1901
Vom Münchner Künstler-Fasching
Lon Lottes Lnaden AngklsaW
Von Henry &• Urban (New-L-ork).
In der nichl-angelsächsischen Kulturwelt herrscht
heute allem Angelsächsischen gegenüber eine unsreund-
liche Stimmung, die sich in allen nur denkbaren
Formen bethäligt, von der stillschweigenden Abneig-
ung bis zur offenbaren Feindseligkeit. Man wird
unwillkürlich an die Stimmung gegen das römische
Kaiserreich oder das Kaiserreich Bonaparles vor
ihrem Zusammenbruch erinnert. Der Grund für
diese Stimmung ist das Gesühl, daß der Angel-
Oer f lossmantibruntien
auf der 3mmergrün-Redoute
sachse der internationale Raubritter ist und als sol-
cher der Weltseind. In Frankreich glauben Viele
noch immer, dass Deutschland ihr intimster Feind
sei. In England ist Jedermann überzeugt, daß
Rußland der natürliche Feind sei. In Griechen-
land hält man den Türken sür den nationalen Feind.
Aber alle zusammen glauben heute, daß ihr gemein-
samer Feind der Angelsachse ist. besonders der Angel-
sachse in England. Es hat lange gedauert, bis die
übrige Welt zu diesem Glauben gekommen ist. Be-
sonders der Deutsche, dein seine sprichwörtliche Ehr-
lichkeit und Vertrauensseligkeit, auch in der Politik,
seine bösesten politischen Ohrfeigen eingetragen hat,
Dekoration von Julius Diez (München)
brauchte eine unglaublich lange Zeit, ehe er des
angelsächsischen Verioandten wahres Gesicht hinter
der trefflichen Biedermanns -Maske erkannt hat.
Aber endlich sind auch ihm die guten, treuen Auge»
ausgegangen. Die schmachwürdige englische Deut-
schen-Hepe gelegentlich des amerikanischen Krieges
gegen Spanien, die Vorgänge auf Sanroa und der
Raubkrieg gegen Oranje und Transvaal haben
dieses Kunststück fertig gebracht. Darüber kann man
sich freuen. Auch Andere haben heilsame Lehre»
daraus gezogen. Der Verständige >oeiß sehr wohl,
daß alle die Bengel in der großen Völker-Familie
feine Engel sind, daß sie fortwährend mit einanber
Vom Münchner Künstler-Fasching
Lon Lottes Lnaden AngklsaW
Von Henry &• Urban (New-L-ork).
In der nichl-angelsächsischen Kulturwelt herrscht
heute allem Angelsächsischen gegenüber eine unsreund-
liche Stimmung, die sich in allen nur denkbaren
Formen bethäligt, von der stillschweigenden Abneig-
ung bis zur offenbaren Feindseligkeit. Man wird
unwillkürlich an die Stimmung gegen das römische
Kaiserreich oder das Kaiserreich Bonaparles vor
ihrem Zusammenbruch erinnert. Der Grund für
diese Stimmung ist das Gesühl, daß der Angel-
Oer f lossmantibruntien
auf der 3mmergrün-Redoute
sachse der internationale Raubritter ist und als sol-
cher der Weltseind. In Frankreich glauben Viele
noch immer, dass Deutschland ihr intimster Feind
sei. In England ist Jedermann überzeugt, daß
Rußland der natürliche Feind sei. In Griechen-
land hält man den Türken sür den nationalen Feind.
Aber alle zusammen glauben heute, daß ihr gemein-
samer Feind der Angelsachse ist. besonders der Angel-
sachse in England. Es hat lange gedauert, bis die
übrige Welt zu diesem Glauben gekommen ist. Be-
sonders der Deutsche, dein seine sprichwörtliche Ehr-
lichkeit und Vertrauensseligkeit, auch in der Politik,
seine bösesten politischen Ohrfeigen eingetragen hat,
Dekoration von Julius Diez (München)
brauchte eine unglaublich lange Zeit, ehe er des
angelsächsischen Verioandten wahres Gesicht hinter
der trefflichen Biedermanns -Maske erkannt hat.
Aber endlich sind auch ihm die guten, treuen Auge»
ausgegangen. Die schmachwürdige englische Deut-
schen-Hepe gelegentlich des amerikanischen Krieges
gegen Spanien, die Vorgänge auf Sanroa und der
Raubkrieg gegen Oranje und Transvaal haben
dieses Kunststück fertig gebracht. Darüber kann man
sich freuen. Auch Andere haben heilsame Lehre»
daraus gezogen. Der Verständige >oeiß sehr wohl,
daß alle die Bengel in der großen Völker-Familie
feine Engel sind, daß sie fortwährend mit einanber