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' mit schöner Aufschrift: „aus

y Liebe" oder „aus Freundschaft" ^

oder „aus inniger Verehrung." paffe
Jyw nur auf, wenn sie hier zu Besuch kom-
men! Wie der Herr ihnen die herrlichsten
Sachen spendirt, für ihre Kinder zum Mit
W nehmen, und wie hinwieder sie das schönste
J blanke Geld ihm nur so hinstreuen!
s Siehst Du, das ist die Welt! Und so ziehe
denn hinaus bei nächster Gelegenheit, stelle Dich
nicht in den Regen und schreibe recht fleißig.“
Und die Gelegenheit kam in Gestalt eines gold-
lockigen Mägdleins, das mit seiner Mutter in den
Laden getreten war. „Ach den da, Mütterchen'"
hatte es ausgerufen, und so war der süße Junge
mit dem blonden Lngelchen davongezogen. Die
Litern waren stolzer als je und wären vor Freude
fast umgefallen, als der erste Brief kam: „Ls thut
mir sehr leid, liebe Litern, aber die wett ist nicht
aus Lhokolade. Auch die zweibeinigen Geschöpfe "
Weiter war er nicht gekommen, denn das blonde
Lngelchen hatte ihm unversehens den Kopf abge-
biffen. - Ls war ein Glück, daß es die Alten
nicht wußten, denn sie waren schon traurig ge-
nug über den Brief und die Mutter sagte zum
Vater, während eine Thräne ihr über
die Wange lief: „Gott, was ist
der Junge ein Pessimist

' geworden!" j

Reinhard Volker

„Was ist er süß!" stüsterte selig die Mama.

| „Ja I“ stimmte der Vater bei, „er wird
I schon sein Glück einmal machen in der Welt.

? „Was ist das, die Welt?" fragte der süße
Knabe.

„Die Welt?" belehrte ihn der Vater, „aus
purer Lhokolade ist die Welt, gerade so wie Du
und ich und die Mutter und wie alles umher, was
Du hier erblickst. Du siehst Häuser und Bäume.
Sonne, Mond und Sterne: Du siehst Löwen und
Schafe, Ferkel und Tigerchen, lauter hübsche Leute,
die keinem was thun, am allerwenigsten solch süßem
Jungen wie Du. Da sind ferner die großen zwei-
k beinigen Geschöpfe, die alltags in den Laden kom-
» men. Das sind Dir erst Leute! Hast Du nicht
\ beachtet, wie säuberlich sie
kV mituns umgehen? Trägt
I1L jeder ein großes

Zuckerherz in jd ^ '

An der Brust ^_

,,'yugend“-Pfefferfuicben Richard Pfeiffer (München)

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Richard Pfeiffer: "Jugend"-Pfefferkuchen
Reinhard Volker: Der süße Junge
 
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