Nr. 15
1899
2?4
Körner a
flQanchmal aus aller Glirrniss und Blage
liebst Du den Blick,
Schweigend zu forschen, wie ich ertrage
Sorgen und CDühen — unser Geschick.
CQanchmal am dunklen, schleichenden
Sage
Sucht Bich mein Blick,
Sucht Bich mit stummer, mit bebender
Krage:
GCCie noch erträgt sie’s, unser Geschick?
Bann an milderen, lichteren Sagen
CQag es gescheh’n,
Bass unsre Dfugen sich finden im Kragen
Und ihr zitterndes Beuchten versteh’n,
Hans Christiansen (Paris)
Bass sie sich bannen-und stiller
dann leuchten —
Stille. — CCnd fern,
£[ern aus den IQächten, die ewig uns
däuchten,
Gdächst ein milder, ein ewiger Stern-
OTTO ERNST
Der Ruf.
Schon trat aus ferner, tannendunkler Bforte
Ber Schlaf hervor.
Schon raunte mir die ersten, leisen OCCorte
Ber Sraum in’s Ohr.
Da klang aus nahen Zweigen
€(in tiefer üjreudenschall
Bind klang getrost und stark durch X^acht
und Schweigen.
In meinen Sraum sang eine I}achtigall.
Ich ritt durch flimmerdunkle GCCaldesräume
Im Sraum, im Sraum.
Hur fern, o fern, durch mitternächt’ge Bäume
€(in lichter Saum!
Doch horch: von jenen I^öthen
Gin süss-geheimer Hall!
^in weiches, tiefes, morgenstilles Hlöten! '
In meinen Sraum sang eine I^achtigall! —
iQun weiss ich auch, dass mir dieselbe Stimme
"Vron je erklang
Bind mir das Herz in Kampf- und üeidensgrimme
'Voll Hoffnung sang.
€[in Band des Bichtes träumen
Blir armen See,en all!
Ich aber höre Klang aus jenen Häumen. —
In meinen Sraum singt eine X}achtigall.
OTTO ERNST
J
1899
2?4
Körner a
flQanchmal aus aller Glirrniss und Blage
liebst Du den Blick,
Schweigend zu forschen, wie ich ertrage
Sorgen und CDühen — unser Geschick.
CQanchmal am dunklen, schleichenden
Sage
Sucht Bich mein Blick,
Sucht Bich mit stummer, mit bebender
Krage:
GCCie noch erträgt sie’s, unser Geschick?
Bann an milderen, lichteren Sagen
CQag es gescheh’n,
Bass unsre Dfugen sich finden im Kragen
Und ihr zitterndes Beuchten versteh’n,
Hans Christiansen (Paris)
Bass sie sich bannen-und stiller
dann leuchten —
Stille. — CCnd fern,
£[ern aus den IQächten, die ewig uns
däuchten,
Gdächst ein milder, ein ewiger Stern-
OTTO ERNST
Der Ruf.
Schon trat aus ferner, tannendunkler Bforte
Ber Schlaf hervor.
Schon raunte mir die ersten, leisen OCCorte
Ber Sraum in’s Ohr.
Da klang aus nahen Zweigen
€(in tiefer üjreudenschall
Bind klang getrost und stark durch X^acht
und Schweigen.
In meinen Sraum sang eine I}achtigall.
Ich ritt durch flimmerdunkle GCCaldesräume
Im Sraum, im Sraum.
Hur fern, o fern, durch mitternächt’ge Bäume
€(in lichter Saum!
Doch horch: von jenen I^öthen
Gin süss-geheimer Hall!
^in weiches, tiefes, morgenstilles Hlöten! '
In meinen Sraum sang eine I^achtigall! —
iQun weiss ich auch, dass mir dieselbe Stimme
"Vron je erklang
Bind mir das Herz in Kampf- und üeidensgrimme
'Voll Hoffnung sang.
€[in Band des Bichtes träumen
Blir armen See,en all!
Ich aber höre Klang aus jenen Häumen. —
In meinen Sraum singt eine X}achtigall.
OTTO ERNST
J