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Nr. 29

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MUtd sie gekommen! wodurch — ? -

D’e* 2tolz und Schönheit, so vie
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etwa? wteber solche Stille in deinem Wesen
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eittc Mm seinesgleichen eigen ist: Das weil

^°''Nniü$ mir, als erkennte ich dein Ge>
auf ejnB sj« »arten mit gespanntem kjerzschlac

Wagen auf der Straße vor den
ud hier kommt der alte weißbärtige lferr

die Dame abzuholen. Ich fange seinen Blick auf
und sehe verwundert fast den gleichen ernsten, er-
regten, traurigen Blick, wie an der jungen Frau.
Der alte kferr muß ihr Vater sein, Ja, es ist
so. Er nickt eitlen Gruß, reicht ihr die ksand
hin und fragt beinahe leise:

„Bist du bereit, mein Kind?"

Und in diesen einfachen Worten zittert ein
ganzes köerz von Liebe.

Sie bejaht mit einer raschen Neigung des
Kopfes, zahlt und legt hastig ihre vandschuhe
an. Dann erhebt sie sich, nimmt den Arm des
alten Mannes und verläßt das Zimmer. Sie
geht mit elastischen, doch festen Schritten weg.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe die Empfind-
ung, als schritte dieses Paar soeben durch ein
tiefbewegtes Romankapitel des Lebens — —

Angelo Jank (München)

Kellner sind Alleswisser. Mich plagt die Neu-
gierde. Ich frage den perrn Friedrich, Fritz,
Wilhelm oder Ferdinand, den kjauptmann dieser
alleswissenden Gilde, ob ihm vielleicht bekannt,
wer diese Dame —

Er neigt sich diskret zu mir und entgegnet
halblaut:

„Nicht wissen? — Die Dame ist sonst ziem-
lich bekannt. Sie war die Gemahlin des vcrrn
Generaldirektors N. Es hat ja so viel Aufsehen
gemacht, der Scheidungsprozeß, vergangenes Jahr!
Und eben jetzt ist ein neuer Prozeß in Verhand-
lung, wegen des kleinen Sohnes — !"

Auf der Straße fuhr der wagen davon...

© du arme Königin und Magd deiner Liebe!
Ich habe dein Geheimniß geahnt! — Du wartest
mit gespanntem Herzschlag auf das Schicksal, —
wie alle deine Schwestern —!
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