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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 4.1899, Band 1 (Nr. 1-26)

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Nr. 25 (17. Juni 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3778#0396

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189?/

JUGEND -

Nr. 25

Das genügt

—- Es ist mir so schrecklich,

Derr Leutnant, daß unsere
Tochter darauf besteht, in's
Kloster zu gehen; kein Ab-
rathen Hilst. Wenn ich nur
wüßte, wie wir unsere Toch-
ter von dem entsetzlichen Ge-
danken abbringen könnten!

— Soll ich sie mal anlächeln?

Elsäßer-Lranzösrsch

„Drener garde, Madame,

“'s ischt Glatt!es hüt!... —

Voilä bums, da letf se."

Bezweifelte Diagnose

— Sehen Sie jene Person dort,

Komtesse, die habe ich längere
Zeit an Kleptomanie be-
handelt.

— Aber, kjerr Doctor, das ist
ja eine ganz gewöhnliche Frau
aus dem Volke!

Eine

Romödie derIrrungen

„wie heiße ich?"

„Der kjerr kjauptmann!"

„Ich meine, wie werde ich ge-
nannt?"

„Der Alte!"

„Meinen Namen! — na,

Schafskopf!"

„Nein, Herr Hauptmann!!"

Englisch redendes Wasser

(Lailt zu lesen!)

Lin Engländer, der im Bade vergeblich den Wasser-
Zufluß durch Abschluß des Hahn's zu hemmen ver-
sucht, klingelt den Hotelkcllner zu Hilfe.

Derselbe erscheint, öffnet diskret die Thüre nur
soweit, daß er den Befehl verstehen kann, ohne den
Badenden zu belästigen, schließt aber sofort wieder,
nachdem er die gurgelnden Töne gehört, und kommt
kurz darauf mit einer Flasche Selterswasser zurück.

Der Engländer ertheilt ihm nun den Auftrag und
stellt ihn, aufgebracht über die Verzögerung, zu Rede.

„Verzeihung," entschuldigt sich der Kellner, „ich
habe doch ganz deutlich gehört, wie Mylord sagten:
„a bottle of selter-water.“

Lin amerikanisches Duell

Man war übereingekommen, durch den Wurf einer
Münze zu entscheiden, wer von den beiden Gegnern
sich eine Kugel durch den Kopf jagen sollte. Die ver-
hängnißvollen Vorbereitungen waren von den Duel-
lanten in Gegenwart der Sekundanten feierlich erledigt
worden. Der Unglückliche, gegen den das Loos entschie-
den hatte, sagte seinen Freunden Lebewohl und begab
sich, eine geladene Pistole in der Hand, in ein anderes
Zimmer. Die Andern blieben erwartungsvoll zurück.
Ein Knall ertönte; aufgeregt wollten Alle in das
Zimmer stürzen, um die Leiche fortzuschaffen, — da
erschien der vermeintlich Todtc, die rauchende Waffe
in der Hand, in der Thür mit dem freudigen Rufe:
„Hurrah! ich glaub', ich Hab' mer gefehlt!"

Julius Diez (München>

„Ei, ei, i>a Hab' id

$yy

Der Herr Professor:

ja ganz vergessen, meinen Sch ein stehen zu lassen!"
Register
[nicht signierter Beitrag]: Eine Komödie der Irrungen
[nicht signierter Beitrag]: Bezweifelte Diagnose
Julius Diez: Der Herr Professor
[nicht signierter Beitrag]: Ein amerikanisches Duell
[nicht signierter Beitrag]: Englisch redendes Wasser
[nicht signierter Beitrag]: Elsäßer-Französisch
[nicht signierter Beitrag]: Das genügt
 
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