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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 4.1899, Band 2 (Nr. 27-52)

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Nr. 29 (15. Juli 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3779#0038
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Nr. 29

mors

Amor, das Lengelchen, seht! das immer zu Streichen geneigt ist,

Flog in ein Storchennest, drinnen der Adebar steht.

Freundlich begrüßen sie sich; sind alte Bekannte, die Leiden;

Meist wo der Eine verkehrt, kommt auch der Andre in's Haus.
„Trefflicher Freund, ein Wort im Vertrau'»!" spricht Amor, „du könntest
Einen Gefallen mir thun!" „Also, du Schäker, was giebt's?"

„Sieh nur, da unten da geht das fromme Fräulein Eulalia
Leichten zum Pater Eustach fleißig und willig und gern.

TDache 1899

Das ist die Tante, die schimpfte so viel auf mich und die Jugend;

Nannr' uns frech und frivol, wünscht', daß der Teufel uns holt! —
Rache ist süß; und so birt' ich dich, Freund: Ein hübsches Skandälchen
wie cs von Zeit zu Zeit Götter und Menschen erfreut!

Mach', daß das Fräulein verreisen muß auf einige Monden!

Eine Reise nach Rom nennt man cs sinnig und zart."

Drauf antwortet der Storch und klappert fidel mit dem Schnabel:
„Beißen ihr will ich in's Lein, daß sie mich nimmer vergißt."

Altert Matthäi

Daphne Isidore de Rudder (Brüssel)

Kaum verhallte ihr Fleh’n, erfasst Erstarrung die Glieder, Und der Fuss, soeben noch flüchtig, endet zu Wurzeln.,

Laubwerk spriesst aus dem Haar, zu Zweigen wachsen die Arme, Nur das reizende Haupt behält die frühere Schönheit.

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Register
Albert Matthäi: Amors Rache
Isidore de Rudder: Fotografie der Plastik "Daphne"
 
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