Nr. 29
JUGEND
1901
Warnung!
Wir bringen hiermit zu öffentlicher Kenntnis, dass das Kaiserliche Patentamt in Berlin uns den Schutz für die von uns zuerst
als „Dr. Hommel’s Haematogen“ in die Praxis eingeführte Wortmarke
Haematogen
wegen verspäteter Anmeldung definitiv versagt hat. (In der Schweiz, England, Amerika, Russland und Oesterreich ist uns dieser
Schutz zu Teil geworden.) Die Folge der Versagung wird bei der Güte und dadurch bedingten grossen Beliebtheit des Original-
Präparates sein, dass die Zahl der Pseudo-Haematogene als Haematogen-Cacao, Haematogen- Wein oder auch blos „Haenta-
togent( etc. etc. ins Ungemessene zunimmt. Darunter haben der Patient, wie der Arzt und auch wir zu leiden. Der erstere erhält
für sein gutes Geld irgend welches Gemisch (trocken oder flüssig, das mit Haemoglobin, dessen reine Darstellung uns durch
D. R. Pat. No. 81,391 gesichert ist, gar nichts zu thun zu haben braucht, da der Name „Haematogen“ Freizeichen ge-
worden ist) und unser Ruf bei Arzt und Patient wird geschädigt, da der durch „Haematogen Hommel“ erwartete Erfolg (des
Pseudo-Haematogen) ausbleibt. Aber auch dem Arzte, der in gutem Glauben „Haematogen Hommel" verordnet zu haben, bloss
„Haematogen" niederschrieb, kann es nicht gleichgültig sein, wenn seine Ordination mala oder bona fide, umgangen wird. Wie weit
es in dieser Hinsicht schon gekommen ist, ergiebt sich aus nachfolgend wiedergegebenen Briefen eines Arztes und eines Apothekers,
die als bester Commentar für oben Gesagtes dienen.
Herr Dr. Brümmer, prakt. Arzt in Rütenbrock, Kreis Meppen, Hannover, schreibt uns: „Seit 6 Monaten bin ich hier als prakt. Arzt thätig
and habe, überzeugt von der Güte Hommel’s Haematogen, dieses Präparat in weit über 100 Fällen verordnet. Vor einigen Tagen fand ich per Zufall bei einer
in Holland, über 20 km entfernt wohnenden Pat. die beiliegende Flasche mit Inhalt. Pat. erzählte mir, dass sie den versprochenen Erfolg nicht verspürt. Das
Präparat kam mir nach Consistenz, Farbe und Geruch sehr verdächtig vor, um so mehr, da ich die Originalverpackung nicht mehr vorfand. Ich machte dem
Apotheker Vorstellungen, worauf er mir erwiderte, das Präparat sei vielleicht durch das Umgiessen verdorben. Auch sagte er mir, der Name Haematogen sei
gesetzlich nicht geschützt. Dementgegen erinnerte ich den Herrn daran, dass ich ihm vor Monaten mal gesagt hätte, ich würde ein für alle mal nur Hommel's
Haematogen verordnen. Von dem Umfüllen der Flaschen hatte ich dem Apotheker nie etwas gesagt und es ist mir unbegreiflich, wozu er sich die Mühe nimmt.
Alle diese Ueberlegungen haben mir zu denken gegeben und ich sende nun der verehrten Firma die Flasche mit Inhalt*), um zu untersuchen, ob das
Hommel’s Haematogen ist, und bitte, mir möglichst bald Nachrichten darüber geben zu wollen.
Inzwischen habe ich aus Holland eine 2. Flasche selben Inhaltes bekommen.
[*) Der Inhalt der Flasche bestand aus einer zersetzten, gezuckerten schwachen Lösung von trockenem Haemoglobin.
Ungelöste Partikelchen waren mit der Lupe massenhaft nachweisbar.]
