JUGEND
MM.
Ai^^v,^,-^,..,, ,i,
(Holthausen)
.
Dat rüki na Mannslüü
pnftor (eine alte Frau im Stift besuchend):
„31ber, liebe Frau Meyer, Sie haben doch nicht
die üble Angewohnheit, wie viele alte Frauen,
pfeife zu rauchen?"
Alte Frau: „Nee, Herr paster, dat nich,
ick heff man blos eu bäten Tobak in mien Aben»
röhre e'legt, dat rükt sau schen na Manns lüdl"
l)ufu'z 6abe
■Pie Götter hielten einstmals Rath,
Die guten, bösen, grasten, Kleinen. —
Unö sie beschlossen, sich zu einen
st» einer Schöpfung« Mnnderthat. —
Ein jeder von der Göttergilde
Gab einen Theit dem neuen Wesen,
Den er mit Weisheit auserlesen; —
So wuchs das Werk zum Menschenbilde! —
Man glaubte schon, man wär' am Lude —
Da kam, als letzter Schöpfungsmeister,
Der böseste der bösen Geister,
Huf» mit seiner Götterspende, —
Was hatte der ivohl ausgesonuen? —
Er trug ein Änäu't in seiner Dralle.
Mit einem Vlirk voll Gift und Galle
Sprach er: „Hier Hab ieh ivas gesponnen,
Dem Dindtein Seel und Sinn zu schürfen!" —
— Drauf zog er in die Breit' und Dünge
Diel tausend feine Folterstränge
Dem Menschen durch den ileib;— die Nerven!
Ii ii k ii k
420
Darmhesjlsch
Zwei norddeutsche Damen sitzen im Damen»
eoupd des Zugs peidelberg-Fraukfurt. Der Zug
hat soeben die Station Darmstadt verlassen, als
nochmals das Loupa geöffnet wird und ein junger
Mann hereinspringt.
Der alsbald erscheinende Schaffner beruhigt die
entsetzten Insassen mit den Worten:
„Ferchte se sich nor net, meine Dame, deß is
a Rasender."
„Ein Rasender! Ilm Gotteswillen, rast er
denn oft?" rufen die beiden entsetzt und wollen an
der nächsten Station umsteigen.
„GH ja, alle woch e paar mohl," ist die la-
konische Antwort des verblüfften Schaffners.
Der junge Mann merkt, das; er das Schreck-
gespenst ist und stellt sich vor: „Als Reisender".
„Net emol Deitsch verstehn se." brummt der
Schaffner, wendet sich verächtlich ab und ruft:
„Starrrzion Aahellije" (Station Arheiligeu)
Der liolorisnius auf clem Lancle
„Hec, gucken Sc blos das sebeene halte Rosa von die Bliemchcn an, F>err College!“
A i/i. rr
MM.
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(Holthausen)
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Dat rüki na Mannslüü
pnftor (eine alte Frau im Stift besuchend):
„31ber, liebe Frau Meyer, Sie haben doch nicht
die üble Angewohnheit, wie viele alte Frauen,
pfeife zu rauchen?"
Alte Frau: „Nee, Herr paster, dat nich,
ick heff man blos eu bäten Tobak in mien Aben»
röhre e'legt, dat rükt sau schen na Manns lüdl"
l)ufu'z 6abe
■Pie Götter hielten einstmals Rath,
Die guten, bösen, grasten, Kleinen. —
Unö sie beschlossen, sich zu einen
st» einer Schöpfung« Mnnderthat. —
Ein jeder von der Göttergilde
Gab einen Theit dem neuen Wesen,
Den er mit Weisheit auserlesen; —
So wuchs das Werk zum Menschenbilde! —
Man glaubte schon, man wär' am Lude —
Da kam, als letzter Schöpfungsmeister,
Der böseste der bösen Geister,
Huf» mit seiner Götterspende, —
Was hatte der ivohl ausgesonuen? —
Er trug ein Änäu't in seiner Dralle.
Mit einem Vlirk voll Gift und Galle
Sprach er: „Hier Hab ieh ivas gesponnen,
Dem Dindtein Seel und Sinn zu schürfen!" —
— Drauf zog er in die Breit' und Dünge
Diel tausend feine Folterstränge
Dem Menschen durch den ileib;— die Nerven!
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Darmhesjlsch
Zwei norddeutsche Damen sitzen im Damen»
eoupd des Zugs peidelberg-Fraukfurt. Der Zug
hat soeben die Station Darmstadt verlassen, als
nochmals das Loupa geöffnet wird und ein junger
Mann hereinspringt.
Der alsbald erscheinende Schaffner beruhigt die
entsetzten Insassen mit den Worten:
„Ferchte se sich nor net, meine Dame, deß is
a Rasender."
„Ein Rasender! Ilm Gotteswillen, rast er
denn oft?" rufen die beiden entsetzt und wollen an
der nächsten Station umsteigen.
„GH ja, alle woch e paar mohl," ist die la-
konische Antwort des verblüfften Schaffners.
Der junge Mann merkt, das; er das Schreck-
gespenst ist und stellt sich vor: „Als Reisender".
„Net emol Deitsch verstehn se." brummt der
Schaffner, wendet sich verächtlich ab und ruft:
„Starrrzion Aahellije" (Station Arheiligeu)
Der liolorisnius auf clem Lancle
„Hec, gucken Sc blos das sebeene halte Rosa von die Bliemchcn an, F>err College!“
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