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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 5.1900, Band 2 (Nr. 27-52)

DOI Heft:
Nr. 44 (29. Oktober 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3411#0289

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1900

J U GEN Ö

Nr. 44

Scbätikenhed

UUrds allen jabmen Seelen.

Das ist kein geistlick Hbendlied
Und dock ein Sang, der aufwärts riebtl

0ut’ Nackt, nun war’ es Bürgerpflicht,
Sick fest auf’s Obr ju legen,

Doch ack, das rotbe Sünden lickt
6s lockt auf allen Megen,
lind wo noch Schänken offen stebn,
Da kann ick nickt vorübergebn.

So leb ick bin und lack sie aus
Die Notb, die graue Sckwester,

Mas tbuts» nimmt sieniirk)of undk)aus,
Ick zieh den Gurt halt fester,

And faste mit ergebnem Blick
Just wie der frömmste Batbolikl

In jeder fmdet Sick ein Breis
Berjfröblicber Gesellen,

And rollt sieb hier der Mürfel beiss,
Gebt’s dort um Grün und Schellen,
Bis dass die letzte Barte sinkt
And kräftig Glas an Glas erklingt.

Dock sind dann auck die Bruge leer
And niemand will sie füllen,

Bein Sckänke borgt ein {Rässlein mehr,
Den ew’gen Durst zu stillen,

Dann sckliess ick meinen Lebenslauf,
Berr Christ, nimm Du die Seele auf,

And manchmal braust die Reibn entlang
6in Lied aus zwanzig Behlen,

6s lackt der Mirtb, und angst und bang

Hmen!

ßarl Bum

~W

Julius Diez (München)
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Carl Busse: Schänkenlied
Julius Diez: Zeichnung zum Gedicht "Schänkenlied"
 
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