ÄtzZWiM.
Nr. 39
*
JUGEND
1900
Muss
Fritz Erler (München)
Nordische Landschaft
6in feuchtes Debelweh’n.. Die Ulelt ist kühl.
Die Bäume dämmern durch die graue Cuft.
Um tann und Telsen wogt ein Sturmgewühl ?
Ulild-nordisch Uletter pfeift in Klamm und Kluft.
Und Siegfried kommt; es klingt sein Ulölsungsschwerti
Uor seinem fluge reisst das Krau entzwei —
Koch himmelan steigt, hell von öluth bewehrt,
Brünnhildes Burg, als ob ein Uleltbrand sei.
Der Keld stürmt hin? sein Panzer wird ihm leicht?
Sein Berz schlägt hoch? der Ulölsung wird zum mann
Und wie er stolz die Tlammenwand erreicht,
Schlafen die Ulinde ein — es jauchzt der Cann..
Gin seltner üogel singt aus heller Kehle
Und hebt die Schwingen hoch ins Blau — und fliegt.
Der Keld stürmt durch die Tlammen? seine Seele
Ringt mit dem Teuergott — und Siegfried siegt.
Und alle Brände sinken und verheben?
tief unten stöhnt und stirbt die Drachenbrut?
Siegfried der Bott nimmt lächelnd alles Heben?
Siegfried der Mensch wankte durch Kampf und Blut.
frarij 6vers
Und also lieb ich Dich
So keusch und zärtlich, n>ie Geschwister lieben,
Die Lines Blutes gleicher puls belebt,
So lieb ich Dich und wünscht', ich war Dein Bruder,
Der seine schöne junge Schwester schützt,
Gespiel ihr und ein Zreund in Lust und Leid,
Und Lehrer, Nather, so wie ältere Brüder
Bei kleinen Schwestern gern den Vormund machen.
CD reine Liebe, ohne ein Begehren,
Weil sie ja Alles, was sie hold beglückt,
Schon von Natur fraglos zu eigen hat.
Und wieder lieb ich Dich, der ich an Zähren
So weit voraus Dir, daß ich Mann schon war,
Als Deiner ersten Lrdenträume Nest
Noch die umwachten Wiegenwände waren.
So liebt ein Vater seine junge Tochter,
Ganz Glück, ganz Sorge und ganz Zärtlichkeit,
Voll heißer Wünsche täglich und Gebete,
Zn seltsamer und fast verschämter Liebe,
Voll stiller Nührung, die die Lippen meidet
Und auf die reine Mädchenstirne küßt.
CD heilige Liebe, selbstlos, nichts verlangend.
Und nur bestrebt, zu sorgen und zu segnen.
Und anders lieb ich Dich, wie Liebe liebt,
Die ganz Begehren und ein einziger Schrei
Nach ihrem Himmel ist. Zch schließ die Augen,
Und vor mir steht Dein Bild; ich öffne sie,
Und alles Leben webt nur wie ein Schatten
Und lautlos um Dein Bild. Dein Name löst
Sich unbewußt von meinen Lippen, wie
Traumhaft sich eine Blüthe löst vom Zweig
Und leuchtend niederschwebt. Ned' ich, ist's nur
So hingesprochen, denn ein and'res spricht
Zndessen meine Seele, Zwiegespräch
Mit holden Träumen, Anruf Deines Bildes:
Herz, Welt, Geliebte! Alles voll Begehren,
Zn süßer Wirrniß, und mit Sehnsuchtshänden,
Mit immer ausgestreckten Sehnsuchtshänden
Und Lippen, die nach Deinen Küssen dürsten.
D süße Liebe, süße, schlimme Liebe,
Die so mit Nosen peitscht, daß unser Blut
Die Schwelle färbt, wo unsere Sehnsucht kniet.
Gustav Satte
Nr. 39
*
JUGEND
1900
Muss
Fritz Erler (München)
Nordische Landschaft
6in feuchtes Debelweh’n.. Die Ulelt ist kühl.
Die Bäume dämmern durch die graue Cuft.
Um tann und Telsen wogt ein Sturmgewühl ?
Ulild-nordisch Uletter pfeift in Klamm und Kluft.
Und Siegfried kommt; es klingt sein Ulölsungsschwerti
Uor seinem fluge reisst das Krau entzwei —
Koch himmelan steigt, hell von öluth bewehrt,
Brünnhildes Burg, als ob ein Uleltbrand sei.
Der Keld stürmt hin? sein Panzer wird ihm leicht?
Sein Berz schlägt hoch? der Ulölsung wird zum mann
Und wie er stolz die Tlammenwand erreicht,
Schlafen die Ulinde ein — es jauchzt der Cann..
Gin seltner üogel singt aus heller Kehle
Und hebt die Schwingen hoch ins Blau — und fliegt.
Der Keld stürmt durch die Tlammen? seine Seele
Ringt mit dem Teuergott — und Siegfried siegt.
Und alle Brände sinken und verheben?
tief unten stöhnt und stirbt die Drachenbrut?
Siegfried der Bott nimmt lächelnd alles Heben?
Siegfried der Mensch wankte durch Kampf und Blut.
frarij 6vers
Und also lieb ich Dich
So keusch und zärtlich, n>ie Geschwister lieben,
Die Lines Blutes gleicher puls belebt,
So lieb ich Dich und wünscht', ich war Dein Bruder,
Der seine schöne junge Schwester schützt,
Gespiel ihr und ein Zreund in Lust und Leid,
Und Lehrer, Nather, so wie ältere Brüder
Bei kleinen Schwestern gern den Vormund machen.
CD reine Liebe, ohne ein Begehren,
Weil sie ja Alles, was sie hold beglückt,
Schon von Natur fraglos zu eigen hat.
Und wieder lieb ich Dich, der ich an Zähren
So weit voraus Dir, daß ich Mann schon war,
Als Deiner ersten Lrdenträume Nest
Noch die umwachten Wiegenwände waren.
So liebt ein Vater seine junge Tochter,
Ganz Glück, ganz Sorge und ganz Zärtlichkeit,
Voll heißer Wünsche täglich und Gebete,
Zn seltsamer und fast verschämter Liebe,
Voll stiller Nührung, die die Lippen meidet
Und auf die reine Mädchenstirne küßt.
CD heilige Liebe, selbstlos, nichts verlangend.
Und nur bestrebt, zu sorgen und zu segnen.
Und anders lieb ich Dich, wie Liebe liebt,
Die ganz Begehren und ein einziger Schrei
Nach ihrem Himmel ist. Zch schließ die Augen,
Und vor mir steht Dein Bild; ich öffne sie,
Und alles Leben webt nur wie ein Schatten
Und lautlos um Dein Bild. Dein Name löst
Sich unbewußt von meinen Lippen, wie
Traumhaft sich eine Blüthe löst vom Zweig
Und leuchtend niederschwebt. Ned' ich, ist's nur
So hingesprochen, denn ein and'res spricht
Zndessen meine Seele, Zwiegespräch
Mit holden Träumen, Anruf Deines Bildes:
Herz, Welt, Geliebte! Alles voll Begehren,
Zn süßer Wirrniß, und mit Sehnsuchtshänden,
Mit immer ausgestreckten Sehnsuchtshänden
Und Lippen, die nach Deinen Küssen dürsten.
D süße Liebe, süße, schlimme Liebe,
Die so mit Nosen peitscht, daß unser Blut
Die Schwelle färbt, wo unsere Sehnsucht kniet.
Gustav Satte