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Nr. 9

JUGEND

1901

Der Münchner auf Reisen A. Otrey (München)

„I sag Dir, Gustl: All's is ma z'wider, de g'spreizten Leut, das warme Bier, der schlechte Cafd und der fade Kellner. — Jetzt hält i

guate Lust — und gang in d' Kunstausstellung."

schon manches, das der Mühe werth gewesen
wäre, damit zu prahlen, aber —" nicht ohne
einen Seitenblick wurde dies hervorgebracht —
„die Renommage mit den Abenteuern überließ
man ja gerne den jüngeren Leuten! Das mit
dem Auge war ja fatal genug, aber der armen
Frieda (Frieda hieß das elende Frauenzimmer)
war nicht zu helfen!"

Der Kollege riß Mund und Augen auf. Wieso
denn nicht zu helfen? Man sagte doch, es hätte
eine Verwechslung stattgefundcu?

Paxerlapapp, Verwechslung hin, Verwechslung
her, bemerkte Knotenbock geheimnißvoll. Nur
die Sache mit dem kjeirathen stimmte nicht. Es
handelte sich nämlich um eine neue Haushälterin.
Die alte, taube Person sollte nun nämlich bald

ihren Abschied bekommen und eine neue, junge
ihre Stelle einnehmen. Nun, und das könnten
gewisse Frauenzimmer eben nicht überleben. Ueb-
rigens war's ein Prachtweib, die Neue, ein großes,
blondes, dickes, jawohl, mit so starkem Busen und
so breiten püften . . . kurz, ein neues Leben
sollte beginnen und da war weiter nichts zu
sagen!

izb
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Alexander Otrey: Der Münchner auf Reisen
 
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