Herr Apotheker A. Meuret in Offen bürg i. B. teilt uns mit: „Der Unterzeichnete erlaubt sich bei Ihnen anzufragen, ob Ihnen nur der Name
,, Hommel** oder auch das Wort „Haenxatogen** gesetzlich geschützt ist ? Es kommt nämlich zur Zeit sehr häufig vor, dass die Herren Aerzte „Haematogen“
(ohne Zusatz Hommel) offen verschreiben. Was da für Präparate als ,,Haematogen“ verkauft werden, ist geradezu schauderhaft; abgesehen von den aus
Trockensubstanz bereiteten Präparaten, gibt es Landapotheker, die Haematogen fabrizieren ohne jede Sterilisation etc. Als vicaris. Apotheker habe ich im Laufe
dieses Sommers verschiedene Collegen für kürzere Zeit vertreten und hierbei merkwürdige Erfahrungen gesammelt. — Selbstredend werde ich nicht den Denun-
zianten spielen, aber ich glaube Sie doch auf diesen Unfug aufmerksam machen zu müssen.“
Gegen diesen Unfug können wir leider nichts thun als das Publikum zu warnen und dringend zu bitten stets "WA
„Dr. Hommel’s Haematogen
U
zu verlangen und sich „Pseudo-Haematogen“ nicht aufreden zu lassen. Wiederholt machen wir darauf aufmerksam, dass das Original-Präparat
weder in Pillen-, noch in Pulverform, noch mit Cacao oder Chocolade gemischt, sondern nur in Flaschen
mit dem eingeprägten Namen „Dr. Adolf Hommel’s Haematogen“ echt ist.
Hochachtungsvoll
Nicolay & Co.,
Hanau a. Main
Ziiricll und
London.
graph. Künstler-Studien. Katal.
u. 100 orig. Aufnahmen 2 Mark
(Marken) gross. Ausw. 5—10 Mk.
J. Gero. Kunst-u. Buchhdlg., Budapest 7 j.
Otto Gruson & Co.
Magdeburg-Buckau.
Schneckenräder,
Zahnräder
in Stahl und
Eisen roh od.
geschnitten.
In eiligen Fäl-
len in wenigen
Tagen. Modell-
verzeichnis
auf Wunsch.
Originelle Entwürfe
zur Verwendung für Anzeigen passend,
kauft jederzeit und erbittet zur Ansicht:
XJlrich Patz. Berlin-Friedenau.
’mr- ScVvNane $e\&ews\ofte
in unerreichter Auswahl mit Garantieschein für gutes Tragen, als auch das
Neueste in weißen und farbigen Seidenstoffen jeder Art. Nur erstklassige Fabri-
kate zu billigsten Engros-Preisen Meter- und robenweise an Private porto- und zoll-
frei. Tausende von Anerkennungsschreiben. Muster franko. Dopp. Briefporto
nach d. Schweiz.
Seidenstoff-Fabrlk-Union
Adolf Grieder & Cie Zürich, (Schweiz)
König).
Hoflieferanten.
i O Bad Kohlgrub i #
Höchst gelegenes Mineralbad Deutschlands, Stahl - und Moorbad.
Klimatischer Höhenkurort in herrlichster gesunder Gebirgslage 900 m ü. d. M.
Heilbad bekannt durch seine vorzüglichen Heil-Wirkungen.
Bad Kohlgrub (Bahnstation) von München in a1/» Std. erreichbar.
- Post, Telegraph, Telephon. -
Elektrische Beleuchtung. Hochquell-Wasserleitung. Schwemmkanalisation.
250 Zimmer und Salons, la Küche und Keller, Preise mässig.
Keine Kurtaxe. — Aerztliche Brochüre, illustr. Prospecte gratis durch die
Badeverwaltung Kolilgrub (Oberbayern).
Tford=See^B di
" ' INSEL »
Illustr. Prospecte frei iJ. d. Badeverwaltung.
fjrieflicl)
gründliche
Ausbildung
zum tüchtigen
puchhaltcr
toi-
vnshn.
476
Frequenz 1900: 4537.
JUGEND
1901
Warnung!
Wir bringen hiermit zu öffentlicher Kenntnis, dass das Kaiserliche Patentamt in Berlin uns den Schutz für die von uns zuerst
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D. R. Pat. No. 81,391 gesichert ist, gar nichts zu thun zu haben braucht, da der Name „Haematogen“ Freizeichen ge-
worden ist) und unser Ruf bei Arzt und Patient wird geschädigt, da der durch „Haematogen Hommel“ erwartete Erfolg (des
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in Holland, über 20 km entfernt wohnenden Pat. die beiliegende Flasche mit Inhalt. Pat. erzählte mir, dass sie den versprochenen Erfolg nicht verspürt. Das
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