DOI Heft:
Nr. 8 (19. Februar)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3886#0130
. JUGEND
Nr. 8
1900
(Im Besitze des Herrn H. Rossner, Zeitz)
I[rau JKventiure
Hans Anetsberger (München)
O dass ich nie um Deine Gunst geworben,
Brau jflventiure, spröde TXnholdin!
laicht war ich allen Beenden abgestorben
TXnd nicht der B*tter Knstern, der ich bin . . . .
ßterblichgeborner Töchter lohnen Treue
CDit Oruss und Kuss und voller ßeUgkeit,
Doch Du? . . . jedweder Tag lehrt mich auf’s neue:
^erfahrner Beute' Bahrtgewinn heisst Xieid.
Josef Victor Scheffel
Der Mriegsmann
Herr Kriegsmann mit dem blanken Schwert,
sagt an, was ist das Leben wert!)?
Das Leben ist ein nichtig Ding,
nicht wertb, daß man es noch besing',—
ein guter Trunk ist lieber mir,
ein Trunk von schäumend echtem Vier!
Herr Kriegsmann auf dem stolzen Pferd,
sagt an, was ist die Liebe wert!)?
Die Liebe ist ein flüchtiger Gast,
der schon entschwand, eh'man ihn faßt’,-
ein gutes Pferd ist lieber mir,
ein echtes stolzes Vollblutthier!
Herr Kriegsmann in der Rüstung schwer,
was gilt die Treue hoch und hehr?
Die Treue, ja, das ist ein Wort,
das ist ein fester sicherer Hort; —
ein frischer Trunk, ein gutes Pferd
und Treue macht das Leben werth!
Paul Bliss
Frost
Q0t0 zum Früh fing tsi noch weit.
(Vor dem Fenster steht ein (Kuchsbaum,
(Und der (Kuchsbaum ist verschneit.
Meine Aeeke hofft und harrt.
(Vor der Hausthür quikkt ein (Kronnen,
(Und der (Kronnen ist erstarrt.
Fand' ich nur das Zauberwort!
Tief im Herzen wuchs ein <8artkein,
(Und das <6artkein ist verdorrt.
Ludwig Fulda
Nr. 8
1900
(Im Besitze des Herrn H. Rossner, Zeitz)
I[rau JKventiure
Hans Anetsberger (München)
O dass ich nie um Deine Gunst geworben,
Brau jflventiure, spröde TXnholdin!
laicht war ich allen Beenden abgestorben
TXnd nicht der B*tter Knstern, der ich bin . . . .
ßterblichgeborner Töchter lohnen Treue
CDit Oruss und Kuss und voller ßeUgkeit,
Doch Du? . . . jedweder Tag lehrt mich auf’s neue:
^erfahrner Beute' Bahrtgewinn heisst Xieid.
Josef Victor Scheffel
Der Mriegsmann
Herr Kriegsmann mit dem blanken Schwert,
sagt an, was ist das Leben wert!)?
Das Leben ist ein nichtig Ding,
nicht wertb, daß man es noch besing',—
ein guter Trunk ist lieber mir,
ein Trunk von schäumend echtem Vier!
Herr Kriegsmann auf dem stolzen Pferd,
sagt an, was ist die Liebe wert!)?
Die Liebe ist ein flüchtiger Gast,
der schon entschwand, eh'man ihn faßt’,-
ein gutes Pferd ist lieber mir,
ein echtes stolzes Vollblutthier!
Herr Kriegsmann in der Rüstung schwer,
was gilt die Treue hoch und hehr?
Die Treue, ja, das ist ein Wort,
das ist ein fester sicherer Hort; —
ein frischer Trunk, ein gutes Pferd
und Treue macht das Leben werth!
Paul Bliss
Frost
Q0t0 zum Früh fing tsi noch weit.
(Vor dem Fenster steht ein (Kuchsbaum,
(Und der (Kuchsbaum ist verschneit.
Meine Aeeke hofft und harrt.
(Vor der Hausthür quikkt ein (Kronnen,
(Und der (Kronnen ist erstarrt.
Fand' ich nur das Zauberwort!
Tief im Herzen wuchs ein <8artkein,
(Und das <6artkein ist verdorrt.
Ludwig Fulda