien regier'«,
Da lastet den alten Stiefel ich mir
Erst putzen und reparir'n.
der Mächtigste sein,
Dem Demokratissimus
Thät' ich den schwarzen Adler verlest)'»,
Und aus wär' der ganze Verdruß.
Und wär' ich, wie der Felix Faure,
Ein ci-äevsnl Gcrbergesell,
Da gerbet ich meinem Etatmajor
Ganz zünftig das würdige Fell.
Und wenn ich der brave Rampolla wär',
So schicket ich unfehlbar
An Mademoiselle Rvctte Guilbert
Die Tugendrose dies Jahr.
Und wär' ich die Rön'gin Victoria,
was hätt' ich denn davon?
wie eine Pagode stycr ich da,
Und der Prinz von Wales wär' mein Sohn.
Und wär' ich der Moskowiter-Zar,
So lasset ich Augenblicks
Mich scheiden und führet zum Altar
Die Suttncrin, meiner Sixl
Und wenn ich Fürst oder Sultan am End'
Von Rreta werden müßt',
Da stürzet ich mich im letzten Moment
In's Meer, wo's am tiefsten ist.
o je!
Ich machet nicht länger den Vlarr'n,
Ich saget der lieben Frau Mutter ade
Und thät' nach München fahr'».
Denn in München da gcht's jahrein,
jahraus
wie im ewigen Leben zu:
Es spielt der Humor die Karten aus,
Und Raspcrl ist Atom. A Mo-
Zeichnungen v. Zul. Diez
i io
JUGEND
1899
Ich bin der Aasperl — cs kennt mich schon
Ein Jeder von Rindcsbein,
Und nicht um ein G'schloß, um keine Million
MLcht' ich wer anderer sein.
Und wär' ich dahinten in der Türkei
Osmanische Majestät,
Da wüßt' ich vor lauter Vielweiberei
Schon selber nicht, was ich thät.
Doch war' ich zum Beispiel, ich scy'
den Fall,
was der Raster von Oesterreich ist,
Den tschcchisch-slavonischen Schweinestall
Den hält' ich bald ausgemist't.
Und sollt' ich einmal, nur zum plaistr,
I>n schönen Italien regier'«,
Da lastet den alten Stiefel ich mir
Erst putzen und reparir'n.
der Mächtigste sein,
Dem Demokratissimus
Thät' ich den schwarzen Adler verlest)'»,
Und aus wär' der ganze Verdruß.
Und wär' ich, wie der Felix Faure,
Ein ci-äevsnl Gcrbergesell,
Da gerbet ich meinem Etatmajor
Ganz zünftig das würdige Fell.
Und wenn ich der brave Rampolla wär',
So schicket ich unfehlbar
An Mademoiselle Rvctte Guilbert
Die Tugendrose dies Jahr.
Und wär' ich die Rön'gin Victoria,
was hätt' ich denn davon?
wie eine Pagode stycr ich da,
Und der Prinz von Wales wär' mein Sohn.
Und wär' ich der Moskowiter-Zar,
So lasset ich Augenblicks
Mich scheiden und führet zum Altar
Die Suttncrin, meiner Sixl
Und wenn ich Fürst oder Sultan am End'
Von Rreta werden müßt',
Da stürzet ich mich im letzten Moment
In's Meer, wo's am tiefsten ist.
o je!
Ich machet nicht länger den Vlarr'n,
Ich saget der lieben Frau Mutter ade
Und thät' nach München fahr'».
Denn in München da gcht's jahrein,
jahraus
wie im ewigen Leben zu:
Es spielt der Humor die Karten aus,
Und Raspcrl ist Atom. A Mo-
Zeichnungen v. Zul. Diez
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