DOI issue:
Nr. 26
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.3898#0433
Nr.
r
26
(Redaktionsschluss: 11. Juni 1901)
JUGEND .
1901
zomisjum
Bismarck! Bei Deines Namens Klange,
Wie pocht mein Herz in lauterin Schlag,
Als ob es neuen Mnth empfange,
So oft er auch ertönen mag.
Und Freude soll cs heut' erfüllen
Ob all' des Glanzes, den ich sch',
Da sie Dein Ehrenmal enthüllen
Am denksteinreichen Strand der Spree!
Hei: wie's da rings von Marmor
flimmert,
Wie Standbild sich an Standbild reiht,
Wie's golden hier und ehern schimmert,
Wie's glitzert von Unsterblichkeit!
Wie sind doch hier die Bildner fleißig!
Wie wird hier noch Verdienst geehrt:
Der Markenherrscher zweiunddreißig —
Und Jeder eines Denkmals werth!
Der Nichtigste des Nachruhms würdig,
Blos ivcil er einst die Krone trug?
Was ist dann Deiner ebenbürtig ?
Was war' für Dich dann groß genug?
Der einst dies Land der Schmach entrissen
Und stolz und stark gemacht und frei ■—
Dein Denkmal macht' ich schier nun
missen
In dieser buntgemischten Reih'!
Mich dünkt das Marmorbild da droben
So winzig fast wie Kindertand —
Es müßte, wolkenhoch erhoben
Hintrutzen über's deutsche Land!
Hintrutzen müßt's bis an die Grenzen,
Ein Sinnbild unsrer starken Wehr!
Bis an die Alpen müßt' es glänzen
Und schatten müßt's bis an das Meer!
Das Riesenbildwerk, das ich meine,
Hat freilich Raum nicht in Berlin —
So mag's genug sein an dem Steine,
Von dem sie nun den Vorhang zieh'n!
Errichtet ist Dir, Vielgetreuer,
Ein Denkmal ja, das nie vergeht.
Das, festgeschlvcißt mit heil'gem Feuer,
In Deines Volkes Herzen steht!
Es wird von Dir noch jubelnd sagen,
Wenn einst vielleicht in ferner Frist
All' jene Marmorpracht zerschlagen,
Zerbröckelt und vergehen ii>!
äugend
~v> ^
Herausgebers Dr. GEORG H1RTH; verantwortlicher Redakteur: F. von OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratenteil: G. EICHMANN, sämmtlich in München.
Druck von KNORR & HIRTH, Ges. m. beschr. Haftung in München.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
r
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(Redaktionsschluss: 11. Juni 1901)
JUGEND .
1901
zomisjum
Bismarck! Bei Deines Namens Klange,
Wie pocht mein Herz in lauterin Schlag,
Als ob es neuen Mnth empfange,
So oft er auch ertönen mag.
Und Freude soll cs heut' erfüllen
Ob all' des Glanzes, den ich sch',
Da sie Dein Ehrenmal enthüllen
Am denksteinreichen Strand der Spree!
Hei: wie's da rings von Marmor
flimmert,
Wie Standbild sich an Standbild reiht,
Wie's golden hier und ehern schimmert,
Wie's glitzert von Unsterblichkeit!
Wie sind doch hier die Bildner fleißig!
Wie wird hier noch Verdienst geehrt:
Der Markenherrscher zweiunddreißig —
Und Jeder eines Denkmals werth!
Der Nichtigste des Nachruhms würdig,
Blos ivcil er einst die Krone trug?
Was ist dann Deiner ebenbürtig ?
Was war' für Dich dann groß genug?
Der einst dies Land der Schmach entrissen
Und stolz und stark gemacht und frei ■—
Dein Denkmal macht' ich schier nun
missen
In dieser buntgemischten Reih'!
Mich dünkt das Marmorbild da droben
So winzig fast wie Kindertand —
Es müßte, wolkenhoch erhoben
Hintrutzen über's deutsche Land!
Hintrutzen müßt's bis an die Grenzen,
Ein Sinnbild unsrer starken Wehr!
Bis an die Alpen müßt' es glänzen
Und schatten müßt's bis an das Meer!
Das Riesenbildwerk, das ich meine,
Hat freilich Raum nicht in Berlin —
So mag's genug sein an dem Steine,
Von dem sie nun den Vorhang zieh'n!
Errichtet ist Dir, Vielgetreuer,
Ein Denkmal ja, das nie vergeht.
Das, festgeschlvcißt mit heil'gem Feuer,
In Deines Volkes Herzen steht!
Es wird von Dir noch jubelnd sagen,
Wenn einst vielleicht in ferner Frist
All' jene Marmorpracht zerschlagen,
Zerbröckelt und vergehen ii>!
äugend
~v> ^
Herausgebers Dr. GEORG H1RTH; verantwortlicher Redakteur: F. von OSTINI; G. HIRTH’s Kunstverlag, verantwortlich für den Inseratenteil: G. EICHMANN, sämmtlich in München.
Druck von KNORR & HIRTH, Ges. m. beschr. Haftung in München.
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