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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 4.1899, Band 2 (Nr. 27-52)

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Nr. 28 (8. Juli 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3779#0029
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A. v. Kubinyi (München)

Ich fühle mich am andern Ende der Wohn-
ung gar nicht recht extra. Es ist mir im Gegen-
theil im höchsten Grade unbehaglich zu Muthe.
Zuweilen plaudere ich ein paar Worte mit dem
Jungen, der in der Küche beim Mädchen sitzt
und zur Mutter will. Dann laufe ich wieder
im Zimmer aus der einen Ecke in die gegen-
überliegende, oder aber an den vier Wänden
lang. Wie der Eisbär an einem August-
sonnennachmittag.

Trotzdem ist es nicht zu lange, da wird
nach mir gerufen.

Im Flur kommt mir die Frau entgegen.

„Schon glücklich vorüber?" frage ich sie
hastig.

„Alles in Ordnung," antwortet sie und
knixt, selbst vor Freude strahlend.

Drinnen liegt die Geliebteste, ein wunder-
bares, erhabenes Glück im Gesicht, los und
leicht unter der Decke hingestreckt. Mit einer-
milden Geberde streckt sie mir die matte, weiße
Hand hin und zeigt mit den Augen auf das
Bündel, das neben ihr auf dem Kissen liegt.

„Da hast Du Dein Mädel," spricht sie leise,
und ein klein wenig lächelnd, sügt sie hinzu:
„und mein Haar hat's auch. Da schau I"

Der tapfere Jannarsonnenschein strahlt auf
das Bett, und in seinem Glanze schimmert das
winzige Köpfchen dort goldig.

Da fehlt mir auf einmal jemand, dem ich
danken möchte.

Eine Person. — Ein Gott.

Obwohl doch nichts als das natürlichste und
das geheimnißreichste Wunder der Welt eben
wieder geschehen ist.

— Aber da ist niemand.

Und ich küsse andächtig die liebe, matte,
weiße Hand der Mutter.

Mmand a

Mit Zeichnung v. A. v. Kubinyi)

sierrreinspaziert! Ls wird sofort beginnen
Die große Lünstler-Extra-produktionI
Kur kurze 3eit zu seh'nl wir reisen binnen
Acht Lagen fort, direkt nach Lissabon.

Die allergrößten Sehenswürdigkeiten
Sieht man bei uns und nirgend anderswo t

Aus seinem vollblut-schwein „suleika" reiten
wird der berühmte Affe „Romeo",
persönlich vom Direktor selbst dressirt —
Berrreinspazierti —

Seht diese Frau: das Riesenweib Amanda,
„Das schöne Räthsel der Katur" genannt!
Ihr Körperbau, der keiner Propaganda
Bedarf, paart stch mit Geisteskraft frappant:
Amanda ist die schwerste Somnambule
Sowohl der alten als der neuen Welt,

Bebt einen Mann empor mitfammt dem stuhle.
Auf dem er fitzt, und den sie schwebend hält.
Koch niemals hat ste stch dabei dlamirt —
Berrveinfpaziert!

Doch mehr als dieses: Mit verbund'nen Augen
weiß ste vermöge ihrer Geisteskraft
Selbst das verborgenste herauszufaugen,
Besonders die Lharakter-Mgenschaft,

Gefühle, die im Menschenherzen schlummern —
Geheime sorgen und geheimes Glück,

Und was man setzen soll für Lotto-Kummern.
Sie weiß sogar Dank ihrem seherblick,

Was in der Zukunft jedermann pafflrt —
Lerrreinfpaziertl wuio

449
Register
Alexander (Sandor) v. Kubinyi: Zeichnung zum Text "Amanda"
Willo: Amanda
 
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